Ein Jahr „Dankeschön“ per Karte

Die eine ist himmelblau, die andere goldbraun: Seit gut einem Jahr sind die beiden Bayerischen Ehrenamtskarten in Main-Spessart im Umlauf. 2997 ehrenamtlich engagierte Menschen aus dem Landkreis haben im vergangenen Jahr einen Antrag gestellt und die Karte als Anerkennung und Dankeschön erhalten. Und es geht weiter: Bereits in den nächsten Tagen könnte die 3000 Karte vergeben werden.

Mit diesen Zahlen liegt der Landkreis Main-Spessart im bayernweiten Vergleich vorne mit dabei. Das bestätigt Susanne Reuber aus dem Landratsamt. Im Mai 2012 beschloss der Kreistag die Einführung der Ehrenamtskarte, im Oktober 2012 wurde sie als Teilzeitkraft für die Organisation rund um die Karte eingestellt. „Wir mussten zunächst einmal die Voraussetzungen für ein Funktionieren der Karte schaffen, Partner suchen, Verträge aufsetzen“, erklärt Susanne Reuber. Die ersten Karten wurden auf der Kreisfeuerwehrversammlung im März 2013 ausgehändigt.

Die Feuerwehren sind es auch, die den größten Anteil der Karteninhaber ausmachen. So stellen sie bei der Blauen Karte, also der Karte, die für durchschnittlich fünf Stunden ehrenamtliches Engagement pro Woche oder 250 Stunden Projektarbeit im Jahr ausgegeben wird, mit 1072 Karten rund die Hälfte der insgesamt 2014 Karteninhabern (Stand Juli). Danach kommen die Sportvereine mit ihren Übungsleitern und 362 Karten (18 Prozent). Die restlichen Anteile verteilen sich auf die Bereiche Soziales (201 Karten), Kultur (129), THW (84), Rotes Kreuz (48), Bildung (40), Umwelt (15), Kirchen (56) und Tierschutz (4).

Die Goldene Ehrenamtskarte erhalten auf Wunsch die Inhaber des Ehrenzeichens des Ministerpräsidenten sowie Feuerwehrdienstleistende, Einsatzkräfte im Rettungsdienst und sonstigen Einheiten des Katastrophenschutzes, die eine Dienstzeitauszeichnung nach dem Feuerwehr- und Hilfsorganisationen-Ehrenzeichengesetz erhalten haben.

Auch hier machen die Mitglieder der Feuerwehren mit 759 von insgesamt 961 vergebenen Karten den größten Anteil aus. Die Goldene Karte ist im Gegensatz zur Blauen Karte unbefristet gültig.

Insgesamt ist der durchschnittliche Blaue Karten-Inhaber 38 Jahre alt, der Goldene-Karten-Träger 55 Jahre. Im Geschlechtervergleich haben insgesamt mehr Männer als Frauen eine Ehrenamtskarte: Bei der Blauen Karte sind es 74 Prozent, bei der Goldenen sogar 93 Prozent, was allerdings durch den hohen Anteil an Feuerwehrleuten unter den Kartenbesitzern zu erklären ist. „Unsere älteste Kartenbesitzerin ist 90 Jahre alt“, erzählt Susanne Reuber.

Generell soll die Karte für diejenigen sein, die sonst keine Auszeichnungen erhalten. Deshalb legt der Landkreis auch Wert auf die Vergabe der Karte zusammen mit einer Urkunde. „Die Karte soll den Ehrenamtlichen eine kleine Alltagsfreude bieten“, so Susanne Reuber. Insgesamt 48 Akzeptanzpartner im Landkreis hat sie im Laufe der Zeit akquiriert, die den Karteninhabern Vorteile und Vergünstigungen gewähren, von Schwimmbädern über Museen bis zu Gastronomen, die zum Beispiel einen Gratis-Kaffee nach dem Essen spendieren. „Die Partner werden im Gegenzug in den lokalen und regionalen Medien bekannt gemacht und bei Veranstaltungen genannt, außerdem stehen sie alle in einem Flyer“, erklärt Susanne Reuber. Trotzdem sei die Partner-Neuakquise ein zähes Geschäft. Weitere Neuzugänge seien immer gesucht und erwünscht.

Die Karten-Nutzer selbst wünschen sich an erster Stelle Vergünstigungen im öffentlichen Nahverkehr (was nicht zu machen ist), an zweiter Stelle in der Gastronomie. „Teilweise wird die Karte von ihren Besitzern aber auch gar nicht genutzt, weil zum Beispiel jemand aus Partenstein nicht nach Zellingen ins Schwimmbad fährt“, erläutert Reuber. Ihr Ziel ist es, dass in Zukunft für jeden Karteninhaber in der Auswahl etwas dabei ist. Was viele auch nicht wissen: Die Karten gelten bayernweit, also unter anderem auch für das Legoland Günzburg oder die Bergbahn in Garmisch.

Neue Partner

Die ersten Anträge zur Bayerischen Ehrenamtskarte trafen im Dezember 2012 im Landratsamt Main-Spessart ein und kamen von aktiven Feuerwehrleuten der Wehr Arnstein. Jetzt bietet auch die Stadt Arnstein selbst den Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen. Bürgermeistern Anna Stolz hofft, damit das Engagement der Bürger von Arnstein zu würdigen und wünscht sich, dass das Angebot zahlreich angenommen wird.

Die Vergünstigungen betreffen den Eintritt ins Hallenbad, die Kurse bei der Volkshochschule und die Jahresgebühr bei der Stadtbibliothek Arnstein.

48 Akzeptanzstellen in Main-Spessart gewähren inzwischen Vergünstigungen für die Inhaber der Bayerischen Ehrenamtskarte. Als neue Partner konnten das Seehotel Gut Dürnhof in Rieneck und der Gasthof „Zum letzten Hieb“ in Langenprozelten gewonnen werden.

Auch Schwimmbäder stehen ganz oben auf der Liste der Wunschakzeptanzstellen. Der Landkreis Main-Spessart kann hier mit neun Bädern aufwarten, denn ab September 2014

gewährt auch das Hallenbad in Karlstadt ermäßigten Eintritt für Inhaber der Ehrenamtskarte. Mit dem Fitness- und Gesundheitszentrum Reha-Train in Marktheidenfeld bietet nun auch das erste Fitnessstudio im Landkreis einen Vorteil bei Vorlage der Karte.

Ein Newsletter informiert über neue Akzeptanzstellen im Landkreis, Termine und Weiteres rund ums Ehrenamt. Das Landratsamt bittet die Ehrenamtlichen, wenn sich die E-Mail-Adresse ändert, eine kurze Mitteilung an Susanne Reuber zu senden: E-Mail: Susanne.Reuber@Lramsp.de.

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