Elf Todesopfer – Zugunglück in Bayern: Weiterer Vermisster gefunden

Zuletzt aktualisiert: 10.02.2016 um 07:19 UhrKommentareElf Todesopfer

Die Zahl der Todesopfer hat sich auf elf erhöht, das hat die Polizei am Mittwoch in der Früh bekannt gegeben. Menschliches Versagen könnte das verheerende Unglück ausgelöst haben.


Zugunfall in Oberbayern

Nach dem Zugunglück von Bad Aibling ist der letzte Vermisste tot gefunden worden. Damit kamen bei dem Zusammenstoß zweier Regionalzüge in Bayern elf Menschen ums Leben, wie es am Mittwoch vom Polizeipräsidium Rosenheim hieß.

Wie der bayrische Rundfunk berichtet, sollen die beiden Lokführer und die Zugbegleiter unter den Toten sein. Die beiden Regionalzüge mit insgesamt 150 Menschen an Bord waren am Dienstag gegen 6.45 Uhr auf Höhe von Bad Aibling in der Nähe von Rosenheim frontal aufeinander geprallt und teilweise entgleist.

Heute wird die Bergung der Züge fortgesetzt, teilte die Feuerwehr Bad Aibling mit. 

Menschliches Versagen als Ursache

Das schwere Zugunglück in Bayern ist laut ersten Ermittlungen durch menschliches Versagen ausgelöst worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstagabend aus zuverlässiger Quelle. Wer genau für das Unglück im oberbayerischen Bad Aibling verantwortlich zu machen ist, war zunächst nicht bekannt.

Mehr Details wurden der Deutschen Presse-Agentur nicht genannt. Zuvor hatte das RedaktionsNetzwerk Deutschland darüber berichtet, dass menschliches Versagen das Unglück ausgelöst haben könnte.

Oberbayern: Zugunglück mit mehreren Toten Alle 32 Bilder ›

Mit hoher Geschwindigkeit kollidiert

Am Dienstagmorgen waren zwei Nahverkehrszüge auf der eingleisigen Strecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim frontal ineinander gerast. 18 Menschen wurden schwer, 63 Reisende leicht verletzt. Eine Person wurde noch vermisst, wie die Polizei mitteilte. Die Katastrophe ist das schwerste Zugsunglück in Bayern seit mehr als 40 Jahren.

Trauer herrschte nicht nur in der Region, bis in die Politik hinein sendete das Unglück seine Schockwellen: Am Nachmittag entschieden sich die Parteien, auf den traditionsreichen Politischen Aschermittwoch in Bayern zu verzichten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich tief betroffen: “In Gedanken bin ich auch bei den zahlreichen Verletzten, die mit den Folgen des Unglücks ringen”, sagte sie. Auch Bundespräsident Joachim Gauck, der sich in Nigeria aufhält, zeigte sich bestürzt über die Tragödie.

Sichtlich betroffener Verkehrsminister

Als die Züge am Morgen gegen 6.45 Uhr zusammenstießen und sich die Triebwagen ineinander verkeilten, entgleiste einer der Züge und mehrere Waggons kippten zur Seite. “Der eine Zug hat sich förmlich in den anderen hineingebohrt und die Kabine des zweiten Zuges komplett auseinandergerissen”, berichtete Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sichtlich betroffen vor Journalisten. “Das sind Bilder, die einen natürlich auch sehr stark emotional belasten, weil man sich nicht vorstellen kann, dass solche Unglücke auch bei uns vorkommen können.”

Die auch Mangfalltalbahn genannte Strecke wird mit Hilfe des “Punktförmigen Zugbeeinflussungssystems” kontrolliert – “ein System, das automatisch dafür sorgen soll, dass das Aufeinandertreffen von Zügen nicht stattfindet, indem Züge zwangsgebremst werden, wenn sie unberechtigt auf einer Strecke sind, Signale überfahren oder Ähnliches”, sagte Dobrindt. Auf der Unfallstrecke war das System erst in der vergangenen Woche kontrolliert worden – alles schien einwandfrei.

Schwierige Bergungsarbeiten

Die Rettungs- und Bergungsarbeiten gestalteten sich extrem schwierig, weil die Unglücksstelle in einem Waldstück an einer Hangkante neben dem Flüsschen Mangfall liegt. Am Mittwoch soll damit begonnen werden, die Zugwracks mit schwerem Gerät zu entfernen.

Rund 700 Rettungskräfte kümmerten sich um die Verletzten. Helikopter brachten die Schwerverletzten in Krankenhäuser, wo sämtliche geplanten Operationen sofort abgesagt wurden, um Kapazitäten für die Versorgung der Opfer zu schaffen. Wasserwacht und Bergwacht waren ebenfalls im Einsatz. Zum Teil zogen die überwiegend ehrenamtlichen Helfer die Opfer auch in Bergungssäcken mit Winden an den Hubschraubern hoch und flogen sie an das andere Ufer der Mangfall.

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Menschliches Versagen als mögliche Ursache

Das schwere Zugsunglück in Bayern mit mindestens zehn Toten ist laut ersten Ermittlungen durch menschliches Versagen ausgelöst worden. Die Parteien verzichteten auf den traditionsreichen Politischen Aschermittwoch.


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Zugunfall in Oberbayern /


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Bild: RCA


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