Am Samstag kehrt Neuer erst mal wieder nach Gelsenkirchen zurück. 20 Jahre hat er auf Schalke gespielt, als Kind und Jugendlicher feuerte er die Knappen auf den Tribünen an, auch auswärts war er oft dabei. Als er längst für die Profis spielte, sympathisierte er und war zeitweise Mitglied der Buerschenschaft, der Schalker Ultras. Neuer war so sehr Schalke, dass die Schickeria, sonst ja sehr offen gegenüber Stars jeglicher Couleur an der Säbener Straße gegen seine Verpflichtung protestierte, zeitweise „Koan Neuer”-Plakate aufhängten. Sogar das Feiern mit den Fans nach Siegen wollte ihm in seiner ersten Saison ein Teil der Münchner Ultras verbieten.
Längst passé. Neuer wird als Roter akzeptiert, spätestens seit dem Triple ist er auf dem Weg zur Legende. Dazu trägt seine sportliche Bilanz bei. Vier Mal spielte Neuer mit Bayern gegen Schalke. Vier Mal gewannen die Roten, nie ließ Neuer einen Ball durch. Die Fans merken: Da hängt sich einer rein für Bayern. Und Erfolg verbindet ja ohnehin.
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Doch natürlich ist das Duell gegen Schalke für Neuer kein ganz Normales. „Es ist etwas Besonderes, ich habe sehr viele Spiele dort gemacht, bin 20 Jahre in dem Verein gewesen, bin dort geboren, aufgewachsen und auch Familienvertreter und Freunde und Bekannte sind im Stadion. Es ist schön und ich freue mich drauf”, sagte er am Freitag vor dem Abschlusstraining. Und dann warnte er vor der Stärke seines Ex-Klubs. „Ich denke, dass es schwer sein wird, Schalke zu schlagen. Sie haben einen kleinen Höhenflug und eine kleine Serie hingelegt.”
Neuer freut sich aufs Spiel, Heimweh hat er aber nicht. Eine Rückkehr nach Gelsenkirchen kann er sich zwar prinzipiell vorstellen. Aber: „Im Moment, nach all den Erfolgen mit Bayern, ist das keine Option”, sagte er.