Spannendes Fernduell mit dem FC Sevilla
“Auch wenn wir Vierter in dieser unheimlich starken Gruppe werden, können wir festhalten, dass wir den deutschen Fußball würdig vertreten haben”, findet Eberl. Mit dem starken 4:2 neulich daheim gegen den FC Sevilla haben sich die Borussen die Möglichkeit erhalten, in einem europäischen Wettbewerb zu überwintern; dass die erstmalige Teilnahme an der Champions League mit dem sechsten Gruppenspiel in Manchester vorbei sein würde, stand schon vorher fest.
Eberl: “Die Mannschaft wird nochmal alles raushauen”
Im Hinspiel machten die Borussen gegen die Citizens eine augezeichnete Figur, unterlagen zwar mit 1:2, verkauften sich allerdings sehr ordentlich gegen das mit vielen Millionen aufgepeppte Ensemble aus Manchester. “Das wird das gleiche Niveau wie gegen die Bayern. Aber wir wollten uns ja mit den ganz Großen messen. Die Mannschaft wird nochmal alles raushauen”, verspricht Eberl.
Bleibt nur die Frage: Wie weit reicht die Kraft der in den vergangenen Wochen außerordentlich geforderten Borussen? Schließlich muss Andre Schubert in schneller Abfolge fast stets die gleiche Formation aufbieten, weil fest eingeplante Kräfte wie Stranzl, Alvaro Dominguez, Herrmann, Hahn und neuerdings auch Traoré wegen Verletzungen nicht zur Verfügung stehen.
Setzt Schubert erneut auf eine Dreierkette?
“Das wird ein großes Spiel auf großer Bühne”, erwartet Josip Drmic, der zuletzt ein wenig Fuß fasste im Team. In Manchester, wo die Borussen am Montag um 13.19 Uhr Ortszeit bei nur leicht bewölktem Himmel und Temperaturen um 12 Grad mit dem Flug AB 9606 landeten, wird der Ex-Leverkusener aber wohl zunächst nur Ersatz sein. Gut möglich, dass Schubert die gleiche Elf ins Rennen schickt wie beim 3:1 am Samstag gegen die Bayern, wobei noch offen ist, ob er dabei erneut auf eine Dreierkette setzt. In die Karten schauen lässt er sich jedenfalls nicht. “Das ist eine Option, aber ich kann es noch nicht verraten”, sagte Schubert am Montagabend.
Bemerkenswert: Schuberts einzige Niederlage als Gladbach-Trainer war im Hinspiel gegen Manchester. Kein Grund, um nachtragend zu sein. “Eine Rechnung habe ich deswegen mit City nicht. Uns geht es einzig um drei Punkte, um weiter international dabei zu sein.” Borussias Rechnung ist dabei denkbar einfach. Sevilla muss unbedingt gewinnen, andernfalls bleiben die Gladbacher in jedem Fall auf Gruppenplatz drei. Siegt aber der FC Sevilla im Parallelspiel tatsächlich gegen Juve, dann hilft Borussia im Etihad Stadium tatsächlich nur ein Sieg. “Wir drücken aber natürlich auch Juventus Turin die Daumen”, machte Schubert keinen Hehl daraus, wen er im Parallelspiel einen Erfolg gönnt. Primär schaut Schubert aber auf sich und seine Mannschaft. “Wir wollen hier gewinnen und werden offensiv ausgerichtet sein.” Ein Sieg soll her.
Gute Erinnerungen an Manchester
Einen solchen hatte es beim bisher letzten Auftritt einer Gladbacher Mannschaft auf der Insel gegeben. In der ersten Runde des UEFA-Pokals 1996/97 siegten die Fohlen unter Trainer Bernd Krauss mit 3:2 bei Arsenal London. Und auch mit Manchester City verknüpfen Borussen angenehme Erinnerungen. Im UEFA-Pokal 1978/79 spielten die Gladbacher zunächst 1:1 in Manchester, setzten sich dann aber im Rückspiel mit 3:1 durch und zogen ins Halbfinale ein. Und auch diesmal soll etwas Zählbares herausspringen: “Wir fahren nach Manchester, um dort etwas zu holen. Wir alle wollen nächstes Jahr europäisch spielen, und wir hätten das auch verdient”, sagt Oscar Wendt.
Oliver Bitter
Video zum ThemaAlle Videos in der ÜbersichtAlle Videos per RSS
Open all references in tabs: [1 – 3]