Düsseldorf: Der Traum vom deutschen Finale lebt – RP ONLINE.DE


VON ROBERT PETERS – zuletzt aktualisiert: 13.04.2013

Düsseldorf (RP). Die beiden Champions-League-Halbfinalteilnehmer aus Deutschland gehen sich aus dem Weg. Bayern München spielt gegen den FC Barcelona, Borussia Dortmund empfängt Real Madrid.

Nicht jeder Wunsch geht in Erfüllung. Der des Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß schon mal nicht. Er hätte gern die beiden deutschen Teilnehmer am Champions-League-Halbfinale im direkten Duell gesehen. Aber diesen Gefallen tat ihm der ehemalige Klassestürmer Ruud van Nistelrooy als Glücksfee bei der Auslosung in Nyon nicht. In der Vorschlussrunde kommt es zum Länderkampf zwischen Deutschland und Spanien. Bayern München tritt gegen den FC Barcelona an, Borussia Dortmund gegen Real Madrid. “Tut mir leid für Bayern München”, erklärt Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. So viel Zeit muss einfach sein.

Die meisten deutschen Fußball-Fans wird es sicher freuen, dass sich die Bundesligisten aus dem Weg gehen. So lebt der Traum vom deutschen Finale in London auf jeden Fall noch ein bisschen weiter. “Beide Paarungen sind optimal für den europäischen Fußball”, findet BVB-Sportdirektor Michael Zorc. “Ein Beweis dafür, dass die Bundesliga auf einem guten Weg ist”, urteilt der Münchner Klubchef Karl-Heinz Rummenigge.

Sein Klub hat nicht die allerbesten Erinnerungen an seinen Gegner. Vor vier Jahren standen sich München und Barcelona im Viertelfinale gegenüber. Es war die Zeit des großen Reformers Jürgen Klinsmann bei den Bayern, die sich nach den aufsehenerregenden Spielen gegen die Katalanen schnell dem Ende zuneigte. Das hatte vor allem mit dem Hinspiel zu tun. Barca zerlegte den deutschen Meister in Camp Nou mit 4:0. Nie zuvor irrte ein Team im Bayern-Trikot hilfloser über den Rasen. Im Rückspiel gab es immerhin ein 1:1. Klinsmanns Tage waren dennoch gezählt.

Jupp Heynckes sitzt dagegen fest im Sattel. Der Münchner Trainer hat mit seiner Mannschaft gerade den Meistertitel perfekt gemacht, und er gilt nach acht Jahren Arbeit in Spanien als ausgezeichneter Kenner des Fußballs auf der iberischen Halbinsel. Deshalb reagiert er auf die Frage, ob er sich nun bei seinem Nachfolger Pep Guardiola, der Barcelona zu 14 Titeln führte, ein paar Tipps holen werde, angemessen genervt. “Ich habe noch nie jemanden konsultiert, um mir Rat zu holen”, sagt er, “respektieren Sie mich und meine Arbeit.” Große Geheimnisse berge der Topfußball ohnehin nicht mehr, versichert Rummenigge. Dass Barcelona das Maß der Dinge ist – “Benchmark”, sagt der Bayern-Boss –, gehört zu den gelüfteten Geheimnissen.

Auch den Dortmundern muss niemand Nachhilfestunden über den Gegner erteilen. Sie spielten in der Gruppe gegen Real Madrid, und sie hinterließen großen Eindruck. Im ehemaligen Westfalenstadion gewannen sie mit 2:1, und im Santiago-Bernabeu-Stadion ertrotzten sie ein bemerkenswertes 2:2. “Dass Real ein schwerer Gegner ist, muss ich nicht betonen”, sagt Trainer Jürgen Klopp, “aber er ist von den drei möglichen Kontrahenten der einzige, den wir in dieser Saison schon einmal geschlagen haben.”

Selbst wenn Mittelfeldspieler Nuri Sahin im Hochgefühl des späten 3:2-Erfolgs über Malaga ganz laut vom Titel träumte, richten sich die Dortmunder voller Freude in der Rolle des klaren Außenseiters ein. “Wir können sowieso nur noch viel gewinnen und nichts mehr verlieren”, beteuert Watzke, “von daher ist das eine komfortable Situation.” Der BVB-Kapitän Sebastian Kehl ist überzeugt davon, dass seine Mannschaft eine große Portion Euphorie aus der märchenhaften Nachspielzeit mit den entscheidenden Toren gegen Malaga ins Treffen mit dem spanischen Rekordmeister retten wird. “Wir sind davon überzeugt, dass wir Real packen können”, versichert Kehl. Und sein Trainer erklärt: “Jetzt wird Fußball gespielt.” Über alles andere müsste man sich auch wundern.

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