Bei Kronprinzessin Mary, deren wunderbares Haar und gut sitzendes Lächeln aus einer Shampoo-Werbung stammen könnten, ist es kein Wunder: Hamburg, 13 Grad, Sonne: Die Haare sitzen. München, 8 Grad, Regen: Die Haare sitzen.

Autorin: Karin Truscheit, Redakteurin im Ressort „Deutschland und die Welt“.
Trotzdem wird sich das dänische Kronprinzenpaar „von wegen Süden!“ gedacht haben, als es am Mittwoch, aus dem sonnigen Norden kommend, bayerischen Boden betrat. An diesem zweiten Tag ihres Besuchs in Deutschland schüttete es wie aus Bierfässern. Weiß-blau war am Mittwoch nicht der Himmel, sondern nur die Deko beim Mittagessen in der Münchner Residenz.
Ministerpräsident Horst Seehofer wird sicher die richtigen Worte gefunden haben, den Dauerregen dem Paar bei der Begrüßung als etwas zutiefst Bayerisches und somit als naturgegeben Schönes zu erklären. Sein Geschenk: ein Bayerischer Löwe aus weißem Nymphenburger Porzellan.
Es geht um das gute Leben
Der nächste Programmpunkt – „Parlamentarischer Dialog zum Thema Diabetes“ im bayerischen Landtag – fand passenderweise zwischen Mittagessen und „Grand Diner“ statt.
Ein bisschen schneidiger hört sich da schon das Begleitprogramm des bis Donnerstag dauernden offiziellen Besuchs an, der „Danish Living“ näherbringen und die deutsch-dänischen Handelsbeziehungen vertiefen soll: In Seminaren zu „sustainable living“, „healthy living“ und „stylish living“ sollen deutsche und dänische Experten über neue Trends informieren. So fand man logischerweise im Löwenbräu-Keller zum Seminar „Rethinking Healthcare“ zusammen.
- Frederik und Mary von Dänemark besuchen Hamburg
Vom „tasty living“, das in einem Show-Kochen zelebriert werden soll, konnten sich der Thronfolger Prinz Frederik und seine Frau Mary schon in Hamburg überzeugen: Die Holsten-Brauerei hatte ihnen zu Ehren ein Bier in limitierter Auflage ersonnen. Das „Crown Craft“ wurde aus dänischer Hefe, deutschem Malz und australischem Hopfen gebraut. Der Hopfen der Sorte Topas aus der Heimat der Kronprinzessin verleihe dem 5,5-Prozent-Bier eine Maracuja-Note, hatte der Braumeister in Hamburg geschwärmt.
Da werden sich die bayerischen Brauer nicht lumpen lassen. Eine zünftige Maß sollte ins enggesteckte Programm mit Gesundheits-Schwerpunkt noch passen.