Zum ersten Mal überhaupt will Freiburg heute Abend (ab 20:00 im sport.ch Live-Ticker) gegen Bayern drei Punkte aus der Münchner Allianz Arena entführen. Keeper Roman Bürki steht im Fokus, will sich aber nicht verrückt machen lassen. Das Spiel könnte für ihn dennoch von grosser Bedeutung sein.
Die Ausgangslage könnte klarer nicht sein: Auf der einen Seite das grosse Bayern, das als Herbstmeister feststeht und die Bundesliga-Tabelle mit neun Punkten Vorsprung vor Wolfsburg anführt, auf der anderen Freiburg, das sich in dieser Saison schwer tut und nur wegen des Torverhältnisses nicht auf einem Abstiegsplatz rangiert.
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Streich gewohnt kämpferisch
Vor dem Anpfiff spricht also absolut nichts für die Breisgauer – auch, weil die Bayern in bisher acht Heimspielen das Punktemaximum holten und dabei 25 Tore erzielten. Und, weil es Freiburg noch nie gelang, ein Auswärtsspiel gegen den deutschen Rekordmeister zu gewinnen.
Trotz der vielen schlechten Vorzeichen gibt sich Trainer Christian Streich im ”Kicker” unerschrocken. ”Wir gehen dieses Spiel mit aller Energie an, und nicht nach dem Motto: Da haben wir eh keine Chance. Bis jetzt haben wir fünfmal verloren, zehnmal nicht. Es gibt also keinen Grund zur Einstellung, sich auf Schadensbegrenzung zu beschränken.”
Bürki: ”Normal vorbereiten”
Dass Freiburg nichts zu verlieren hat, könnte besonders für einen Spieler zum Vorteil werden: Roman Bürki. Der Schweizer Keeper dürfte wohl in keinem anderen Saisonspiel so viele Möglichkeiten bekommen, sich auszuzeichnen.
”Ich darf mich nicht zu sehr in dieses Spiel hineinsteigern, sondern werde mich normal vorbereiten”, beugt Bürki einer möglichen Übermotivation verbal vor. Er wolle ”alles dafür tun, damit hinten lange die Null steht”.
Dies tönt nicht unbedingt so, als würde Bürki wie sein Trainer an einen Exploit glauben, doch für ihn persönlich wäre eine gute Leistung wohl noch wertvoller als drei Punkte für seinen Klub. Warum? Der 24-Jährige hat sich in der Bundesliga einen guten Ruf erarbeitet, doch ein gelungener Auftritt in einem Spiel gegen die gegenwärtig vielleicht beste Mannschaft der Welt würde ihn noch interessanter machen – auch für grössere Klubs. Gerüchte um zaghafte Avancen von Borussia Dortmund gab es vor einigen Wochen ja bereits.
Drei Punkte in zwei Spielen als Ziel
Vorerst allerdings dürfte sich der Berner auf den Klassenerhalt mit Freiburg konzentrieren. In den verbleibenden zwei Partien vor der Winterpause sollen noch mindestens drei Punkte her, um die Lage am Tabellenende etwas zu entspannen, so Bürki. ”Das Ziel ist, mit 17 Punkten in die Winterpause zu gehen.”
Sollte es, wie allgemein erwartet, zum Sieg gegen Bayern nicht reichen, böte sich am Sonntag im Heimspiel gegen Hannover noch eine Chance. (czr)