FC Bayern in Katar

Nach dem Frühstück ging es noch einmal zur Sache. 10.00 Uhr ließ Trainer Pep Guardiola seine Mannschaft am Dienstag zum letzten Mal in Doha trainieren, am Mittag fuhr der FC Bayern München mit dem Bus zum Flughafen der Hauptstadt Katars und flog rund sechs Stunden zurück in die Heimat.

Sechs Tage Trainingslager mit zehn Übungseinheiten sind vorbei, am Freitagabend nächster Woche eröffnen die Münchner beim Hamburger SV die Rückrunde der Fußball-Bundesligasaison. “Diesmal ist unser Trainingslager etwas kürzer gewesen. Wenn es acht oder neun Tage wären, könnte die Gefahr bestehen, dass man auch gedanklich irgendwann in 1000 und einer Nacht ist”, sagt Sportvorstand Matthias Sammer.

Die “Welt” nennt die Gewinner und Verlierer des Trainingslagers.

Gewinner

Pep Guardiola

Zwei Tage vor der Abreise nach Katar hatte Guardiola verkündet, dass er einen Klub in England trainieren möchte und seinen Vertrag im Sommer deshalb auslaufen lässt. Seither stellen sich viele die Frage: Wird Guardiola nun zur Lame duck, zu einem Trainer ohne Einfluss? In Katar deutete darauf nichts hin. Guardiola engagierte sich wie immer, gestikulierte wild auf dem Trainingsplatz. Und die Spieler sagten alle: Für uns ändert sich dadurch nichts! Arjen Robben betonte zum Beispiel: “Ich finde es schade, dass er geht. Ich habe viel von ihm gelernt und hätte gern mit ihm weitergearbeitet. Aber es ist noch nicht vorbei! Wir wollen gemeinsam unsere Ziele erreichen. Wir sind Profis, und wie Spieler kommen und gehen kommen und gehen auch Trainer.”

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Guardiola selbst ist mit den Tagen in dem Wüstenstaat sehr zufrieden. Die Bedingungen seien perfekt gewesen, so der Katalane. Seine Mannschaft sei derzeit aber noch nicht bereit, die Champions League zu gewinnen. “Uns fehlen noch die Details. Gerade nach Rückständen haben wir zuletzt zu sehr die Spielkontrolle und die Konzentration verloren”, so Guardiola. Für die Spieler ändere sich durch seinen Abgang nichts. “Sie spielen für sich und geben das Beste für den Klub.” Gesprochen hat er mit seinen Spielern auch in Doha nicht über seinen Abgang, obwohl er dies zunächst angekündigt hatte.

Christian Früchtl

Erst 15 Jahre jung – und schon eine Woche mit Weltstars wie Manuel Neuer und Robert Lewandowski unterwegs. Der Superteenie der Bayern spielt für die U16 des Rekordmeisters. Doch er ist bereits so gut, dass Guardiola sagte: Der Junge kommt mit nach Doha! In Früchtls Kinderzimmer hing ein Neuer-Fanschal, inzwischen trainiert er mit dem Weltmeister und Welttorhüter. Am freien Tag legten die beiden eine Extraschicht ein.

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Und Neuer lobt: “Christian hat Talent und ist sehr aufmerksam. Es ist noch viel zu früh, um zu sagen, wo sein Weg hingeht. In jedem Fall hat er gute Voraussetzungen. Ich habe mit 15 noch in der B-Jugend trainiert.” Als Einstandsritual musste Früchtl im Kreise der Mannschaft singen. Er wählte das Lied “Ein Stern” von DJ Ötzi, den Text las er lachend von seinem Smartphone ab. Abwehrchef Jerome Boateng filmte den Auftritt und veröffentlichte ihn in den sozialen Netzwerken.

David Alaba

Der österreichische Nationalspieler fiel zuletzt wegen einer Verletzung am Sprunggelenk aus. In Doha nun konnte er nach einigen Tagen wieder mit der Mannschaft trainieren. Der Verteidiger wird zum Rückrundenauftakt beim HSV aller Voraussicht nach spielbereit sein.

Robert Lewandowski

Der polnische Stürmerstar wurde während des Aufenthalts in Doha als Sportler des Jahres in seiner Heimat geehrt. Zudem überzeugte er mit guten Trainingsleistungen, war in jeder Einheit dabei. Er sagt über die Rückrunde: “Wenn alle Spieler fit sind, haben wir eine starke Mannschaft. Wir wollen viel erreichen.”

Joshua Kimmich

Der 20-Jährige bewies in den vergangenen Monaten in Spielen und Trainingeinheiten seine Qualitäten. Routinier Xabi Alonso (35) sagte in Katar über den jungen Mittelfeldspieler, der mittel- und langfristig sein Nachfolger werden soll: “Er macht es super. Und er wird noch weiter lernen, das Spiel zu lesen. Wir liefern uns keinen Kampf, sondern unterstützen uns.”

Verlierer

Franck Ribéry

Der französische Offensivstar konnte auch in Doha nicht mit der Mannschaft trainieren, er arbeitet mit einem Fitnesstrainer individuell. Nach seinem Muskelbündelriss ist weiter unklar, wann der 32-Jährige wieder spielen wird. Die Konkurrenten Douglas Costa und Kingsley Coman hingegen sind fit. Guardiola geht derzeit davon aus, dass Ribéry Anfang bis Mitte Februar wieder einsatzbereit sein wird. Er muss allerdings die weitere Entwicklung und den Fitnesszustand des Publikumslieblings abwarten. Ribéry könnte der Verlierer im internen Konkurrenzkampf der Offensiven werden.

Arjen Robben

Er hatte extra im Winterurlaub nach einem Plan trainiert, um in Doha von Anfang an 100 Prozent geben zu können. Doch dann legte eine Grippe den Niederländer flach. Robben musste die erste Hälfte des Trainingslagers in seinem Bett im Hotelzimmer verbringen. “Das war nicht schön”, so der Offensivprofi. Wann er wieder in Topform ist? Er plane das nicht, sagt Robben. “Ich will einfach fit werden. Der Rest kommt von allein.” Der 31-Jährige hat in Doha angekündigt, unbedingt an der Europameisterschaft 2018 teilnehmen zu wollen. Für die EM in diesem Jahr in Frankreich haben sich die Niederläner nicht qualifiziert.

Mario Götze

Das Wort “Verlierer” ist bei ihm nicht ganz treffend, denn der Weltmeister arbeitete in Doha intensiv an seiner Rückkehr und sagte, er läge im Plan. Doch mit dem Ball und den Kollegen konnte er nach seiner Adduktorenverletzung noch nicht trainieren. “Ich hätte nicht gedacht, dass es so gravierend ist”, so der 23-Jährige. Götze schloss einen Wechsel in dieser Winterpause zwar aus, machte allerdings deutlich, dass seine Zukunft nach der Saison offen ist.

Götzes Vertrag gilt bis 2017, im Sommer könnten die Bayern für ihn noch eine Ablöse erzielen. Götze will zunächst ein Gespräch mit Carlo Ancelotti abwarten, der im Juli Pep Guardiolas Traineramt übernimmt. Generell sei er glücklich in München, wolle ein Gesichts des Vereins sein und künftig gern noch mehr Verantwortung übernehmen.

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