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Die Woche in Bayern begann damit, dass der amtierende Ministerpräsident über den Mann, der sich als kommenden Ministerpräsidenten sieht, redete. Und zwar öffentlich. Horst Seehofer (CSU) wurde im Bayerischen Fernsehen auf Markus Söder (CSU) angesprochen und auf dessen Thesen zur Flüchtlingspolitik, auf mögliche Zäune in Europa etwa. Und da sagte Seehofer: Er diskutiere nicht über Lösungen, die er als “Unfug” bezeichne.
Was würde passieren, wenn der Vorsitzende eines Dorfvereins über ein Vorstandsmitglied desselben Vereins öffentlich sagen würde, dieser Herr rede Unfug? Wäre ein Eklat, klar. Hier sagt es der Regierungschef über ein Kabinettsmitglied und es passiert nichts. Dem BR-Interviewer war’s in der halbstündigen Sendung nicht mal eine Nachfrage wert. Auch sonst geschah nichts. Irgendwie scheinen sich alle damit abgefunden zu haben: Der eine sagt über den anderen, der rede Unfug. Ist halt so mit den beiden, kann man nichts machen.
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Außerdem, könnte man entgegnen, verrennen sich auch andere. Womit man in Oberfranken, der Oberpfalz und Niederbayern angelangt ist, wo es mindestens so spannend zugeht wie am Kabinettstisch. Ein Japaner hat sich die Gegend in der Woche mal genauer angeschaut. Er startete im oberfränkischen Marktredwitz und wollte ins oberpfälzische Neunburg vorm Wald, mithilfe eines GPS-Geräts. Orientierungslauf nennt man das, ein Wort, das man im Leben viel häufiger benutzen sollte. Wie auch immer: Der Lauf des Japaners endete in Niederbayern, auf einem Bauernhof im Kreis Straubing-Bogen. Auch ein schönes Ziel, eines aber, das 50 Kilometer weit von dem Ziel entfernt liegt, das der Japaner anpeilte. Ums kurz zu machen: Herr Koji Dan hat den Lauf zumindest nicht hoch gewonnen. Aber darauf kommt es auch nicht an im Leben.
Irgendwie durchkommen und dabei keinen allzu seltsamen Eindruck hinterlassen, das ist auch ein schönes Lebensziel. Helmut Brunner, er ist wie Markus Söder Kabinettsmitglied, gelingt das gewöhnlich ganz passabel. In der Woche aber lief’s nicht rund, und wie beim Herrn Koji Dan führt auch die Geschichte auf einen Einödhof nach Niederbayern. Dort hat der Landwirtschaftsminister private Gartenabfälle abgefackelt, ein Laubwäldchen angezündet damit und 22 Feuerwehrleute beschäftigt. Dass das Unfug war, muss ihm keiner sagen. Das weiß Brunner selbst.