Christian, beschreiben Sie die letzten Minuten der Partie gegen Bayern München?
Das war schon überragend. Wir haben das ganze Spiel gekämpft und uns reingehauen. Deshalb war der späte Ausgleich auch ein Stück weit eine Belohnung. Wir wissen aber, dass das 1:1 glücklich war.
Nach dem Abpfiff wurde die Mannschaft von 24 000 Zuschauern im Stadion frenetisch gefeiert. Wie nimmt man dies als Spieler wahr?
Das ist ein einmaliges Erlebnis und ein tolles Gefühl. Ich habe mich aber auch für die Fans gefreut, dass sie Grund zum Feiern hatten.
War das Spiel gegen den Championsleague-Sieger bislang Ihr sportliches Highlight?
Ich denke schon. Es ist immer super, gegen Bayern zu spielen. Wenn man dann auch erfolgreich ist, umso mehr.
Sie hatten es als linker Außenverteidiger mit Thomas Müller zu tun. Wie spielt man gegen einen Nationalspieler?
Ich habe ihn zuvor natürlich oft im Fernsehen gesehen und wusste in etwa wie er spielt. Aber wenn man solch einen Spieler bewundert, hat man keine Chance.
Gab’s mit Thomas Müller noch einen Trikot-Tausch nach dem Spiel.
Ja. Aber besonders gesprächig war er nach unserem späten Ausgleichstreffer nicht mehr.
Ihr Trainer Christian Streich prägte vor der Partie gegen die Bayern das Wort Frustrations-Toleranz. Wie haben die Spieler das aufgenommen?
Er meinte damit, dass man gegen Bayern nicht viel den Ball haben wird und dennoch immer und immer weiter kämpfen und weite Wege gehen muss. Das haben wir getan und es hat sich ausgezahlt. Aber ein derart intensives Spiel ist wirklich sehr, sehr anstrengend für Kopf und Körper.
Sie standen vom Anfang bis Abpfiff auf dem Platz. Wie weit sind sie von einem Stammplatz entfernt?
Zunächst einmal bin ich froh, dass mir der Trainer über die gesamten 90 Minuten das Vertrauen gegeben hat. Was den Stammplatz betrifft, bin ich recht entspannt. Ich werde weiter in jedem Training Vollgas geben und mich über jeden Einsatz freuen. Ich denke auch, dass ich durch unsere Dreifach-Belastung Bundesliga, DFB-Pokal und Euroleague Spielzeit bekommen werde.
Apropos Euroleague. Heute ist Gruppen-Auslosung. Welchen Gegner wünschen Sie sich?
Eine englische Mannschaft wie Tottenham Hotspurs wäre sicherlich ein tolles Erlebnis.
Durch das vorgezogene Spiel gegen Bayern ist der SC Freiburg an diesem Wochenende spielfrei. Wie werden Sie diese Zeit nutzen?
Ich fahre voraussichtlich zu meinen Eltern nach Tennenbronn. Vielleicht schaue ich mir am Sonntag das Bezirksliga-Spiel der Tennenbronner an.
Zur Person
Der Tennenbronner Christian Günter ist am 28. Februar 1993 in Villingen-Schwenningen geboren. Sein Heimatverein ist der FV Tennenbronn. 2006 wechselte Günter in die Jugend des SC Freiburg. Er pendelte mehrere Jahre zwischen Freiburg und Tennenbronn und machte nach dem Realschulabschluss zugleich auch eine Ausbildung zum Industriemechaniker in St. Georgen. Günter wurde mit der A-Jugend der Freiburger zweimal DFB-Pokalsieger. Seit Sommer 2012 gehört er zum Profikader des Sportclubs. Er hat bislang zehn Bundesliga-Spiele absolviert.