Ein Genuss nicht nur für Königstreue

Wissen Sie, warum Wien fast Hauptstadt Bayerns geworden wäre? Oder was die Wittelsbacher mit den Fußballclubs Bayern München und 1860 München gemeinsam haben? Oder was König Ludwig II. mit Blue Jeans verbindet? Vermutlich haben Sie keine Antworten parat. Doch Paul Maar hat sie, der vielfach ausgezeichnete Bamberger Autor und Vater des „Sams“, dessen Bücher und Theaterstücke inzwischen in dreißig Sprachen von Arabisch bis Ungarisch übersetzt wurden.

Gemeinsam mit der Capella Antiqua Bambergensis und international renommierten Solisten Alter Musik wie Arianna Savall und Petter Udland Johansen hat Paul Maar „Das Wittelsbacher Hörbuch“ herausgegeben. Die brandneue Doppel-CD erzählt Geschichten aus dem Herrschergeschlecht, das die Geschicke in Bayern und in der Pfalz Jahrhundertelang bestimmte. Kein Geringerer als Seine Königliche Hoheit Herzog Franz von Bayern nahm die erste CD offiziell im Münchner Schloss Nymphenburg aus der Hand von Produzent Thomas Spindler (Capella Antiqua Bambergensis) entgegen.

Der Herzog schrieb auch das Geleitwort für das Hörbuch. Er bescheinigt darin Paul Maar und seinen Mitstreitern, dass sie „ein virtuoses Werk geschaffen“ haben: „Mit diesem Hörspiel ist ihnen ein facettenreicher Ausflug in die an Kultur und Geschichte reiche Zeit der Wittelsbacher . . . gelungen“, so Franz von Bayern.

Zumal sich an den Wittelsbacher-Residenzen München und Heidelberg ein reges Theater- und Musikleben entfaltet habe. „Kein anderes deutsches Geschlecht pflegte ein so inniges Verhältnis zur Musik und den Musikern, förderte Komponisten, holte aus ganz Europa berühmte Solisten an den Hof, die sich dann der allerhöchsten Gnadensonne sicher sein konnten“, ergänzt Paul Maar in dem Booklet zur CD.

Parallelen entdeckt

In seinen ausgiebigen Recherchen kam der Autor zu dem Schluss, dass sich die Geschichte des Hauses Wittelsbach mit der deutschen Musikgeschichte deckt. Sogar Martin Luther lobte die katholischen Wittelsbacher, die ihm alles andere als gnädig gesonnen waren. Zitat Luther: „Die Herzöge von Bayern lobe ich darin, dass sie die Musik pflegen. Bei uns in Sachsen werden Waffen und Kanonen gepredigt“.

Maars Forschungen über das Leben und die Musik von Komponisten aus sechs Jahrhunderten flossen in lebendig erzählte Geschichten, die der Schauspieler Gunter Schoß spricht. Paul Maar selbst hat sich die witzigen Details, die Anekdoten aus dem Leben der Wittelsbacher vorbehalten: „Ausschweifungen“ nennt der Schriftsteller diese Histörchen, die er mit seiner markanten Stimme zum Besten gibt. Das Hörbuch bietet 66 spannende Minuten mit hohem Unterhaltungswert: ein Genuss nicht nur für Königstreue.

Die zweite CD lässt in 76 Minuten Musik vom Feinsten erklingen: Komponisten wie Hildegard von Bingen, Oswald von Wolkenstein, Orlando die Lasso oder Ludwig van Beethoven kommen mit Instrumenten wie Gotische Harfe, Cembalo, Viola da Gamba, Krummhorn oder Nyckelharpa zu Gehör. Ein musikalischer Bilderbogen, der vergangene Zeiten augenfällig werden lässt.

Idee gemeinsam entwickelt

Die Idee zu diesem Musik-Hörbuch haben Thomas Spindler und Alexander Schubert entwickelt. Der aus Bamberg stammende Schubert ist heute wissenschaftlicher Direktor der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim und Projektleiter der Großausstellung „Die Wittelsbacher am Rhein – die Kurpfalz und Europa“, die unter anderem in den Museen und im imposanten Barockschloss Mannheim bis zum 2. März 2014 zu bewundern ist. „Wir wollten eine große Dynastie in den Fokus bringen und mit den CDs etwas Bleibendes schaffen“, sagt Alexander Schubert. Der Senior-Chef der Capella Antiqua Bambergensis, Professor Wolfgang Spindler, habe es dann geschafft, Paul Maar für den Text zu gewinnen.

„Ich habe anfangs gezögert, ich bin Autor und kein Musikwissenschaftler“, blickt Maar zurück. Doch die von der Capella Antiqua Bambergensis vorgelegte Liste der Musikstücke habe ihn überzeugt und sei ausschlaggebend gewesen, sich mit den Komponisten zu beschäftigen.

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