Insgesamt kamen zu Wochenbeginn im Zuständigkeitsbereich der Inspektion Rosenheim mit 650 Kilometern Grenze 4300 Migranten nach Bayern. Am Sonntag waren es noch 1300 gewesen. Die Flüchtlinge werden nach ihrer Registrierung in Sonderzügen zu Erstaufnahmestellen in ganz Deutschland gebracht.
Derweilen kritisierten Kommunalpolitiker die Einrichtung eines Sammellagers für Flüchtlinge in einer Erdinger Kaserne. Der dortige Fliegerhorst soll zur Kurzunterbringung von bis zu 5000 Migranten vor deren Registrierung genutzt werden.
Das Landratsamt sei in den Entscheidungsprozess nicht eingebunden gewesen, sagte Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) am Dienstag. Sein Stellvertreter Jakob Schwimmer und Behördenmitarbeiter hätten nur aus Eigeninitiative an Gesprächen teilgenommen. Er selbst sei erst am Wochenende von Sozialministerin Emilia Müller (CSU) informiert worden, teilte Bayerstorfer mit.
Seehofer schließt schnelles Ende der Grenzkontrollen aus
CSU-Chef Horst Seehofer hat ein schnelles Ende der Kontrollen an den deutschen Außengrenzen ausgeschlossen.
„Auf absehbare Zeit führt da überhaupt kein Weg vorbei. Es geht doch darum, wieder Ordnung zu schaffen.“
Und dazu müsse man wissen, wer ins Land komme, berechtigt und unberechtigt, und wer wo registriert werde.
Seehofer: EU muss in Flüchtlingskrise endlich handeln
Angesichts der immensen Zahl von Flüchtlingen hat CSU-Chef Horst Seehofer die Europäische Union, aber auch Bund und Länder eindringlich zum Handeln aufgefordert. In der EU müsse „endlich Zusammenarbeit und Solidarität“ einkehren, forderte der bayerische Ministerpräsident am Dienstag auf der Herbstklausur der CSU-Landtagsfraktion im oberfränkischen Kloster Banz.
Und auch innerhalb Deutschlands müsse es nun die „Verantwortungsgemeinschaft“ geben, von der die Bundesregierung selbst gesprochen habe.
„So kann die Arbeitsteilung nicht sein, dass die einen für die Moral und die Menschlichkeit sind, und die anderen sind für die Arbeit und für die Ressourcen zuständig“, betonte er mit Blick auf die Zehntausende Flüchtlinge, die zuletzt in Bayern ankamen und hier versorgt wurden.