Erinnerung an einen historischen Tag







Gestern vor 25 Jahren fiel bei Posseck der “Eiserne Vorhang”. Am Gedenkstein an der ehemaligen Grenze wurde daran erinnert.


Foto: Eckhard Sommer



Am 21. Dezember 1989 fiel in Posseck der “Eiserne Vorhang”. Daran wurde aus Anlass des Jubiläums gestern erinnert.

Posseck. Es war noch dunkel an diesem Morgen des 21. Dezembers 1989 und ungemütlich kalt. Der “Wind of Change” pfiff über Deutschland. Zwei Züge mit ungezählten Menschen formierten sich in Regnitzlosau und in Posseck. Sie marschierten aufeinander zu. An der Grenze zwischen Bayern und der DDR trafen sie sich, standen sich gegenüber und konnten sich nach 28 Jahren vereinen, denn der Eiserne Vorhang fiel. Welch ein Sehnen hatte sich damit erfüllt, welche Freude ergriff jeden, der Augenzeuge des historischen Ereignisses war.

Auch gestern pfiff ein ungemütlich kalter Wind über Posseck, und dennoch wurde es einem warm ums Herz. Rund 100 Menschen von diesseits und jenseits der einst trennenden Grenze kamen zusammen – am Gedenkstein an das Geschehen vor 25 Jahren, der jetzt nurmehr den Übergang von Sachsen nach Bayern markiert.

Damals wie gestern dabei war Armin Wölfel aus Regnitzlosau, und er erinnerte sich: “Junge Leute, alte Leute – alle wollten sich das damals nicht entgehen lassen. Viele von eurer Seite hatten Tränen in den Augen und Plakate mitgebracht: ’40 Jahre haben wir gewartet – jetzt sind wir da’. Musikkapellen spielten – ich habe das alles bis heute nicht vergessen.”

Unter denen, die sich zusammenfanden, war auch Ilona Groß, heute noch die Bürgermeisterin: “Mich bewegt an diesem Tag vor allem Freude und auch ein bisschen Stolz darauf, dass ich die ganzen Veränderungen mitgestalten konnte.”

Schon eine Ewigkeit ist es her, dass Hardy Hager Busfahrer war und gut 40 Jahre durchs Vogtland fuhr: bis Oelsnitz, Bad Elster und Falkenstein, bis Heinersgrün, Posseck und Heinersgrün. Weiter kam er nicht, durfte er nicht – wegen der Grenze. Mit der Weisheit eines 82-Jährigen sagte er gestern: “Und auch wenn wir nicht mehr sind, weht trotzdem noch der Wind”.

Aus Anlass des Jubiläums wurden bei einer Festveranstaltung in der Hagerscheune mit Theo Beckstein aus Regnitzlosau und Rudolf Schwab aus Posseck zwei maßgebliche Akteure von vor 25 Jahren mit der höchsten Auszeichnung der SPD geehrt: Sie erhielten die Willy-Brandt-Medaille. Das Freie Fränkische Bierorchester spielte auf – ein symbolischer Tusch für die beiden Geehrten und auf den symbolträchtigen Tag. Und auch die “Wende-Hymne” für das Vogtland von der Gruppe Diskant erklang: “Wir gehörn zusamm'”.

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