FC Bayern: "Magisches Achteck" bringt Pep zum Schwärmen – t

Aus München berichtet Nico Herold

Thomas Müller war wieder einmal bei bester Laune. Der Stürmer des FC Bayern München hatte auch allen Grund dazu. Nach dem mühelosen 4:0 (3:0)-Sieg gegen Olympiakos Piräus steht der Rekordmeister bereits einen Spieltag vor dem Ende der Champions-League-Gruppenphase als Tabellenerster fest. Die Begründung Müllers für den klaren Erfolg, folgte mit einem verschmitzten Lächeln: “Wir haben halt ein magisches Achteck.”

Achteck? Der Angreifer wollte nach dem Sieg einfach niemanden hervorheben – auch nicht die Torschützen. “Unsere ganze Offensiv-Abteilung ist dieses Jahr gut unterwegs”, sagte der Weltmeister fast schon bescheiden. Von einem Dreieck Müller-Lewandowski-Costa wollte er nichts wissen.

Achteck oder Sechzehneck?

Matthias Sammer ging das noch nicht weit genug. “Für unsere Offensivspieler ist auch ein gutes Aufbauspiel notwendig”, betonte der Sportvorstand der Bayern im Hinblick auf die Defensive. Und er verbesserte Müller direkt, in dem er den ganzen Kader ansprach: “Wir haben eher ein gutes Sechzehneck.

Der FC Bayern München bittet zum 5. Spieltag der Champions League und empfängt Olympiakos Piräus. Die Allianz Arena im Münchner Norden erleuchtet in strahlendem Rot und bietet ein lohnenswertes Fotomotiv. (Quelle: dpa) Die Bayern können sich mit einem Sieg nicht nur ein Ticket für das Achtelfinale sichern, sondern auch den Gruppensieg. Entsprechend geben Arjen Robben (li.) und Co. von Beginn an Vollgas. (Quelle: AP/dpa) Und es dauert keine acht Minuten, bis die bajuwarische Tormaschine zum ersten Mal zuschlägt. Jerome Boateng probiert's einfach mal mit dem linken Fuß aus der Ferne. Olympiakos-Keeper Roberto kann nur zur Seite abwehren. Dort steht Douglas Costa und sagt danke: Sein strammer Schuss landet im Netz. (Quelle: imago/MIS) Vor dem Spieltag punktgleich, nun aussichtslos unterlegen: Die griechischen Gäste werden von den Münchnern überrannt. Nach einer Viertelstunde erhöht Robert Lewandowski (li.) auf 2:0. Der erste Gratulant ist übrigens Robben - so schlimm kann der vermeintliche Zank zwischen beiden Torjägern offenbar auch nicht sein. (Quelle: AP/dpa) Nur vier Minuten später steht dann Thomas Müller (Mi.) goldrichtig und verwertet eine Kopfballvorlage von Robben (re.) zum 3:0. Anschließend bedankt sich er sich artig und höflich per Handschlag bei seinem Vorbereiter. (Quelle: dpa) Nicht nur die deutliche Führung früh im Spiel lässt die Bayern-Fans jubeln, sondern auch das Champions-League-Comeback von Holger Badstuber. Es ist aber eine kurze Rückkehr: In der 52. Minute bringt der Verteidiger als letzter Mann den enteilten Brown Ideye zu Fall und sieht die Rote Karte. Der FCB fortan nur noch mit zehn Mann - am souveränen Sieg ändert das aber nichts. (Quelle: Reuters) Auch in Unterzahl bleiben die Rot-Weißen überlegen und legen sogar noch einen Treffer drauf. Kingsley Coman trifft per Kopf zum 4:0, muss dabei allerdings einen Volltreffer von Torwart Roberto einstecken. Der Franzose steht aber wieder auf und kann nach 90 Minuten mit seinen Mitspielern nicht nur den Sieg feiern, sondern auch den Einzug ins Achtelfinale - als Gruppenerster. (Quelle: Reuters) Vorletzter Spieltag in der Gruppenphase der Champions League und Bayer Leverkusen steht unter Druck. Soll es noch mit dem Achtelfinale klappen, sollte die Werkself tunlichst bei BATE Borissow gewinnen. Hier wirft sich Admir Mehmedi (li.) gegen Nemanja Milunovic in den Zweikampf. (Quelle: AP/dpa) Doch der Abend beginnt denkbar schlecht: Bereits in der zweiten Minute sieht die Bayer-Abwehr äußerst schlecht aus und lässt Michael Gordeichuk zum Abschluss kommen, dann patzt Keeper Bernd Leno und lässt den nicht besonders gefährlichen Schuss durch die Beine rutschen - Leverkusen gerät früh in Rückstand. (Quelle: AP/dpa)

Die besten Bilder aus Borissow und München

Achteck, Sechzehneck – Definitionssache. Klar wurde an diesem Abend in der Münchner Arena auf jeden Fall, dass dieses Bayern-Team so schnell niemand aus dem Tritt bringen wird. Gegen die überforderten Griechen konnte die FCB-Offensive einmal mehr zeigen, wozu sie im Stande ist. Das brachte auch Pep Guardiola ins Schwärmen. “Die Qualität von den Spielern ist Wahnsinn”, sagte der Bayern-Trainer. 

