Sportvorstand Matthias Sammer kann das Gerede über die drückende Überlegenheit des FC Bayern München in der Bundesliga nicht mehr hören. “Ständig wird nur von unserem großen Vorsprung gesprochen”, sagte der 47-Jährige. Hinzu kämen die Diskussionen um den angeblichen Riesenkader des Rekordmeisters. “So viele sind das nicht. Das sage ich die ganze Zeit. Der Kader ist nicht zu groß”, erklärte Sammer dem Fachmagazin “kicker”. Zudem hätten die Entscheidungen, Pierre-Emile Höjbjerg und Xherdan Shaqiri bereits im Winter abzugeben, “intensive Überlegungen” erfordert.
Trainer Pep Guardiola kann aktuell auf 16 fitte Feldspieler zurückgreifen. Hinzu kommen die Jungprofis Gianluca Gaudino, Sinan Kurt und Mitchell Weiser. Die Langzeitverletzten Javi Martinez und Thiago fallen auch weiterhin bis auf unbestimmte Zeit aus.
Sammer lobt die “Alphatiere”
Sichtlich zufrieden ist Sammer hingegen mit der großen Flexibilität im Mittelfeld. Es sei “phantastisch”, zwei “Alphatiere” wie Xabi Alonso und Bastian Schweinsteiger in seinen Reihen zu haben. Alonso mit seiner großartigen Übersicht und Schweinsteiger mit seinem unwiderstehlichen Drang nach vorne. Ginge es nach Trainer Guardiola, könnten auch beide gleichzeitig spielen. Dies sei schließlich bei “allen Spielern in unserem Kader” der Fall, so der spanische Coach.
Für Sammer spielt auch die baldige Rückkehr von Kapitän Philipp Lahm Mitte bis Ende Februar eine große Rolle. Der Weltmeister mache das defensive Mittelfeld der Bayern noch stärker. Auch Trainer Guardiola ist von der Vielseitigkeit seines Führungsspielers überzeugt. Entweder als Sechser oder als Abwehrmann hinten rechts, Lahm könne auf “beiden Positionen spielen”, sagte Guardiola. Noch hat der Spanier aber etwas Zeit, sich Gedanken zu machen: Lahm laboriert noch immer an den Folgen eines Fußbruchs, den er im November erlitt.
Sammer: “Jeder muss sich unterordnen”
Laut Sammer werde es in der heißen Saisonphase auch personelle Härtefälle geben, in denen Spieler auch anderen mal den Vortritt lassen müssten. Schließlich sei die hohe personelle Qualität jedem bekannt. Da dürfe es auch weiterhin keine Diskussion geben. “Die Gruppe und der Kader haben zusammenzustehen. Es geht nicht, dass einer den Erfolg gefährdet. Da hat sich jeder ein- und unterzuordnen.”
In den letzten zwei Erfolgsjahren habe dies bereits hervorragend funktioniert. “Unsere große Stärke war, dass auch die in der Kabine angetrieben haben, die mal nicht spielten. Das ist Teamspirit. Da ist es unwichtig, ob einer 719 oder 840 Minuten gespielt hat”, merkte Sammer an. Beim Gewinn von Titeln sei schließlich jeder beteiligt.
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