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Die Hoffnungen der Eintracht: Benjamin Köhler (links) und Sonny Kittel (ganz rechts).
Achtzehn Spieler hat Eintracht-Trainer Armin Veh erst eingesetzt, darunter mit Sonny Kittel und Benjamin Köhler zwei Profis, die an den ersten zehn Spieltagen nur für wenige Minuten auf dem Platz gestanden haben. Nur Bayern-Coach Jupp Heynckes und dessen Bremer Kollege Thomas Schaaf sind ebenso sparsam mit ihrem Personal umgegangen. Beim Aufsteiger in Frankfurt haben im Grunde sechzehn Spieler die Last der Arbeit getragen. Was dem Plan des Trainers entspricht, der von Beginn an einer festgefügten Struktur vertraut hat, in der die Spieler sich einspielen und Laufwege und taktische Abstimmungen automatisiert werden sollten. Das ist eindrucksvoll gelungen. Punktgleich mit Schalke 04, liegen die Frankfurter auf Platz drei der Bundesliga. Am Samstag treten sie im Spitzenspiel bei Tabellenführer Bayern München an.
Die erste Herausforderung also haben die Frankfurter bestanden. Sie haben Duftmarken gesetzt. Doch nun müssen sich die Spieler und der Trainer einer anderen Herausforderung stellen. Denn jene elf Profis, die meist erste Wahl waren, zeigen Verschleißerscheinungen. Mit Carlos Zambrano ist wegen eines Zehenbruchs schon ein Teil aus der Erfolgsmannschaft herausgebrochen. Andere wie Takashi Inui oder Olivier Occean haben wie der Japaner ihre Form verloren oder wie der Kanadier sie noch gar nicht gefunden. Wieder andere, wie die Schwungräder im Mittelfeld, Pirmin Schwegler und Sebastian Rode, plagen sich mit kleineren Verletzungen, werden aber auch von den Gegnern anders bekämpft als noch zu Saisonbeginn. Seine Mannschaft werde von der Konkurrenz anders wahrgenommen, hat der Trainer festgestellt. Veh wird Veränderungen in Einstellung und Aufstellung vornehmen müssen, ohne dabei die eigene Spielphilosophie grundsätzlich in Frage zu stellen. „Wir müssen besser verteidigen, sonst kriegen wir in München die Kiste voll“, sagt er. Doch defensiv spielen, nur hinten drinstehen, das ist nicht der Stil der Eintracht. Dennoch wird die taktische Marschrichtung sicher nicht so offensiv wie sonst sein.
Ist die Schwächeperiode bald vorüber?
Änderungen am Personal könnten auch im Sinne des Betriebsklimas sinnvoll sein, denn all jene aus dem 25 Spieler umfassenden Kader, die ihre Reservistenrolle klaglos akzeptiert haben, müssten nun ihre Chance wittern. In der Abwehrmitte hat Veh kaum eine andere Möglichkeit, als dem Wackel-Duo Bamba Anderson und Vadim Demidov weiter zu vertrauen. Das ist die eine Schwachstelle. Die andere liegt in der Angriffsspitze. Occean bietet sich seit Wochen für eine Pause geradezu an, auch Inui hat seine Unbekümmertheit verloren. Für beide könnte Karim Matmour spielen, für einen kann er nur spielen. Viel mehr Alternativen gibt es nicht. Erwin Hoffer wird nicht zugetraut, auf ganz hohem Niveau – und das wird gegen die Bayern gefordert sein – wirklich zu helfen, Dorge Kouemaha spielt noch keine Rolle, Rob Friend spielt sie schon lange nicht mehr. Linksaußen hätte Veh Alternativen. Köhler durfte gegen Fürth ein paar Minuten spielen, Kittel wäre ein Kandidat. Und auch Stefano Celozzi könnte ins Team kommen und Stefan Aigner von rechts nach links wechseln. Oder lässt Veh doch weiter alles beim Alten und hofft, dass die Schwächeperiode bei einzelnen Spielern nur eine vorübergehende war?
Quelle: F.A.Z.
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Eintracht: Die Last der Arbeit
Eintracht
Die Last der Arbeit
Von Josef Schmitt, Frankfurt
Eintracht-Trainer Veh baut vornehmlich auf 16 Spieler. Unter ihnen sind Sonny Kittel und Benjamin Köhler, zwei Profis.
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