Ein kleines Wunder und viel Ärger

Es war ein kleines Wunder, dass der Centhof in Niederlauer vor einer Woche von dem Feuer verschont blieb, das nebenan ein Wohnhaus vollkommen zerstörte. Nun erhebt Edgar Schmitt, Eigentümer des historischen Anwesens, schwere Vorwürfe gegen den Nachbarn, der seiner Ansicht nach in völlig verwahrlosten Verhältnissen lebt.

„Zehn Minuten später, und ein Übergreifen der Flammen wäre wohl nicht mehr zu verhindern gewesen“, erinnert sich Schmitt. Gott sei dank sei er zufällig zu dem Zeitpunkt auf dem Grundstück gewesen, als das Feuer bemerkt wurde. So konnte er die Feuerwehrleute gleich an die kritischste Stelle führen und weist auf ein geborstenes Fenster seines Anwesen: Die verkohlten Balken des Dachstuhls vom Nachbarhaus sind keinen Meter entfernt, an einer Ecke des Daches stehen die beiden Häuser sogar in Verbindung.

„Von dem Fenster aus konnten die Feuerwehrleute die direkt davor lodernden Flammen löschen“, sagt Schmitt. Auch wenn er zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Ursachen des Feuers kennt, so verweist er auf die „chaotischen Zustände“ auf dem Nachbargrundstück – und vor allem auf den Bewohner, der bei der Polizei hinlänglich bekannt sei, selbst aber nicht Eigentümer des Anwesens ist.

Vor sechs Jahren habe es auch schon einmal auf dem Grundstück gebrannt. Auch damals war der Centhof nebenan nur knapp den Flammen entgangen. Schmitt sieht einen Zusammenhang zwischen den von ihm beschriebenen Verhältnissen und den beiden Vorfällen. „Alte Autos lagern dort, Autobatterien stehen ungeschützt im Freien, der nächste Brand ist schon wieder vorprogrammiert.“

Doch dazu wird es wohl nicht kommen. Inzwischen hat das Landratsamt Rhön-Grabfeld die Besitzer zum Abriss aufgefordert. „Es liegt eine konkrete Bedrohung für Passanten, Nachbarn und Personen auf dem Grundstück vor“, begründet Olaf Sippach von der Abteilung Baurecht die Vorgehensweise.

Bis zum 10. September müssen die Eigentümer die Hausreste beseitigt haben. Sollte bis dahin nichts passiert sein, erfolgt eine Anordnung mit der Androhung eines Zwangsgeldes. Allerdings fürchtet Sippach Probleme, denn bei den Eigentümern handelt es sich um eine Erbengemeinschaft älterer Herrschaften, die darüber hinaus über halb Bayern verstreut sind.

Gleichzeitig untersagt Sippach Passanten das Betreten des Grundstücks, „das recht verwahrlost ist“, unterstreicht er Schmitts Beschreibung. Damit könnte der derzeitige Bewohner nun bald ernsthafte Probleme bekommen, denn der soll inzwischen in einem kleinen Zelt leben, das auf dem Grundstück aufgebaut ist.

Ob er tatsächlich dort anwesend ist, wisse aber offensichtlich niemand. „Der Mann ist mal da, dann ist er wieder verschwunden“, schüttelt Bürgermeister Richard Knaier den Kopf und beschreibt den Hausbewohner vorsichtig als „schwierigen Zeitgenossen“. Der Mann sei streitsüchtig und habe auch schon verschiedene Amtspersonen mit Schreiben und öffentlichen Anschlägen attackiert. Beim Brand sei er von der Polizei von seinem Grundstück geführt worden, „weil er die Feuerwehrleute beim Einsatz behindert habe“, bestätigt Schmitt.

Über die Ursache des Brandes macht die Polizei jedoch noch keine Angaben. Man wolle „die weiteren Ermittlungen nicht gefährden“, sagt Polizeisprecher Karl-Heinz Schmitt. „Es wird aber auch Richtung Brandstiftung ermittelt“, deutet er an.

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