E.ON: Angst am Standort Würzburg

„Alle unternehmerischen Aktivitäten sind auf dem Prüfstand.“ So steht es in einem Papier, das die Ergebnisse einer Informationsveranstaltung der Führungskräfte von E.ON Bayern durch den Vorstand zusammenfasst. Wie am Samstag berichtet, will der regionale Netzbetreiber und Energiedienstleister mit Sitz in Regensburg und Regionalleitungen unter anderem in Würzburg und Bayreuth bis 2015 rund ein Fünftel der Stellen streichen und sich in der Summe bis 2015 von knapp 500 Arbeitnehmern trennen.

In Unterfranken hatte der Gesamtkonzern Anfang des Jahres rund 1250 Mitarbeiter, davon waren etwa 250 bei der E.ON Bayern AG beschäftigt. Wie viele von ihnen müssen ihren Hut nehmen? Die Angst ist groß am Standort Würzburg, Spekulationen sind im Umlauf. Nicht nur in der Verwaltung werde gespart, heißt es, auch die mobilen Einsatzkräfte – Außendienstmitarbeiter, Techniker – seien betroffen.

Vermutlich würden „wie früher bei der Telekom“ bisherige Dienstleistungen ausgegliedert und die Arbeiten künftig fremdvergeben. Die verbleibenden Mitarbeiter müssten dann den Radius ihrer Tätigkeiten noch einmal erweitern, also zusätzliche beschwerliche und teure Wege in Kauf nehmen. Eine konkrete Parole lautet, das in Würzburg tätige Personal der „E.ON Service Plus“ (Kundenbetreuung, Abrechnung) müsse in absehbarer Zeit von Würzburg nach Bayreuth umziehen.

Überhaupt der Standort: „Würzburg hat nicht mehr den Stellenwert wie früher“, sagt einer, der seinen Namen „besser nicht“ in der Zeitung lesen möchte. Mit „früher“ meint er die Zeit, als mit dem Vorstandsvorsitzenden Peter Deml einer in Regensburg Regie führte, der zuvor als Chef des Überlandwerks Unterfranken (ÜWU) den Standort aus dem Effeff kannte und schätzte.

Überhaupt Regensburg: Die jetzige erneute „Kosteneinsparrunde auf dem Rücken der Mitarbeiter“ sei kein Produkt der schlauen Köpfe aus der Vorstandsetage in Regensburg, zürnt ein Mitarbeiter. Im Energiekonzern werde längst alles hierarchisch aus der Zentrale in Düsseldorf gesteuert.

Wie zum Beweis dieser These meldete sich am Montag auf Nachfrage bei der Pressestelle in Regensburg hin direkt die Pressestelle des Konzerns in Düsseldorf. Ja, es gebe „erste Vorüberlegungen“ für weiteren Personalabbau bei E.ON-Bayern, bestätigt Konzernsprecher Alexander Ihl. Diese Vorüberlegungen würden nun „im Gespräch mit den Arbeitnehmervertretern konkretisiert“, sagt Ihl noch. Weitere Auskünfte an die Presse werde es vorerst nicht geben.

Das passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge zu dem, was in dem internen Papier für Führungskräfte aus Regensburg steht: Noch keine endgültige Entscheidung getroffen, deshalb kann auch keine Kommunikation erfolgen.

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