Deutscher Supercup: Das ewig junge Prestigeduell der Dauerrivalen

Dortmund/Wien. Mit dem Ankick zum Supercup am Mittwoch (18 Uhr, live ZDF, Sky) zwischen Bayern und Dortmund findet das lange Warten der deutschen Fußballfans ein Ende. Dieses Spiel ist der traditionelle Startschuss zu einer neuen Saison, das in den wochenlangen Trainingslagern Erlernte will in der Praxis umgesetzt werden. Wenn der Rekordmeister aus München dabei auch noch auf den Dauerrivalen aus dem Ruhrpott trifft, fehlt es naturgemäß nicht an Brisanz.

Sticheleien stehen, überspitzt formuliert, an der Tagesordnung. Besonders gern werden diese in den Vorstandsetagen ausgetragen. Jüngster Aufreger: die Personalie Marco Reus. Dieser soll eine Ausstiegsklausel besitzen und, so die Vorstellungen von FCB-Boss Karl-Heinz Rummenigge, schon nächsten Sommer das Trikot der Bayern überziehen. Es wäre der dritte Transfer eines Dortmund-Stars zum direkten Konkurrenten nach Mario Götze (2013) und Robert Lewandowski (2014). Im Lager des BVB reagierte man deshalb gereizt. „Es wäre schön, wenn Karl-Heinz Rummenigge einfach mal den Mund halten könnte“, ließ Sportdirektor Michael Zorc ausrichten.

Dortmund brennt nicht zuletzt aufgrund der dauernden Störfeuer darauf, den Bayern wie in den Jahren 2011 und 2012 die Meisterschaft streitig zu machen. „Wir sind die einzige Spitzenmannschaft der Welt, der jedes Jahr der beste Spieler weggekauft wird, die aber trotzdem immer weiter oben mitmischt“, bemerkte Trainer Jürgen Klopp, der trotz der jüngsten 0:4-Testspielniederlage bei Liverpool Optimismus versprüht. „Wenn wir es schaffen, unsere Jungs so zusammenzukriegen, dass es eine richtig geile Truppe ist, dann kann richtig was passieren.“

Kein Ribery, aber Alaba

Im heutigen Kräftemessen werden beiden Teams einige Stammkräfte fehlen. So haben bei Dortmund erst am Montag Marco Reus und Mats Hummels wieder das Mannschaftstraining aufgenommen, die Bayern müssen etwa auf Frank Ribery (Patellasehnenprobleme) und Rafinha (Außenbandriss im linken Sprunggelenk) verzichten. Zudem dürften einige WM-Spieler zumindest zu Beginn noch auf der Bank sitzen. David Alaba hingegen ist fit, er wird wohl auf seiner angestammten Position als Linksverteidiger spielen. „Wir haben eine gute Mannschaft. Das wollen wir schon gegen Dortmund zeigen“, sagte Alaba, der beim letztwöchigen 1:2 gegen eine Auswahl der nordamerikanischen Major League Soccer als Kapitän fungierte.

Auch wenn manche Dortmunder und Münchner echte Freundschaften pflegen, für zumindest 90 Minuten werden diese heute wieder einmal ruhen. „Wenn das Spiel anfängt, ist die Rivalität da“, versichert Bastian Schweinsteiger.

(“Die Presse”, Print-Ausgabe, 13.08.2014)

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