Mario Götze stehen die wichtigsten Monate seiner Karriere als Profifußballer bevor. Der WM-Held befindet sich am Scheideweg. Als Deutschlands neues Jahrhunderttalent bei Borussia Dortmund groß geworden, will die Karriere des 23-Jährigen in München nicht so recht in Schwung kommen. Im Sommer könnte der nächste Vereinswechsel anstehen.
Der FC Bayern hat seinen Kader der Zukunft zusammen. Bis auf die beiden in die Jahre gekommenen Fügelflitzer Arjen Robben und Franck Ribéry und dem 34-jährigen Alonso sowie dem Dauer-Rekonvaleszenten Holger Badstuber und Rafinha gehen die Verträge sämtlicher Leistungsträger über das Jahr 2017 hinaus. Nur eben Götzes Kontrakt nicht.
Verkauf im Sommer droht
Als die Bayern kurz vor Weihnachten auf einen Schlag die Vertragsverlängerungen von Jérôme Boateng, Thomas Müller, Javi Martínez und Xabi Alonso bekannt gaben, fehlte der Name Götze.
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37 Millionen Euro haben die Münchner im Sommer 2013 an Borussia Dortmund überwiesen, um Götze aus dem Vertrag heraus zu kaufen. Um ein riesiges Verlustgeschäft zu vermeiden, müssten sie nun den Spieler am Saisonende verkaufen. Oder aber den Vertrag mit ihm verlängern. Das ist noch nicht passiert und zeigt wie unsicher man sich beim FC Bayern derzeit in der Personalie Götze ist.
Statistik spricht für Götze
In seinen bisher zweieinhalb Spielzeiten konnte der Hochbegabte die großen Erwartungen nie richtig erfüllen. Allerdings war Götze auch nie so schlecht, dass man von einem Fehleinkauf sprechen könnte. Immer wenn sich Kritiker allzu penetrant zu Wort gemeldet hatten, verwies der Ballzauberer auf seine Statistik.
Und die kann sich bis dato durchaus sehen lassen. In 104 Pflichtspielen für Bayern erzielte Götze 34 Tore, 21 bereitete er vor. Dazu noch unter erschwerten Bedingungen. Unter Pep Guardiola wurde Götze meist ein- oder ausgewechselt. Der spanische Coach hätte ohnehin viel lieber Neymar beim FC Bayern gesehen und galt nie als großer Förderer Götzes.
Wie plant Ancelotti?
Seine bisher stärkste Phase hatte der ehemalige Dortmunder in der zurückliegenden Hinrunde. Doch dann zog er sich im Oktober beim Länderspiel gegen Irland eine Adduktoren-Verletzung zu und fiel den Rest des Jahres aus. Auch derzeit ist er noch nicht voll belastbar und wird leicht verspätet in der Rückrunde zurückerwartet.
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Dann gilt es durchzustarten, auch um den zukünftigen Trainer Carlo Ancelotti zu überzeugen. Unter dem 56-Jährigen werden schließlich die Karten neu gemischt. Offenbar hat der Italiener, der im Hintergrund bereits die Fäden zieht, ein abschließendes Urteil über Götze noch nicht gefällt. Daher liegen die Vertragsverhandlungen zwischen dem Spieler und dem FC Bayern noch auf Eis.
Kein Vergleich mit Kroos
Die dürften ohnehin schwierig werden. Götze hat mit Volker Struth den gleichen Berater wie Toni Kroos. Die beiden zeigten sich beim Gehaltspoker mit den Bayern damals unerbittlich, der Klub allerdings auch. Am Ende wechselte Kroos zu Real Madrid.
Götze zählt beim FC Bayern angeblich jetzt schon zu den absoluten Top-Verdienern. Allerdings konnte er das mit seinen Leistungen nur selten rechtfertigen. Es ist kaum vorstellbar, dass er sich bei einer Vertragsverlängerung finanziell verschlechtern möchte. Ebenso ist es kaum vorstellbar, dass der FC Bayern noch einmal einen so großen finanziellen Vertrauensvorschuss gewähren wird wie drei Jahre zuvor.
Wohin soll Götze wechseln?
Götze befindet sich folglich in der Zwickmühle. Innerhalb der Bundesliga gibt es keinen Verein, für den ein Spieler seiner Kategorie auflaufen könnte, ohne gewaltig an Reputation zu verlieren. Und im Gegensatz zu Kroos dürften die ganz großen Vereine im Ausland – wie Real Madrid – derzeit nur begrenztes Interesse an seinen Diensten haben.
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Schon einmal kokettierte er mit einem Wechsel zu Juventus Turin. Doch ist ein Wechsel in die italienische Serie A für einen vermeintlichen Top-Spieler im Alter von 23 Jahren wirklich erstrebenswert? Man muss auch der Typ für einen so frühen Wechsel ins Ausland sein. Schnell kann so etwas zu einer Karriere-Sackgasse führen.
Drahtseilakt steht bevor
Für alle Beteiligten wäre es daher am besten, Götze würde eine bärenstarke Rückrunde spielen. Das ist natürlich leicht gesagt. Dazu müssen erst einmal zwei Grundvoraussetzungen stimmen: Götze muss verletzungsfrei bleiben und Guardiola ihm Einsatzzeiten gewähren. Ein Drahtseilakt steht bevor.
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