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„Die Entwicklung hängt stark von den zukünftigen Wohnungsgrößen ab und wie stark die Bevölkerung in Deutschland sinkt“, so Ralph Henger, Immobilienökonom beim IW. Wenn Zuwanderung und Geburtenrate dauerhaft höher und die Wohnungen größer werden, könnte die Nachfrage nach Wohnraum insgesamt noch bis zum Jahr 2045 steigen – im günstigen Fall bis zu 20 Prozent. Spätestens dann wäre der Gipfel überschritten.
In den vergangenen zehn Jahren hat die durchschnittliche Wohnungsgröße zugenommen. Ginge das so weiter, würde die Nachfrage nach Wohnungen nur in 38 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städte zurückgehen. Bleiben die Wohnungen so groß wie jetzt, trifft es sechsmal so viele: 240 Kreise. Für die Experten ist das das realistischere Szenario.
Doch egal welches Szenario – der Sog der Großstädte hält nach IW-Annahmen in jedem Fall an. Acht der zehn größten deutschen Städte – Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Stuttgart und Bremen – wachsen laut Prognose weiter. Dortmund und Essen würden im ungünstigsten Fall schrumpfen.
Die Folgen für die Kommunen
In den meisten Großstädten werden hohe Mieten und lange Schlangen bei der Wohnungssuche also ein Problem bleiben. Doch dies betrifft laut IW nur etwa 15 der 80 Millionen Menschen in Deutschland. Die Kommunen stünden langfristig vor anderen Problemen, sagte Michael Voigtländer, Leiter des IW-Kompetenzfeld Immobilienökonomik. Leerstände führten dazu, dass die Infrastruktur vieler Städte und ländlicher Gemeinden zu groß werde. Müll oder Abwasser würden pro Kopf teurer. Doch noch sei Zeit, sich auf diese Herausforderung einzustellen. Es dürfe keine „löchrigen Städte“ geben. In schrumpfenden Städten müsse man die Innenstädte wiederbeleben und Leerstände nutzen, statt neue Bauflächen auszuweisen. (dpa/ti)
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