“Die Heimspiele liefen geschmeidig”

Diese Qualität zeigen seine Spieler in der Königsklasse besonders gerne zu Hause. Dort bleibt der Bundesliga-Tabellenführer auch im Europapokal weiter eine Macht. Drei Siege bei 14:1 Toren, so lautet die Ausbeute des FCB in der Gruppenphase. Beeindruckend. Oder wie Torschütze Müller es erneut bescheiden ausdrückte: “Die Champions-League-Heimspiele liefen bisher ziemlich geschmeidig.”

Dieser Umstand hat auch sehr viel mit dem selbstbewussten Auftreten der Münchner vor heimischem Publikum zu tun. Die Gegner scheinen oft in Ehrfurcht zu erstarren, sobald die letzten Töne der Champions-League-Hymne ausgeklungen sind. “Der Respekt bei den Gegnern ist schon da”, bemerkte Müller. Und das an diesem Abend von der ersten Sekunde an. 

Badstubers bitteres Comeback

Olympiakos bekam in den ersten zwanzig Minuten zu spüren, was es aktuell für einen Gegner bedeutet, in München antreten zu müssen. Nach Treffern von Douglas Costa (8. Minute), Robert Lewandowski (16.) und Müller (20.) war die Begegnung früh entschieden.

Paukenschlag! VfB entlässt Trainer Zorniger. (Screenshot: Omnisport)Paukenschlag! VfB entlässt Trainer Zorniger. (Screenshot: Omnisport)


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Labbadia: 'Lasogga ein Kandidat für Löw'. (Screenshot: Omnisport)Labbadia: 'Lasogga ein Kandidat für Löw'. (Screenshot: Omnisport)


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Beckenbauer: 'Ich habe ein reines Gewissen'. (Screenshot: Omnisport)Beckenbauer: 'Ich habe ein reines Gewissen'. (Screenshot: Omnisport)


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Profi sieht kurz nach der Einwechslung Rot. (Screenshot: Omnisport)Profi sieht kurz nach der Einwechslung Rot. (Screenshot: Omnisport)


Profi sieht kurz nach der Einwechslung Rot

Überraschung! Benitez bleibt Trainer von Real. (Screenshot: Omnisport)Überraschung! Benitez bleibt Trainer von Real. (Screenshot: Omnisport)


Überraschung! Benitez bleibt Trainer von Real

Die Münchner spielten sich mit einer traumwandlerischen Routine immer wieder durch die Abwehrreihen der Griechen und hätten zur Pause durchaus höher führen können. Dass es am Ende noch glimpflich für die Gäste ausging, lag an zwei Gründen.

Erstens ließen die Bayern nach der Pause zahlreiche gute Möglichkeiten aus und kamen nur durch den starken Kingsley Coman (69.) noch zu einem Torerfolg. Zweitens sah Holger Badstuber bei seinem Startelf-Comeback bereits in der 53. Minute nach einer Notbremse die Rote Karte. 

Sammer: “War keine Rote Karte”

Die vergebenen Chancen interessierten nach dem Spiel niemanden im Bayern-Lager. Der Platzverweis für Badstuber schon. “Das war keine Rote Karte”, schimpfte Sammer. Der frühere Profi erkannte aber auch, dass beim Innenverteidiger, der bei der Aktion nicht gut aussah, “vielleicht noch ein Prozent fehlt”. Kritik wollte er aber keine äußern. “Das ist überhaupt kein Problem. Er ist für uns in der Zukunft sehr, sehr wichtig”, sagte der Sportvorstand.

So war das unglückliche Comeback von Badstuber am Ende nur eine Randnotiz. Auch mit zehn Mann waren die Bayern ihrem Gegner überlegen. Wer jetzt aber schon wieder in Richtung Finale schauen wollte, wurde von Sammer sofort an die kurze Leine genommen: “Die Champions League ist ein 10.000-Meter-Lauf”, sagte er. Und die Gruppenphase für den FC Bayern dabei nur die Startphase.

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