: Diese Optionen hat Marco Reus

Das Wechseltheater um BVB-Spieler Marco Reus beschäftigt Fußball-Deutschland seit Monaten. Ein Ende ist wohl noch nicht in Sicht. Noch ist völlig unklar, wo Reus in Zukunft spielen wird. Inside 11 hat sich die in Frage kommenden Kandidaten ganz genau angeschaut. Welche Vereine kommen für einen Transfer in Frage und welche Clubs wären für Reus uninteressant?

Verbleib beim BVB?

Da wäre zuallererst natürlich Borussia Dortmund, Reus’ Heimatverein, bei dem er bereits in der Jugend gespielt hat. Nach zwischenzeitlicher Ausmusterung fand er über Rot Weiss Ahlen und Borussia Mönchengladbach den Weg zurück zum BVB. Im Sommer 2011/2012 entschied Reus sich gegen den FC Bayern und für seinen alten Verein, 17 Millionen Euro hat die eine Borussia damals der anderen überwiesen. Marco Reus kam scheinbar zum genau richtigen Zeitpunkt, der BVB war gerade Double-Sieger geworden. Seitdem hat der BVB jedoch keine bedeutenden Titel mehr gewinnen können, größter Erfolg war sicherlich das Champions League-Finale 2012/2013.

Mittlerweile ist Reus beim BVB zum entscheidenden Spieler geworden, sein Verein hängt diese Saison jedoch im Abstiegskampf. Die Ausgangslage im Sommer 2012 war blendend. Das große Talent, der verlorene Sohn kehrt zurück zum BVB, zu diesem Zeitpunkt vielleicht der spannendste Klub Europas. Seit diesem Sommer verliefen die Entwicklungen eher entgegengesetzt, denn parallel. Reus konnte die Erwartungen erfüllen, der BVB eher weniger.

Die Chance auf einen Verbleib des 26-jährigen Nationalspielers ist extrem klein. Reus will Titel gewinnen – sein Verein spielt gegen den Abstieg. Ein großes Indiz für einen Wechsel ist die Tatsache, dass er sich seine Ausstiegsklausel nicht hat abkaufen lassen. Das einzig denkbare Szenario wäre, dass Reus sein Pech, Verletzungen betreffend, auch in der Rückrunde nicht abschütteln kann, und die Klubs darüber das Interesse verlieren. Allerdings auch kein sonderlich wahrscheinlicher Fall.

Reus ist kein Ribery-Ersatz

Kein Verein wurde in der Vergangenheit öfter mit Reus in Verbindung gebracht als der FC Bayern. Doch ist die Option FCB auch die wahrscheinlichste? Ja. Die Gründe hierfür sind zahlreich. Reus würde hier Spieler wiedertreffen, mit denen er bereits erfolgreich zusammen gespielt hat (Götze und Lewandowski vom BVB, viele deutsche Nationalspieler). Ebenso könnte er in Deutschland bleiben, bräuchte keine neue Sprache lernen, sich nicht an eine neue Liga gewöhnen, und so weiter. Und man darf ja auch nicht vergessen, dass der FC Bayern nunmal einer der Top 3 der Welt ist.

Als Reus Bayern damals abgesagte, war es für ihn definitiv die bessere Entscheidung, denn er hätte sich dort wahrscheinlich nicht so entwickelt, wie es beim BVB nun der Fall war. Statt Reus holten die Münchner damals Xherdan Shaqiri – welcher im Sommer höchstwahrscheinlich wieder geht. Somit hätten die Bayern einen Kaderplatz frei. Damit ist jedoch nicht gesagt, dass Reus Back-up hinter Ribery ist. Als Eins-zu-Eins-Ersatz für den Franzosen wird er sowieso nicht gedacht sein, zu unterschiedlich sind die Spielstile der Beiden. Ihm könnte beim FC Bayern zu Gute kommen, dass sehr viel Rotation betrieben wird und auch innerhalb des Spiels eine hohe Variabilität herrscht. Falls Reus kommt, wird Guardiola schon etwas mit ihm anzufangen wissen. Auf welcher Position dass dann wäre, bleibt abzuwarten.

Barcelona sind die Hände gebunden

Marco Reus Spielerbild

Marco Reus (Foto: Borussia Dortmund)

Der FC Barcelona ist eine der renommiertesten Adressen, die es im Weltfußball gibt. Es ist mit Sicherheit für fast jeden Spieler ein Traum, einmal für diesen Verein zu spielen. Leider ist das, zumindest was den nächsten Sommer angeht, für Marco Reus’ Zukunft total irrelevant. Die FIFA hat eine Transfersperre über den FC Barcelona verhängt, die es dem Klub untersagt, im nächsten Sommer Spieler einzukaufen. Somit kann Barcelona Reus gar nicht verpflichten.

