Es ist ein elitärer Kreis an Spielern, der für eine solche Investition überhaupt infrage kommt.
Wen die Bayern konkret im Auge haben, verriet Dreesen jedenfalls nicht. Nur so viel: „Ich habe bisher keinen Wunsch gesehen, den wir (Pep Guardiola, d. Red.) nicht erfüllt hätten.“ Javi Martínez, der noch unter Guardiolas Vorgänger, Trainer Jupp Heynckes, für 40 Millionen Euro aus Bilbao geholt wurde, ist nach wie vor Bayerns Rekordtransfer, knapp vor Mario Götze, der für 37 Millionen von Borussia Dortmund kam. Doch welcher 100-Millionen-Mann steht jetzt auf Guardiolas Wunschzettel?
Die AZ hat mögliche Kandidaten zusammengestellt:
Lionel Messi: Für den Superstar in Diensten des FC Barcelona reichen die 100 Millionen Euro wohl bei weitem nicht. Ein Angebot von Manchester City über 150 Millionen Euro sollen die Katalanen bereits abgelehnt haben. Aber: Unter Guardiola dominierte Barça den europäischen Fußball nach Belieben – gewann zweimal die Champions League – und Messi erreichte dabei seine Hochform, wurde vier Mal in Folge Weltfußballer. Der Pep-Faktor und das innige Verhältnis zu seinem einstigen Mentor könnte auch für einen Superstar wie Messi ein entscheidender sein. Sowohl aus sportlicher als auch vermarktungstechnischer Sicht wäre Messi jeden Cent einer möglichen Megaablöse wert. Dass der Argentinier bald an der Säbener Straße auftaucht: trotzdem wohl unrealistisch.
Cristiano Ronaldo: Der Portugiese ist, seit seinem Wechsel 2009 von Manchester United zu Real Madrid für 94 Millionen Euro, offiziell der teuerste Fußballer des Planeten. Bei einem möglichen weiteren Transfer könnte diese Bestmarke fallen. Ein Argument, ihn dennoch nach München zu holen, wäre die internationale Strahlkraft des allerdings bereits 30-Jährigen. Dokumentiert wurde diese zuletzt dadurch, dass Ronaldo zum zweiten Mal in Folge und zum dritten Mal insgesamt den Ballon d’Or gewann. Mit ihm hätte der FC Bayern neben dem vielleicht komplettesten Fußballer der Geschichte eine weltweit funktionierende Marketing-Maschine in seinen Reihen.
Gareth Bale: Den Titel „teuerster Spieler aller Zeiten“ war der Waliser wieder los, als Real Madrids Präsident Florentino Perez die kolportierte Ablöse von 100 Millionen Euro an Tottenham Hotspur im Sommer 2013 auf lediglich 91 korrigierte. Ob er das nur tat, um den angeblich ob der Rekordsumme erzürnten Ronaldo zu besänftigen, verriet er nicht. Der 25-Jährige Linksfuß spielt bevorzugt auf der rechten Außenbahn und wäre doch ein Kandidat als „Robbery“-Erbe. Wenn auch ein ziemlich kostspieliger.
Neymar: Der Brasilianer wechselte 2013 für 83,5 Millionen Euro vom FC Santos zu Barça. Bei der Nationalelf ist er schon lange der herausragende Spieler. Der 23-Jährige überzeugt aber auch mehr und mehr bei den Katalanen an Messis Seite. Der FC Bayern und Guardiola zeigten damals ebenfalls großes Interesse, holten aber lieber Götze. Ob sie diese Entscheidung mittlerweile bereuen?
Ángel Di María: 75 Millionen Euro ließ sich Manchester United seinen Wechsel von Real Madrid im Sommer kosten. Er musste gehen, weil Gareth Bale kam. Bei Bayern könnten beide endlich zusammenspielen. Gibt es nach „Rib und Rob“ oder „Robbery“ in Zukunft „Balemaria“ als neue Flügelzange? Hätte etwas!
James Rodríguez: Der Kolumbianer machte als Torschützenkönig bei der WM in Brasilien auf sich aufmerksam. 80 Millionen Euro ließ sich Real Madrid seinen Transfer vom AS Monaco kosten. Dass er das tatsächlich wert war, konnte er bislang noch nicht beweisen.
“Udo Honig”-Macher haben keine Angst vor den Fans
Eden Hazard: Er kam 2012 für 40 Millionen Euro als echtes Schnäppchen vom OSC Lille zum FC Chelsea. Der 24 Jahre alte Belgier entwickelt sich rasant, sein Marktwert beträgt bereits 60 Millionen. Sein Trainer José Mourinho sieht in ihm den kommenden Weltfußballer. Und er muss es ja wissen. Der FC Bayern sollte also schnell zu schlagen.