
Er konkretisiert: „Bei mir ist es oft so, dass ich vor dem Tor doch noch lieber einen Haken mache oder den Ball querlege anstatt zu schießen. Ich muss egoistischer und zielstrebiger werden. Vielleicht sollte ich 15-20 Meter vor dem Tor nicht noch eine Anspielstation suchen, sondern fokussierter aufs Tor sein.“
Der Nürnberg-Profi gibt sich selbstkritisch. Manchmal vielleicht sogar zu sehr, wie er selbst zugibt: „Ich mache mir sehr viele Gedanken. Ich glaube, ich mache mir oft zu viele Gedanken.“
Zeit, um die Form aus dem vergangenen Herbst wiederzuerlangen. Er will es über die Arbeit schaffen: „Ich gebe im Training Vollgas und zeige, dass ich bereit bin. Wenn man hart arbeitet, kommt alles andere von alleine. Ich will der Mannschaft helfen – ob von Beginn an oder von der Bank.“
Chaos im Verein
Dass es beim FCN auf Führungsebene seit geraumer Zeit drunter und drüber geht, ist gewiss nicht hilfreich.
Sportvorstand Martin Bader hat längst seinen Rückzug mit Ende September angekündigt, Wolfgang Wolf, der sportliche Leiter, übte daraufhin öffentlich Kritik und hinterfragte die Sinnhaftigkeit des vorläufigen Verbleibs, Aufsichtsratschef Thomas Grethlein präsentierte indes mit Michael Meeske einen neuen kaufmännischen Vorstand, dem viel Macht eingeräumt wurde, und rief einen Neuanfang aus.
Dass der „Club“ deshalb endlich zur Ruhe kommt, ist aber wohl nur eine Wunschvorstellung. Schöpf winkt ab, will dazu eigentlich gar nichts sagen: „Die Unruhe im Verein darf einen Spieler nicht beeinflussen.“
“Bayern? Spielt keine Rolle”
Immerhin ist der Saisonstart mit sieben Punkten aus fünf Spielen ganz okay gelaufen. „Es ist erst der Anfang gemacht, auf uns kommen noch einige schwierige Spiele zu. Wir müssen immer an unser Limit gehen, sonst gewinnen wir keine Spiele. Mal sehen, was am Ende dabei rauskommt“, so der Mittelfeldmann, der seinen Vertrag im Frühjahr vorzeitig bis Sommer 2019 verlängert hat.
Dabei hatte der 21-Jährige im Winter sogar Angebote aus der deutschen Bundesliga. Und die Bayern haben am Ende der Saison ein Rückkaufrecht. „Das spielt für mich derzeit alles überhaupt keine Rolle. Ich konzentriere mich voll und ganz auf Nürnberg.“
Die Lockerheit soll zurückkehren. Da kommt die U21 gerade recht.
Harald Prantl