Klar distanziert hat sich zuletzt allerdings keiner der Aufsichtsräte von dem prominenten Steuersünder. Von Hainer gab es Ende der vergangenen Woche sogar noch Unterstützung. Man tue gut daran, abzuwarten, „was dabei herauskommt“, hatte er erklärt. Kurz vor der Sitzung hatte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer dafür plädiert, Uli Hoeneß nicht zum Rücktritt zu drängen. Es sei vertretbar, wenn dieser bis zur vorläufigen Klärung der Angelegenheit im Amt bliebe. „Dafür hätte ich Verständnis“, sagte der CSU-Politiker der Münchner ’Abendzeitung’. „Er muss nicht vorher zurücktreten, ehe die Behörden abschließend ermittelt haben. Dafür gibt es die Rechtsstaatlichkeit.“ Unterdessen hat SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück die Entscheidung kritisiert. Sie sei falsch, sagte Steinbrück am Montagabend bei einer Podiumsdiskussion in Düsseldorf. Die Aufsichtsräte hätten die Verhaltensregeln, die sie ihren Unternehmen auferlegten, auch auf das „Fußball-Unternehmen“ Bayern München übertragen müssen, sagte der SPD-Politiker. Hoeneß hätte sein Mandat wenigstens ruhen lassen müssen. „Der Aufsichtsrat hat die Pflicht, ihm dies nahezubringen.“ So aber geht die Ära Uli Hoeneß vorerst beim FC Bayern München weiter.