Die schwierigste Woche in Schmelzers Lebens

Eine alles andere als repräsentative Umfrage am gestrigen Mittwoch in München kam zu dem Ergebnis: die deutsche Nationalmannschaft hat am Dienstag gegen Schweden im Kollektiv versagt. Eine alles andere als repräsentative Umfrage in Dortmund kam am gestrigen Mittwoch zu dem Ergebnis: nur die deutschen Nationalspieler in Diensten des FC Bayern München haben am Dienstag gegen Schweden versagt. Zwei Städte, zwei Meinungen, in einem Land, in dem die Meinungsfreiheit ja zum Glück durch das Grundgesetz gewährleistet ist.

Sicher ist zumindest: Obwohl das verrückte Spiel 4:4 unentschieden endete,
gab es viele Verlierer. Und, neben den Schweden, auch zwei deutsche Gewinner. Der eine ist Mats Hummels, der wegen einer Verletzung beim DFB abgesagt hatte. Denn die Herren Holger Badstuber und Per Mertesacker haben, sagen wir mal, schon erheblich bessere Tage erwischt. Konkurrenz in der Innenverteidigung sieht anders aus.

Der andere Gewinner war Marcel Schmelzer, der mit einer Knochenstauchung im linken Fuß zuschaute.

Vertragsverlängerung ist Thema

Hätte der Dortmunder gespielt, wäre nach dem 4:4 die Diskussion um seine Person und Position erneut aufgeflammt.
Genau das hätte die schwierigste Woche seines Lebens weiter verlängert. Und die hat schon so genug Spuren hinterlassen.

Joachim Löw hatte seinen Außenverteidiger verbal zerlegt und öffentlich demontiert.
„Wir müssen mit Marcel weiterarbeiten“, hatte der Bundestrainer
vor einer Woche unter anderem gesagt. Oder besser beklagt. Für Schmelzer, der mit der Nationalmannschaft bei der EM nach eigenen Worten noch einen „Höhepunkt“ erlebte, war es der Tiefpunkt seiner Karriere. Der BVB-Profi ließ sich, trotz Anfragen, zu keiner Kurzschluss-Reaktion hinreißen und erhielt viel aufbauenden Zuspruch aus seinem Dortmunder Umfeld. „Ich habe so viel Unterstützung bekommen, dass ich mich voll auf das Spiel konzentrieren
konnte“, sagte er. Und ließ beim 6:1 gegen Irland Leistung für sich sprechen.

Schmelzer zurück in der BVB-Wohlfühl-Oase

Seit Mittwoch ist der 23-Jährige zurück in Dortmund, seiner Wohlfühl-Oase. Dort ist sein größter Förderer passenderweise sein Trainer. Jürgen Klopp hätte das Talent einst gerne nach Mainz geholt, wechselte dann aber praktischerweise nach Dortmund und beförderte den Amateur in den Profikader. Klopp vertraute dem damals 20-jährigen: Bei seinem ersten Bundesliga-Spiel in der Startelf lief Schmelzer vor über 80 000 Zuschauern im Signal Iduna Park auf – gegen die Bayern .

Marcel Schmelzer ist längst Konstante und Leistungsträger im schwarzgelben Titelteam, das zwei Meisterschaften und einen Pokalsieg in die Stadt holte. In Dortmund wird er immer mit offenen Armen empfangen. Die BVB-Fans dürften ihren geschätzten Außenverteidiger beim Derby mit einem Sonderapplaus begrüßen. Schmelzer hat zwar von der Nationalelf eine Fußverletzung mitgebracht, hofft aber am Samstag spielen zu können.

Als Mats Hummels Anfang Juni in der Pause nach dem DFB-Trainingslager und vor der EM, durchaus enttäuscht, nach Dortmund reiste, verlängerte er seinen Vertrag beim BVB. Vielleicht hegt Marcel Schmelzer, dessen Vertrag in dieser Saison verlängert werden soll, ja ähnliche Gedanken.

Thorsten Schabelon

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