Nach der Bestätigung des Transfers von Donetzk-Coach Lucescu reagieren die ersten Leute auf den Wechsel des Brasilianers in die bayrische Landeshauptstadt. Dabei gehen die Meinungen teilweise auseinander.
Laut Medienberichten ist der Wechsel fix: Douglas Costa verstärkt den FC Bayern zur kommenden Saison. Die Münchner lassen sich den 24-jährigen Brasilianer von Schachtjor Donezk offenbar 35 Millionen Euro kosten. Doch wer ist der Mann, der im Land der in der kalten Ukraine für warme Momente gesorgt hat und den sich der deutsche Rekordmeister offensichtlich eine satte Stange Geld kosten lässt?
”Das kommt mir absolut normal vor”, sagte Lucescu angesprochen auf den Wechsel Costas und ob der Brasilianer die Ablösesumme wert sei. Eden Hazard, Angel di Maria, Antoine Griezmann oder Kevin De Bruyne. Die potenziellen Kandidaten für einen Königstransfer der Mannschaft von Pep Guardiola in diesem Sommer war lang. Mit Douglas Costa kommt nun ein Spieler, mit dem wohl die Wenigsten gerechnet haben. Dabei ist Costa ein sehr talentierter und vielseitiger Spieler.
Gefährlicher Tempo-Dribbler für beide Außenbahnen
Der in der Nähe von Porto Alegre geborene Mittelfeldmann galt als der nächste große Fußballer in Brasilien. Viele Top-Vereine, wie auch die Bayern, buhlten schon 2009 um die Dienste Costas, der bei Gremio Porto Alegre unter Vertrag stand. Den Zuschlag bekam aber Schachtjor Donezk, was für die meisten Fußball-Fans wohl eine Überraschung war. Nun bekommt Costa wohl einen Arbeitsvertrag an der Säbener Straße.
Der Linksfuß von Shakthar hat über 200 Spielen für den Klub absolviert und war an fast 80 Treffern direkt beteiligt. Dabei zeichnen ihn seine Schnelligkeit, Ballkontrolle und die gefährlichen Standards aus. Vor allem bei Kontern ist der 24-Jährige mit Tempovorstößen brandgefährlich. Genau so einen Spielertypen suchen die Bayern, die einen Erben für die alternden und verletzungsanfälligen Ribery und Robben suchen.
Stimmen zum Transfer
Die Meinungen zum Transfer von Costa sind sehr verschieden. Die einen befürworten seinen Wechsel, die anderen sehen ihn als Enttäuschung an, nachdem so hochkarätigen Namen mit dem Verein in Verbindung gebracht wurden.
Der Vergleich mit Costa und Shaqiri wird des öfteren gezogen. Beides talentierte Linksfüße für die Außen, aber beide verdammt sich mit dem Platz auf der Bank zurechtzufinden. Wahrscheinlich ist Costa ein etwas reiferer und gefährlicher Spieler und der Status von “Robbery” nicht mehr so unantastbar wie früher, doch der Vergleich ist gar nicht so abwegig.
Auch eine gewisse Enttäuschung kann man nachvollziehen. Nachdem Namen wie Hazard, Bale oder Pogba die Runde machten, ist die Ernüchterung erst einmal verständlich, wenn ein Douglas Costa verpflichtet wird. Doch haben die Münchener Bayern nicht 35 Millionen für den Namen bezahlt, sondern wegen Costas Fähigkeiten.
Beispielsweise hat der brasilianische Weltmeister von 1994 Ricardo Rocha nur lobende Worte für Douglas Costa. „Man kann die Bayern nur beglückwünschen. Er ist ein sehr guter Spieler. Jung, schnell, sowohl links wie rechts einsetzbar, mit großen technischen Fähigkeiten.“
Dass der Außenstürmer bislang im Nationalteam kein Stammspieler sei, sage nichts über seine Klasse aus: Rocha erklärt, Zitat: „Er fasst dort gerade erst Fuß. Sein Nationalmannschaftsdebüt gab er erst Ende des vergangenen Jahres. Ich bin aber sicher, dass er bald zu mehr Einsätzen kommen wird. Er ist ein Spieler mit Perspektive.“
Auch sein ehemaliger Trainer Lucescu ist voll des Lobes: „Ich sehe ihn anstelle von Arjen Robben, er hat das gleiche Profil. Er ist erst 24 Jahre alt, in den kommenden Jahren könnte er Robbens Niveau erreichen.“