Um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hat der Umsatz mit Bioprodukten im letzten Jahr zugelegt, das sind 1,16 Milliarden Euro. Damit machen Bio-Produkte 4,6 Prozent vom gesamten Umsatz des Lebensmitteleinzelhandels aus. Im bundesweiten Vergleich greifen die Bayern überdurchschnittlich gern bei Bio zu. Die beliebtesten Bio-Lebensmittel: Gemüse, Milch, Eier und Geflügel.
Discounter gewinnen
Auch wenn die Käufer bereit sind, Geld für regionale und Bio-Lebensmittel in die Hand zu nehmen: Die großen Gewinner in diesem Jahr sind die Discounter. „Discounter haben 2013 ein Comeback gefeiert“, sagt Matthias Zwingel, Vizepräsident des Handelsverbands Bayern. „Sie haben einen überproportionalen Umsatzzuwachs realisieren können.“
Mehr Angebot, mehr Frisches
Ihr Umsatzanteil in Bayern liegt bei über 40 Prozent. Ein Grund sieht der Handelsverband in veränderten Konzepten: Aldi, Lidl und Co. investieren verstärkt in Laden-Layout, Frische und Angebotstiefe. Ansonsten kaufen die Kunden gern im so genannten Vollsortimenter ab 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche: Große Rewes und Edekas zum Beispiel. „Hier wird auch auf eine Erweiterung des Non-Food-Bereichs gesetzt, ob mit Zeitschriften oder Service wie eine Reinigungsannahme“, sagt Spickenreuther: „Das wünscht der Kunde.“ Der habe es gern praktisch und alles an einem Ort vereint.
Auf dem Land wird’s duster
Großer Verlierer: Die kleinen Supermärkte in ländlichen Regionen. Davon müssen immer mehr schließen. „Nur für die vergessene Maggifix-Packung den Laden aufzulassen, lohnt sich nicht“, sagt Zwingel. „Die Gründe sind vielfältig: Demografische Veränderungen, die Landflucht, der Strukturwandel im Einzelhandel und die Ausdehnung großflächiger Einzelhandelsbetriebe auf die grüne Wiese“, zählt Zwingel auf. Damit hat sich die Nahversorgung in vielen Kommunen verschlechtert; die Schlecker-Pleite trägt ihren Teil daran, viele Filialen stehen noch leer.
Mehr Obst und Gemüse
Im letzten Jahr hat der bayerische Lebensmitteleinzelhandel einen Rekordzuwachs hingelegt – eine Zunahme von 4,5 Prozent auf 25,5 Milliarden Euro. Heißt das, die Bayern sind verfressener? Nicht unbedingt: „Das letzte Jahr war geprägt von einer starken Obst- und Gemüse-Preissteigerung“, sagt Zwingel. „Damit erklärt sich ein Prozent.“
Der Kunde – ein individuelles Wesen
Auch generellen Preissteigerungen trägt dieser Zuwachs Rechnung. Tatsächlich geben die Kunden auch mehr Geld für gute Lebensmittel aus. Wie sich das mit dem Comeback der Discounter verträgt: „Der Kunde ist ein individuelles Wesen“, so Zwingel. „Viele kaufen einen Teil ihrer Produkte hier, andere lieber dort.“