Drei Tage ohne Gameboy, Handy und Süßigkeiten in der Wildnis unterwegs – Weinheimer Nachrichten

Wald-Michelbach

Wald-Michelbach. Einmal der Natur pur ganz nah sein und deren Einfachheit und Improvisation erleben: Dieser nicht leichten Aufgabe stellten sich 16 Kinder und Erwachsene der Drachenschule im Natur- und Erlebniscamp bei Viechtach in Bayern. Drei Tage verbrachte die Gruppe unter der fachlichen Anleitung zweier Survival-Experten in der “Wildnis”. Und das ohne Handy und Gameboy – eine ganz neue Erfahrung für die Teilnehmer.

Geschlafen wurde direkt über dem Waldboden in sogenannten “Waldläuferbetten” nur mit einer Plane, die vor dem in der Nacht einsetzenden Gewitterregen schützte. Gekocht wurde auf einer offenen Feuerstelle. Dafür mussten die Teilnehmer mehrmals täglich Holz sammeln und hacken, das Feuer entzünden, Spülwasser vom Bach heranschleppen und Gemüse schneiden. Die einfachen Mahlzeiten wurden ergänzt mit Pilzen und Wildkräutern, die ebenfalls zuvor im Wald gesucht werden mussten.

Angeln selbst gebaut

Mit den selbst gebauten Angeln gelang es den Kindern zwei Forellen aus dem Campteich zu fangen, die in nasses Papier gewickelt und auf der Glut gegart wurden. Gewaschen wurde sich am nahegelegenen Bach, und seine “Notdurft” konnte man auf einer in den Waldboden gegrabenen Latrine verrichten. Natürlich erst, wenn man vorher die “Weiße Flagge” gehisst hatte.

Neben all diesen Versorgungsnotwendigkeiten warteten aber auch viele spannende Abenteuer auf die Teilnehmer, wie zum Beispeil Bogenschießen, Pfeile blasen, Messerwerfen und Steine schleudern. Besonders Mutige konnten ein Gewässer auf dem doppelten Seilsteg überqueren oder das siebenstöckige Baumhaus erklimmen. Als besonders schwierig für die Kinder erwies sich auch das Knoten von Bergsteigerseilen, die man in der Natur überall zur Befestigung und Absicherung benötigt.

Bei einer Nachtwanderung ohne Taschenlampe konnte der Wald mit allen Sinnen erlebt werden, und die Kinder waren im Anschluss sehr erleichtert, dass der einzige Bär, sich als der gemeine “bayrische Heidelbeer” herausstellte.

Auch drei Minuten in völliger Dunkelheit dem Wald zu lauschen war eine Herausforderung für so manchen kleinen “Angsthasen”. Besonders positiv waren den Natur- und Erlebnispädagogen in den die Flexibilität und das Improvisationsvermögen der Kinder aus der Drachenschule aufgefallen: “Da haben wir schon ganz andere Kinder hier gehabt, die mussten wir die ganze Zeit über ständig anleiten und begleiten.” Trotz des wechselhaften Wetters konnte die Gruppe alle gestellten Aufgaben bewältigen und die Stimmung war ausgelassen und fröhlich.

Erfahrungen zusammengetragen

Die Idee, das Survival-Wochenende im nächsten Jahr auf eine ganze Survival-Woche auszudehnen, wurde dann aber doch nicht von allen Kindern gleichermaßen freudig aufgenommen, zumal es doch nicht so ganz einfach war, ohne die Bequemlichkeiten des Alltags auszukommen.

In der Abschlussrunde wurden dann alle wichtigen Erfahrungen des Wildniscamps zusammengetragen. Survival-Experte Peter wies noch einmal darauf hin, dass man auch ohne “Schoachtel-Wirt” (bayrischer Ausdruck für McDonalds), Süßigkeiten, Limonaden und Handy, tatsächlich in der Natur überleben kann.

Das Survival war Teil eines Projektes aus dem Bereich des Lernens mit allen Sinnen.

Wer Interesse an der Integrierten Gesamtschule mit dem reformpädagogischen Konzept hat, kann sich auf der Homepage unter www.drachenschule.com informieren oder den Infoabend am Dienstag, 11. Dezember, um 19.30 Uhr im Bensheimer Bürgerhaus besuchen. Interessierte Gäste sind willkommen.

Artikel vom: 07.11.2012





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