Champions League – Bayerns X-Faktor Thomas Müller

Die Portugiesen fürchten Thomas Müller. Dabei hat er keine Tattoos und auch keine furchterregende Piercings, sondern ein verschlagenes Lächeln und ein paar Steckerlhaxen. So nennt er seine eher muskellosen Beine selbst.

Seit der Bayern-Angreifer Portugal beim 4:0 im WM-Vorrundenspiel in Brasilien mit drei Treffern fast allein abgeschossen hat, ist der Respekt vor dem Weltmeister der Bayern noch einmal gewachsen. “Auf Müller müssen wir aufpassen”, erklärte Portos Routinier Ricardo Quaresma. “Bei dem weiß man nie genau, was er macht.”

Dieser Satz hätte auch von Pep Guardiola stammen können. Der detailbesessene Bayern-Coach hat es längst aufgegeben, seinen Offensiv-Allrounder mit diesen unorthodoxen Laufwegen zu verstehen.

Der Katalane lässt ihn einfach fast immer spielen – und das ist gut so. “Thomas Müller ist immer optimistisch, immer positiv”, lobte Guardiola. “Er ist für die Mannschaft sehr gut.” Ein echter Müller eben selbst als falsche Neun.

Unberechenbar und unentbehrlich

Der Mann mit dem häufigsten Nachnamen in Deutschland ist der X-Faktor der Bayern – in diesem Viertelfinale gegen Porto und generell. Der 25-Jährige ist Raumdeuter, Dauerläufer, Wegbereiter und Vollstreckungsbeamter in Personalunion. Seine Quoten sind phänomenal: Platz eins in der Scorerliste der Bundesliga mit 13 Toren und 14 Assists gemeinsam mit Wolfsburgs Kevin De Bruyne, dazu bereits fünf Treffer in der Champions League.

“Ich erkenne bei ihm neben einer gewissen Lockerheit und einem Flachs auch immer die Konzentration auf das Wesentliche”, schwärmte Sportvorstand Matthias Sammer. “Thomas Müller ist für den Verein goldwert, weil er – nun gut, so viel Muskulatur hat er nicht – auch nie verletzt ist. Er ist ein absolutes Aushängeschild für diesen Klub.”

Müllers Unberechenbarkeit macht ihn inzwischen auch für den Fußball-Ästheten Guardiola so unentbehrlich. In der Liga hat die Nummer 25 der Bayern nur eine Partie, in der “Königsklasse” nur zwei Begegnungen verpasst.

Normal und doch besonders

Das Geheimnis seiner Erfolge? “Ich habe selten so einen komischen Spieler wie mich selber gesehen”, sagte Müller. Diese Antwort passt zu ihm. Schlagfertig vor und nach dem Spiel, handlungsschnell und instinktsicher im Spiel.

Selbstinszenierungen sind ihm fremd. Der Nationalspieler aus dem kleinen Örtchen Pähl am Ammersee ist normal und besonders gleichzeitig. Vor allem aber hat er früh gelernt, dass Fußball nicht alles ist. Zusammen mit seiner Frau Lisa hat er sich als begeisterter Pferdezüchter schon jetzt ein Karriere nach der Karriere aufgebaut.

Auf der Dienstreise nach Porto will er jetzt mithelfen, den Triple-Traum seines Arbeitgebers am Leben zu halten. Unterschätzen werde er den 27maligen Meister Portugals bestimmt nicht, verriet er, aber mit Müller’schen Lähmungserscheinungen ist auch nicht zu rechnen. “Porto hat eine starke Mannschaft”, sagte der Bayern-Stürmer ernst und ergänzte mit einem Grinsen: “Aber wir auch.”

VIDEO: Alaba-Aus! Was nun Bayern?

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