
Polizeihauptkommissar Oliver Hasselbacher visiert mit dem Laser-Geschwindigkeitsmessgerät die möglichen Raser auf der B 8 an. Fotos: Gabi Schönberger
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NEUTRAUBLING. „Das waren 83“ ruft Polizeihauptkommissar Oliver Hasselbacher und sein Kollege Oberkommissar Josef Himmelstoß zückt die weiß-rote Kelle mit der Aufschrift „Halt Polizei“. Diesmal ist es kein Autofahrer, der in die Geschwindigkeits-Kontrollstelle der Polizeiinspektion Neutraubling an der Bundesstraße 8 bei Unterheising im Kreis Regensburg getappt ist. Ein Lastwagen wird angehalten. 60 Kilometer pro Stunde hätte er fahren dürfen. Die Quittung für den Fahrer: Eine Anzeige, ein Punkt in Flensburg und 70 Euro Bußgeld.
Polizei will kein „Abzocker“ sein
Noch eine Woche lang, bis zum 10. April, überwacht das Polizeipräsidium Oberpfalz im Rahmen des Verkehrssicherheitsprogramms „Bayern mobil – Sicher ans Ziel“ flächendeckend die Geschwindigkeit. Was im vergangenen Jahr bundesweit als „Blitzermarathon“ bekannt wurde, erfährt damit eine Neuauflage. „Wir wollen mit der Aktion das Geschwindigkeitsniveau auf den Straßen langfristig senken“, sagt Polizeihauptkommissar Josef Schweiger, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Neutraubling.
Hier in Unterheising kommt das Laser-Handmessgerät „Riegl FT 21P“ zum Einsatz. Bis zu einer Entfernung von einem Kilometer können auf der Bundesstraße 8 herannahende Fahrzeuge anvisiert und gemessen werden. Tempo 80 ist für Autos an dieser Stelle erlaubt. Das Laser-Messgerät ist allerdings so eingestellt, dass es erst ab einer Geschwindigkeit von über 99 Stundenkilometern zweimal laut piept und damit Josef Himmelstoß zur Kelle greifen lässt. „Uns geht es darum, die echten Raser erwischen“, sagt Schweiger. Die Beamten sollen nicht als „Wegelagerer und Abzocker“ da stehen, wie es ihnen nach dem ersten Blitzer-Marathon immer wieder vorgeworfen wurde. „Uns geht es alleine um die Verkehrssicherheit“.
Außerhalb solcher Schwerpunktaktionen bleibt den Beamten gerade in so stark belasteten Polizeiinspektionenwie Neutraubling am Stadtrand von Regensburg oft wenig Zeit für langanhaltende Geschwindigkeitskontrollen. „Mindestens 20 Minuten“, so räumt Schweiger ein, sollte die Laserpistole vor allem an Unfallschwerpunkten täglich im Einsatz sein. Macht pro Woche rund zwei Stunden. Videokontrollfahrzeuge oder die üblichen Lichtschrankenmeßgeräte haben die normalen Polizeiinspektionen in der Oberpfalz nicht. Dafür ist hier die Verkehrspolizeiinspektion in Regensburg zuständig, die nicht nur in der Stadt und im Landkreis, sondern auch in den Landkreisen Neumarkt und Cham tätig wird. Der fließende Verkehr wird immer stärker auch von kommunalen Verkehrsüberwachungsdiensten kontrolliert. Das bedeutet für die Polizei eine Entlastung: „Uns ist jedes Mittel, das die Verkehrssicherheit erhöht, sehr willkommen“, sagt Schweiger.
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