Jan Kiver, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Rhein-Main-Donau AG, äußert sich zur Position der Wasserkraft im bayerischen Energiewesen.
Frage: Herr Kiver, wie sehen Sie die Effizienz der Wasserkraft auf dem Energiemarkt in Bayern?
Jan Kiver: Ich halte Wasserkraft für unverzichtbar für eine Energiewende. Sie steht uns rund um die Uhr zur Verfügung und ist unabhängig von Tageszeit und Wetter. Ein Wasserkraftwerk hängt im Schnitt mehr als 6 000 Stunden im Jahr am Netz. Das ist ein Vielfaches der Zeit von Wind oder Photovoltaikanlagen.
Wie groß ist denn der Anteil der Wasserkraft in Bayern an der Energiewende?
Kiver: Wasserkraft ist eine der ältesten regenerativen Energieformen. Seid über 100 Jahren erzeugen wir aus Wasserkraft CO2-freien Strom. Die Technik hat einen Wirkungsgrad von 90 Prozent. Damit ist sie eine der effizientesten Formen der Energiegewinnung überhaupt. Früher hat man die Energie aus Wasserkraft in Bayern als blaues Gold bezeichnet. Ihr Anteil an der allgemeinen Energieversorgung aus regenerativen Energien liegt in Bayern bei 92 Prozent.
Wie sieht nach Ihrer Meinung denn die Zukunft der Wasserkraft aus?
Kiver: Ich bin mir sicher, wir werden die Energie aus Wasserkraft immer brauchen. Nach einer Studie von E.ON, RMD und BEW kann man die aus Wasserkraft gewonnene Energie in Bayern durch Ausbau und Modernisierung von Kraftwerken sowie durch Neubau um zehn Prozent erhöhen. Ökologische Auflagen machen dies jedoch sehr schwierig.