Es spricht jedoch nicht nur die Transfersperre dagegen. In Barcelonas 4-3-3-System bilden momentan Neymar, Lionel Messi und Luis Suarez die Spitze. Marco Reus ist beim BVB zweifelsohne zu einem Weltklasse-Fußballer gereift, die drei genannten Namen sind jedoch noch einmal eine andere Liga. Da Reus sicherlich wenig Lust hätte auf der Bank zu sitzen, wäre dieser Transfer auch ohne die Sperre ausgeschlossen.

Real hat die beste Flügelzange der Welt?

Wie nicht anders zu erwarten, sollen die Königlichen ebenfalls interessiert sein am Dortmunder Offensivspieler. Wie schon bei den anderen spanischen Interessenten stellt sich jedoch auch hier die Frage nach den Einsatzmöglichkeiten. Auf den Außenbahnen dürfte für Reus wenig Platz sein. Mit Cristiano Ronaldo und Gareth Bale verfügt Real Madrid über die vielleicht beste Flügelzange der Welt. Nun wäre der Platz in der Mitte für Reus eine Option gewesen, hier wurde jedoch im letzten Sommer James Rodriguez verpflichtet.

Man kann sicherlich darüber streiten, ob der Kolumbianer die selbe Qualität wie Marco Reus besitzt, doch bei Real Madrid geht es eben nie nur ums Sportliche. Das Trikot von Rodriguez trägt die Nummer 10, es war im Sommer das meistverkaufte Kleidungsstück Europas und schließlich hat Real Madrid für den Shootingstar der Weltmeisterschaft 80 Millionen Euro ausgegeben. Der 23-Jährige ist quasi unantastbar.

Auch hier bliebe Reus dann nur die Bank. Allerdings war fehlender Platz im Kader für Real Madrid selten ein Grund, so eine prestigeträchtige Verpflichtung auszulassen. Wenn Reus sich zutraut, es bei Real in die Startelf zu schaffen, könnte neben Khedira und Kroos ab dem nächsten Sommer noch ein dritter Deutscher bei den Königlichen unterschreiben.

Manchester United im Kaufrausch

Neben der Primera Division und der Bundesliga gibt es in Europa auch noch eine weitere rennomierte Liga – die Premier League. Die von Louis van Gaal trainierten, und in letzter Zeit mit mächtig viel Geld aufgepeppten Red Devils haben bekannt gegeben, dass sie im Winter ebenfalls noch einmal investieren wollen, in ähnlich großem Stil wie im Sommer. Sollte das passieren, wird ein großer Sommertransfer, wie es Marco Reus einer wäre, schlichtweg überflüssig. Falls nicht, wäre ein Wechsel vorstellbar.

Manchester United verfügt nicht über viele Offensivspieler mit Reus’ Qualität, einzig Angel di Maria könnte man dazuzählen. Demzufolge wäre Reus ein Upgrade zu bereits vorhandenem Personal (Young, Valencia). Dass die Red Devils (oder irgendein anderer Verein) Reus direkt in der Winterpause holen, ist ausgeschlossen. Der BVB wird sicherlich nicht den Fehler machen und den mit Abstand wichtigsten Spieler in solch einer prekären Lage ziehen lassen. Davon abgesehen wäre er bei einem anderen Verein nicht spielberechtigt für die Champions-League. Demzufolge wird man abwarten müssen, welches neue Personal im Winter Richtung Manchester wechselt.

Die Gier nach Titeln

Alle anderen genannten Klubs die mit Reus in Verbindung gebracht wurden – Manchester City, Liverpool, Atletico Madrid – wären keine relevante Steigerung gegenüber seinem derzeitigen Arbeitgeber und somit sehr unwahrscheinlich. Reus hat mit Borussia Dortmund weder einen nationalen, noch einen internationalen Titel gewonnen. Aufgrund einer Verletzung verpasste er vor kurzem die Weltmeisterschaft in Brasilien – bei der seine Kollegen den Titel geholt haben.

Am wahrscheinlichsten dürfte der FC Bayern als Reiseziel sein, auch Real Madrid hat mit Sicherheit Chancen. Manchester United ist der Überraschungskandidat unter all den Teams, die den Dortmunder nächsten Sommer jagen werden. Trotz der Tatsache dass keines der genannten Teams an der relativ niedrigen Ausstiegsklausel scheitern wird, sind diese drei Möglichkeiten mit Abstand am wahrscheinlichsten. Nichtsdestotrotz muss am Ende des Tages natürlich Reus selbst entscheiden, ob er der dritte Dortmunder bei Bayern oder der dritte Deutsche bei Real sein will.


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