Bei Bayern München deutet vieles auf den Abschied von Star-Coach Pep Guardiola hin. Darüber reden wollte auch nach dem 1:0-Erfolg bei Hannover 96 zum Hinrunden-Ende kaum jemand. Einzig Siegtorschütze Thomas Müller bezog Stellung. Der Weltmeister hofft auf Parallelen zum Abgang von Jupp Heynckes im Jahr 2013.
Es lag bereits ein Hauch von Abschied in der Luft, als sich Guardiola und Michael Frontzeck nach dem müden Erfolg des deutschen Rekordmeisters in Hannover nach der Pressekonferenz herzten. Fast schien es, als wolle der 96-Coach Frontzeck dem wohl scheidenden Bayern-Trainer alles Gute für dessen Zukunft außerhalb Deutschlands wünschen.
Endgültiges wollte Guardiola indes auch am Samstagabend nicht mitteilen. “Rummenigge hat gesagt, am Tag nach dem Hannover-Spiel”, sagte der Katalane mit Blick auf Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Ihm soll es obliegen, das von einigen Medien bereits verkündete Ende von Guardiolas Amtszeit beim deutschen Rekordmeister zum Ende der Vertragslaufzeit im Sommer zu bestätigen. Heute könnte es soweit sein.
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Müller nimmt wahrscheinlichen Guardiola-Abgang gelassen
Nach dem glanzlosen 15. Saisonsieg der stark ersatzgeschwächten Bayern wollte auch Rummenigge noch nicht sagen, was alle Welt seit Tagen zu wissen scheint: Guardiola verlässt die Bayern im Sommer in Richtung Manchester City und stattdessen übernimmt Carlo Ancelotti, der frühere Coach von Real Madrid.
“Es sind ja schon vermeintliche Fakten geschaffen worden. Ich weiß nicht, was hinter den Kulissen noch passiert ist”, sagte Müller und ergänzte angesichts der glänzenden Ausgangslage der Bayern in noch drei Wettbewerben und der Trainerfrage: “Der Vertrag von Jupp Heynckes ist damals auch ausgelaufen, und wir haben das Triple gewonnen.”
Müller hatte einen von 96-Routinier Christian Schulz verschuldeten Handelfmeter verwandelt (40. Minute) und war in der vereinsinternen Rangliste mit nun 85 Toren mit Lothar Matthäus gleichgezogen.
Alles dreht sich um Guardiolas Zukunft
Doch das war nach der Partie kein Thema. Alles drehte sich um Guardiolas Zukunft. Der Katalane hat nach eigener Aussage Klubchef Rummenigge zwar bereits über seine Pläne unterrichtet, die Mannschaft aber laut Müller noch nicht: “Vielleicht wird er uns nach der Entscheidung ein paar Worte sagen.”
Rummenigge bedachte den in den vergangenen Jahren weltweit zum Hohepriester der Trainergilde stilisierten Guardiola nach dem Spiel nur mit einem flüchtigen Händedruck. Mehr gab es für den Starcoach nicht als Anerkennung für den Sieg der Bayern, die trotz angespannter Personallage – in Hannover waren lediglich 13 Feldspieler dabei – mit acht Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund in die Winterpause gehen.
“Wir sind ein bisschen müde”
Wortlos verließ Rummenigge wenig später die Arena in Hannover. Ein bisschen mehr Freude wäre durchaus angebracht gewesen, immerhin steht das Team zum Ende der Hinserie glänzend da, obwohl es auf dem Zahnfleisch geht. “Wir sind ein bisschen müde. Wir konnten nicht rotieren”, sagte Guardiola, und Müller bekannte: “Wir haben jetzt viele Spiele in den Knochen. Es tut jetzt gut, mal durchzuschnaufen.”
Trotz der Personalmisere ließen die Bayern zum Ende des Jahres lediglich beim 1:3 in Mönchengladbach vor zwei Wochen Federn. Verfolger Dortmund dagegen verlor unerwartet zum Hinrunden-Abschluss beim 1. FC Köln, was Matchwinner Müller ein breites Grinsen wert war: “Das Ergebnis von Dortmund passt uns natürlich ganz gut.”
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