Düsseldorf: Fortuna zwingt sich zur Zuversicht

Düsseldorf (RP). Norbert Meier wollte einmal etwas anderes ausprobieren. Und deshalb hat er seinen Spielern Sprechverbot erteilt. Aus nachvollziehbaren Gründen dürfen die Profis untereinander sprechen. Nur eben nicht mit den Medien. Damit sich niemand zu hart von dieser Regelung getroffen fühlt, versucht sich der Cheftrainer immerhin in einer Einordnung der aktuellen Lage. Die ist beim Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf nach neun Gegentoren in den vergangenen beiden Heimspielen gegen Bayern München (0:5) und den VfL Wolfsburg (1:4) als durchaus ernüchtert zu bezeichnen.

“Die Situation war zu erwarten”, befindet Meier. “Wir haben uns auch nicht abfeiern lassen nach sechs nicht verlorenen Partien ohne Gegentor. Wir wussten schon, dass es auch andere Phasen geben würde. Es geht darum, nach 34 Spieltagen über dem Strich zu stehen. Alles andere wäre Augenwischerei. Wir müssen jetzt einfach unser Selbstvertrauen behalten.”

Das ist zwar ein nachvollziehbarer Wunsch. Gleichwohl sind leise Zweifel erlaubt, wie viel Vertrauen das Kollektiv Fortuna aktuell und insbesondere vor dem morgigen Pokal-Derby gegen Borussia Mönchengladbach (20.30 Uhr) in die eigene Stärke hat. Bei der Pleite gegen Wolfsburg fielen viele Spieler vor allem durch Gemotze und Gemeckere auf – gegenüber den eigenen Mitspielern. Im Einstiegskurs für Fußballpsychologen können solche Szenen wohlwollend (“Wollen doch nur spielen”, “Leben in der Mannschaft”) oder besorgt (“Im Gefüge des Teams stimmt etwas nicht”) interpretiert werden. Norbert Meier sagt: “Solange es konstruktiv ist, ist das in Ordnung. Es kann in der Wortwahl auch schon mal etwas härter sein. Wir müssen aber immer darauf achten, dass wir respektvoll miteinander umgehen. Wir müssen uns positiv unterstützen.”

Doch gerade dieser ehrenwerte Grundgedanke hat sich noch nicht bei allen Angestellten der Fortuna herumgesprochen. Andrey Voronin zum Beispiel. Der lieferte einmal mehr eine ziemlich blutleere Vorstellung ab, erlaubte sich indes die Dreistigkeit, Mitspieler am laufenden Band anzumaulen. In der ersten Halbzeit gegen die Niedersachsen räumte sich der Ukrainer besonders viel Freiraum ein und verweigerte einfach das Zusammenspiel mit Robbie Kruse. “Wir haben diese Szene sehr wohl bemerkt”, sagt Meier. “Und wir haben sie auch angesprochen. Das ist doch klar. Das Düsseldorfer Publikum honoriert sehr stark, wenn jemand kämpft. In der Situation ist ihm das nicht gelungen. Daran müssen wir alle arbeiten.” Bereits am Sonntag, so der Trainer, habe man in großer Runde das alles besprochen.

Norbert Meier hat sich intensiv auf die kommende Aufgabe vorbereitet. Das liegt auch an räumlichen Gegebenheiten. Am Donnerstag hat er Mönchengladbach beim Auftritt in der Europa League beobachtet, am Sonntag war er in Hannover. “Die Dramaturgie hat es gewollt, dass wir erneut auf Borussia treffen”, sagt der 54-Jährige. “Wir müssen uns vor allem auf das Besinnen, was wir spielen müssen, um widerstandsfähig zu sein. Das müssen wir beherzigen. Am Mittwoch ist Pokal. Wir wollen volle Pulle geben.”

An der Kondition der Spieler wird es wohl nicht mangeln. Die hat Meier zum “Auslaufen” geschickt: “Sie können davon ausgehen, der Kreislauf ist danach sehr angeregt.”

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