Die DJK Rimpar hat beim Gemeinderat die Erweiterung der Bankbürgschaft für den Neubau der Trainingshalle beantragt. Das sorgte unter den Räten für Diskussionen. Wie der Vereinsvorstand mitteilte, verschlingt der Bau der Trainingshalle deutlich höhere Kosten, als in der Planung veranschlagt.
So war der Architekt im Jahr 2010 von Kosten von 1 050 000 Euro ausgegangen. Auf dieser Zahl hatte der Gemeinderat seine Bürgschaft aufgebaut. Wie die Vorstände der DJK in einem Schreiben erklärten, beläuft sich die finanzielle Lücke bis zur Fertigstellung der Trainingshalle voraussichtlich auf bis zu 350 000 Euro.
Um die Halle fertig stellen zu können müsste dieser Betrag von einer Bank langfristig finanziert werden. Da allerdings auch die Vorsteuer für die einzelnen, anfallenden Rechnungen von der DJK zunächst vorfinanziert werden muss, wird auch hierfür ein Kreditrahmen von 50 000 Euro benötigt. Hierüber kann dann die Vorsteuer bis zum Rückfluss durch das Finanzamt für die fortlaufend eingereichten Rechnungen, bevorschusst werden, so die DJK. Insgesamt beläuft sich also die Summe, für die die Gemeinde Rimpar eine zusätzliche Bankbürgschaft eingehen müsste auf 400 000 Euro. Diese Bürgschaft wäre erforderlich, um zum einen von Banken überhaupt Darlehen zu erhalten, zum anderen, um die günstigsten Konditionen zu erhalten, wie für Kommunaldarlehen.
Bürgermeister Burkard Losert schlug vor, eine neutrale Kommission einzusetzen, die sich der Sache finanztechnisch, bautechnisch und juristisch annimmt. Diese soll die Finanzierung des gesamten Projektes vorgelegt bekommen und prüfen.
Neutrale Kommission soll prüfen
Damit die Vorstände des Vereins nun nicht ihre Köpfe hinhalten müssen, gab der Gemeinderat mit zwei Gegenstimmen das Signal eine zweite Bürgschaft von 400 000 Euro zu übernehmen, wenn die unabhängige Kommission zu dem Ergebnis kommt, dass die Voraussetzungen passen. Auch ein Konzept für den Unterhalt des Betriebes der Dreifachhalle muss geprüft werden, so dass die Nachhaltigkeit sichergestellt ist. Weiter wurde beschlossen, die Dienstleistung des Vertrages, die die Pflege der Grünanlagen um die Sporthalle und die Reinigung der bestehenden Dreifachturnhalle beinhaltet, ab 1. Juli umzusetzen.
Gemeinderat kritisiert Planung
Dennoch zeigte sich der Gemeinderat in der langen Diskussion auch kritisch. So sei das Bauamt der Verwaltung von Anfang an in seiner Planung einer Halle von höheren Kosten ausgegangen, die von den Verantwortlichen nicht ernst genommen worden seien. Für eine Halle mit den vom Bauamt vorgelegten Kosten hätte sich der Gemeinderat nicht einverstanden erklärt. Auch der Architekt der Gemeinde hatte damals die niedrigen Baukosten angezweifelt. Nun sei man von Seiten der DJK bei nahezu den gleichen Kosten angelangt. Zudem wurde kritisiert, der Gemeinderat sei nicht wie im Vertrag festgelegt regelmäßig und zeitnah über den Baufortschritt informiert worden. Viele Änderungen seien ohne Information vorgenommen worden.
Derzeit ist die Halle etwa zur Hälfte fertiggestellt. Es fehlen unter anderem noch Betonfertigteile, Rohbauarbeiten, Geländer, Treppen und Dachdeckerarbeiten. Außerdem fallen noch Kosten für den Hallenboden und sonstige Böden, für Elektroinstallationen, Sanitär- und Heizungsanlagen, Verputzerarbeiten, die Prallwand und verschiedene Geräte an.
Mehrkosten sind unter anderem für Vermessungen, Gutachten, Genehmigungen, durch erneute Ausschreibungen, beim Brandschutz entstanden. Weiter gab es zugesagte Sachleistungen von der Firma Löhe, die durch deren Insolvenz nicht geleistet werden konnten. Auch Anschlusskosten, Darlehenskosten und der Wegfall von Material- und Sachspenden führten zu den Mehrkosten. Teilweise wurde in der Planung wohl auch die Eigenleistung zu hoch eingeschätzt. Die vom Architekten als machbare Eigenleistung kommunizierte Summe, dürfte sich von Anfang an als entschieden zu hoch erwiesen haben. Und von diesen Zahlen hingen auch die Kalkulationen der bisherigen Planung ab.
Auch fanden hier Zusatzkosten etwa für Anschlüsse, Brandschutz und Gutachten kaum Berücksichtigung. „Hier müssen durchaus von allen Beteiligten Fehler eingeräumt werden“, so die Verantwortlichen der DJK in ihrem Schreiben. Weiter erklärt die Vorstandschaft, dass auch unvorhersehbare Kosten hinzukamen, die den Neubau verteuerten. Die DJK versuche nun, in Verbindung mit der Gemeinde und unabhängigen Sachverständigen das neu vorgelegte Konzept für die Fertigstellung der Halle, auf Sicherheit bei den Kosten zur Fertigstellung und Nachhaltigkeit in den Folgekosten zu prüfen, heißt es in der Stellungnahme. Hierdurch sollte gesichert sein, dass die Halle mit kalkulierbaren Kosten fertig gestellt wird und die laufenden Kosten für die Finanzierung und den Unterhalt von der DJK gestemmt werden können.