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- Erst Coman, dann Götze: Bayern-Coach Guardiola glücken beim 3:0 in Piräus seine Einwechslungen in der Schlussphase.
- Sein Zeichen an Europa: Der Münchner Kader ist deutlich tiefer als in der Vergangenheit.
- Hier geht es zu den Ergebnissen der Champions League.
Die Innenausstattung des Olympiakos-Stadions in Piräus erinnert an Ikea, so viel helles Furnierholz erwartet den Besucher sonst nur bei den schwedischen Einrichtern. “Entdecke die Möglichkeiten” lautete einst ein Slogan des Unternehmens – eine Erkenntnis, die auch Pep Guardiola von dieser Reise nach Griechenland mit nach Hause nehmen dürfte. Dem Bayern-Trainer dürfte es dabei weniger um ein Klappstuhl-Sortiment mit vielen “Ös” im Namen gehen, sondern um die Optionenvielfalt im Kader seines FC Bayern.
Möglichkeiten stehen dem Katalanen in dieser Saison zuhauf zur Verfügung, das 3:0 gegen Olympiakos diente dafür als ultimativer Beweis. Neben den anarchischen Momenten von Thomas Müller waren es diesmal die Künste der Einwechselspieler Mario Götze und Kingsley Coman, die für die Entscheidung sorgten. Tor Götze auf Pass von Coman zum 2:0 (89. Minute), Tor Müller nach herausgeholtem Elfer von Coman zum 3:0 in der Nachspielzeit, so lautete die erstaunliche Bilanz der Münchner Kurzarbeiter an diesem Vergnügungsabend. “Es lief sehr positiv alles”, meinte Götze mit rosigem Grinsen, “die Tore am Ende waren noch mal wichtig.” Ein dezenter Hinweis auf das eigene Mitwirken in jenen Schlussminuten.
Der Nationalspieler hatte sein Zwicken im Muskel aus der Vorwoche zwar auskuriert, er blieb aber wie so oft zunächst auf der Bank. Auch wenn Franck Ribéry und Arjen Robben fehlen, gehört Götze derzeit nicht zu Guardiolas Elitepersonal. Zufriedenstellend ist das für den 23-Jährigen nicht, aber mit kleinen Seelenstreichlern wie seinem Treffer lässt sich die Situation leichter ertragen.
Extra-Umarmungen für Götze
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“Alles gut”, sagte Götze, als er auf seine aktuelle Rolle angesprochen wurde. “Nach dem zweiten Tor von Mario war es einfacher. Große Gratulation an meine Spieler. Ich bin sehr, sehr zufrieden”, sagte Guardiola, der sich nach dem Abpfiff Zeit genommen hatte, um Götze ein paar Extra-Umarmungen zukommen zu lassen. Später entfuhr ihm: “Er wird viel spielen, weil er ein super Mensch und super Typ ist. Ich liebe Mario Götze.”
In seinen knapp 15 Minuten auf dem Feld hatte der Weltmeister seinem Trainer gezeigt: Mich gibt es übrigens auch noch. Etwas länger durfte in seinem zweiten Einsatz als Münchner sogar Coman vorspielen – er war nach 59 Minuten für Robert Lewandowski hereingekommen, der “einen Schlag” (Matthias Sammer) abbekommen hatte. Die von Sammer unlängst prophezeite “Explosion” des Franzosen blieb zwar noch aus, Ansätze kleiner Detonationen wirbelten die Olympiakos-Abwehr aber ganz schön durcheinander. “Wir haben hinten raus noch mal einen Lauf bekommen und Tore draufgelegt”, analysierte Torwart Manuel Neuer – er hat damit auch Coman gemeint, der Schwung mitbrachte.
Zeichen nach England und Spanien
Seine Dribblings machen sich vor allem dann bezahlt, wenn es flink nach vorne geht, wenn Räume für seine Schnelligkeit vorhanden sind. Bei der Szene, die zum Elfmeter führte, war Coman in den Sechzehner geflitzt und hatte sich dort ein griechisches Abwehrbein zum Darüberfallen gesucht.
So durften all die Konkurrenten um den europäischen Fußballthron, vornehmlich aus England und Spanien, gleich am ersten Spieltag der neuen Champions-League-Kampagne die neue Vielseitigkeit des Bayern-Kaders erleben: Mit Douglas Costa auf der Außenbahn, mit Götze, Coman und dem ebenso eingewechselten Joshua Kimmich von der Bank. Kaum vorstellbar, dass es in dieser Saison noch einmal Unwuchten geben könnte, wie zum Ende der vergangenen Spielzeit. Guardiola muss sich also vorkommen wie im Bälleparadies. Noch so eine Erinnerung an Ikea.
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