Ein Finaldepp wird Finalheld

27.05.13, 02:30

Arjen Robben entscheidet mit seinem Tor das Finale und vertreibt die Geister der Vergangenheit

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London. Arjen Robben steht vor dem Hotel Landmark in London. Die Sonne scheint. Der Offensivstar des FC Bayern trägt einen Anzug, um ihn herum stehen sein Sohn und seine Frau. Sie lachen. Sie reden. So sehen Familien aus, die zu einer Konfirmation aufbrechen. Oder Omas Geburtstag. Und Familien, bei denen Papa ein paar Stunden zuvor vom Finaldeppen zum Finalhelden geworden ist. Zum Champion.

“Das sind so viele Emotionen, das ist unglaublich. Ich kann das noch gar nicht fassen”, hat Robben am Abend zuvor nach dem 2:1 Triumph im Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund gesagt. Robben hatte im Wembley-Stadion so dramatisch gespielt, wie es sonst nur Hauptfiguren in kitschigen Sportfilmen können. In der ersten Hälfte vergab er drei erstklassige Torgelegenheiten, dennoch haderte er während der Partie nicht mit sich selbst. “Ich bin ruhig geblieben und habe gewartet, bis ich noch eine Chance bekomme”, erzählt Robben. Sie kam. In der 89. Minute schoss er den Siegtreffer.

In großen, wichtigen Spielen schreibt Robben immer Geschichten. Bislang meist tragische. Finale der Champions League 2010: verloren. WM-Finale 2010 gegen Spanien: gute Torchance für die Niederlande vergeben, verloren. Bundesliga 2012, eine Art Endspiel um die Meisterschaft gegen Dortmund: Elfmeter verschossen, verloren. Finale der Champions League 2012: Elfmeter in der Verlängerung verschossen, verloren.

Robben hat Meisterschaften in vier Ländern gewonnen. Er kann Dinge mit dem Ball in einem Tempo tun, wie es höchstens zehn andere Spieler auf der Welt können. Er gilt aber auch als verletzungsanfällig und egoistisch. Jetzt endlich der große Titel. “Das ist das Höchste, was ein Fußballspieler erreichen kann. Es ist das Einzige, was vielen von uns noch gefehlt hat”, sagt Robben.

Er ist 29. Wer weiß, wann und ob so eine Chance wiedergekommen wäre. Wer Robben beobachtet hat in den vergangenen Jahren, der kommt zu dem Schluss: Dieser Mann hat dieses Fußballmärchen verdient. Ein Musterprofi, der schon mal mehr als andere auf sich fokussiert ist, der auch mal beleidigt ist. Der letztlich aber einfach nur erfolgreich sein will. Zur Erinnerung an den wahrscheinlich schönsten Tag seiner Karriere trug er ein Stück des Tornetzes bei sich. Mit Vater Hans stieß er mit Champagner an, küsste Frau Bernadien und umarmte seinen Sohn. Robben war glücklich. “Vielleicht”, sagte er, “kann ich das Andere jetzt vergessen.”

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