Champions League – Zwei, auf die es jetzt ankommt

Aus Madrid berichtet Daniel Rathjen (Twitter: @DanielRathjen)

Wieder das Bernabeu. Die steilen Ränge, die tobenden Fans, die Hymne. Der Jubel?

Am 25. April 2012, also ziemlich genau vor zwei Jahren, war an gleicher Stelle alles gut.

Bastian Schweinsteiger verwandelte im Halbfinal-Rückspiel den entscheidenden Elfmeter gegen Real Madrid, er riss sich das Trikot vom Leib und klopfte sich vor den Fans auf den nackten Oberkörper.

“Wir sind alle tot, aber überglücklich. Diesen Tag werde ich nie vergessen”, sagte er.

Der FC Bayern erfüllte sich mit dem Triumph über die “Königlichen” von José Mourinho den Traum und zog tatsächlich ins “Finale dahoam” ein, wo das Drama seinen Laufe nahm. Schweinsteiger spielte unter Schmerzen, immer wieder bereitete ihm das Sprunggelenk Probleme – auch bei der verkorksten EM 2012.

Immer noch nicht beschwerdefrei?

Erst in der Saison danach fand er wieder zurück zu alter Stärke. Zwei Jahre später kehrt der 29-Jährige als amtierender Champions-League-Sieger zurück ins Bernabeu (das Halbfinal-Hinspiel ab 20:45 Uhr im Liveticker bei eurosport.yahoo.de).

Doch vollkommen beschwerdefrei ist Schweinsteiger noch immer nicht. Mitspieler erzählen, dass er in der Kabine weiterhin über Schmerzen klagt. Auch die Bosse werden davon wissen, räumen öffentlich jedoch barsch sämtliche Bedenken beiseite. “Er ist auf Jahre unverzichtbar”, betonte Sportvorstand Matthias Sammer zuletzt.

Nicht zuletzt ihm ist bewusst, dass seine Qualitäten in dieser Phase der Saison unschätzbar sind. Ein erfolgreicher FC Bayern braucht einen fitten Schweinsteiger. Er ist neben Kapitän Philipp Lahm Wortführer in der Kabine, hat enorm viel Einfluss und kann das Spiel lesen wie kein Zweiter. Seine Erfahrung kann gegen Real Gold wert.

Entscheidender Vorteil zu Thiago

Sie ist auch der entscheidende Vorteil im Vergleich zu Thiago. Momentan fehlt der Spanier verletzt; deshalb kommt Trainer Pep Guardiola nicht in die Verlegenheit, sich zwischen den Spielern entscheiden zu müssen.                        

Für Schweinsteiger ist die Zeit reif, dieser Saison in der “Königsklasse” seinen Stempel aufzudrücken. Bislang lief diese für ihn durchwachsen. In zehn Partien agierte er fünf Mal von Beginn an, ein Mal wurde er eingewechselt, ein Mal nicht eingesetzt. Seine Knöchelverletzung kostete ihn zwei Partien, aufgrund seiner Gelb-Roten Karte gegen Manchester United fehlte er im Rückspiel gegen die Engländer.

Undiszipliniertheiten – möglicherweise aus Übermotivation – darf sich Schweinsteiger jetzt nicht erlauben.

Was ist los mit Monsieur Ribéry?

Das gilt auch für Franck Ribéry. Der Franzose befindet sich in einem Formtief. Motivationsprobleme hat der 31-Jährige auf der großen europäischen Bühne nie, doch scheint er aktuell aus dem Rhythmus gelangt zu sein.

Beim 2:0 bei Eintracht Braunschweig am vergangenen Samstag lieferte er die maue Bilanz von 24 Prozent gewonnener Zweikämpfe und einer Laufleistung von lediglich acht Kilometern ab. Die permanente Arbeit in beide Richtungen – offensiv wie defensiv – hat ihn zu Europas Fußballer des Jahres gemacht und brachte ihn auf Platz drei der Weltfußballer-Wahl. Diese Tugenden muss er gegen Real unbedingt wieder an den Tag legen.

Großer Unterschied zur Hinrunde

Natürlich hat der FC Bayern einen Luxuskader und mehrere Spieler, die den Unterschied machen können, doch ein formidabler Ribéry kann schwer getoppt werden.

In den vergangenen Wochen zeigte Ribéry nur in der ersten Halbzeit im Hinspiel gegen United seine Klasse. In der Liga hat er seit der Winterpause drei Vorlagen und zwei Tore verbucht. In der Hinrunde waren es neun Assists und sechs Treffer.

Schweinsteiger und Ribéry – von ihnen muss gegen Real nun mehr kommen, damit die Bayern am Ende wieder jubeln können. 

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Madrid: Casillas – Carvajal, Pepe, Ramos, Coentrão – Xabi Alonso – Modric, Di María – Bale (Isco), Benzema, Ronaldo

München: Neuer – Lahm, Boateng, Dante, Alaba – Martínez – Robben, Kroos, Schweinsteiger, Ribéry – Müller (Mandzukic)

Schiedsrichter: Howard Webb (England)

VIDEO – Peps brisante Rückkehr nach Spanien

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