München –
Der FC Bayern München gewinnt gegen eine hoffnungslos unterlegene Eintracht aus Frankfurt 5:0. Schon beim Stand von 1:0 kann es sich der souveräne Tabellenführer leisten, auf branchenübliche Täuschungsmanöver verzichten.
Später hat Franck Ribéry ausnahmsweise einmal nicht die meiste Anerkennung für die vielen Zirkusnummern erhalten, die es bei ihm und den Kollegen des FC Bayern auch diesmal zu bestaunen gegeben hatte. Sondern, und das verdiente tatsächlich Respekt, für eine faire Geste. Florian Meyer hatte ja nach einer knappen halben Stunde auf Ecke entschieden, doch Ribéry gab zu, zuletzt am Ball gewesen zu sein. Der Schiedrichter bedankte sich bei dem Franzosen per Handschlag.
Der FC Bayern konnte es sich im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt leisten, edelerweise auf Täuschung zu verzichten. Zu deutlich war die Überlegenheit schon beim Stand von 1:0, als Ribéry Meyer in der Entscheidungsfindung unterstützte. 5:0 (2:0) siegte der Meister nach einer kunstvollen Darbietung die Tore von Mario Götze (12.), Ribéry (44.), den eingewechselten Arjen Robben (67.), Dante (69.) und Mario Mandzukic (89.). „Das war unser bestes Spiel hier in diesem Jahr“, sagte Trainer Pep Guardiola.
“Jeder Spieler ist jeden Cent wert.”
Das Ergebnis hätte noch höher ausfallen können. Doch auch so reichte es locker zum 18. Heimsieg in Folge und zu 53 von 57 möglichen Punkten in dieser Saison – ein paar verbesserte Rekorde mehr also. „Wir können relativ zufrieden sein“, sagte Götze später: „Es macht Spaß mit der Mannschaft. Wir haben enorme Qualität, jeder Einzelne.“
Frankfurts Trainer Armin Veh lobte: „So eine starke Bayern-Mannschaft wie in den letzten zwei Jahren habe ich noch nie gesehen. Jeder Spieler ist jeden Cent wert.“ Es dauerte nicht lange, und man kam nicht umhin, Veh beizupflichten. Mal wählten die Münchner den gepflegten Flachpassmodus, an dem sich Ribéry nach seiner Verletzungpause rege beteiligte. Mal agierten sie mit weiten Schlägen auf den zuletzt bockigen Mandzukic, der erstmals wieder von Beginn an als Angriffsspitze auflaufen durfte. Letztere Variante führte rasch zum Erfolg. Dante überbrückte das Mittelfeld per Diagonalball auf den Kroaten, der per Kopf auf Götze ablegte. Der nahm mit der Brust an und schloss mit dem rechten Vollspann ab.
Haken samt Schlenzer
Es folgten Ribérys Flachschuss aus elf Metern zum 2:0 nach einem ähnlichen Angriffsmuster und Robbens Schuss an die Unterkante der Latte zum 3:0, nach Götzes beachtlichem Dribbling durch den halben Strafraum sowie Dantes Kopfball zum 4:0 wenig später nach Ribérys Eckball und den Treffer zum Endstand durch Mandzukic nach einem Haken samt Schlenzer.
Es passte zu dieser einseitigen Partie, dass Sebastian Jungs abgefälschte Flanke den Münchner Torwart Manuel Neuer zur einzigen nennenswerten Flugeinlage zwang. Veh hatte es schon geahnt, und sicher auch Heribert Bruchhagen. „Wir waren hoffnungslos unterlegen“, sagte der Vorstandschef, „für die Bundesliga ist das insgesamt bitter, aber das habe ich ja schon vor Jahren gesagt.“ Die Konzentration der Gäste galt schnell der Partie gegen den Letzten Braunschweig. Auf die Abstiegszone hat Frankfurt noch einen Punkt Vorsprung, auf die Münchner 35 Zähler Rückstand.