Titelverteidiger FC Barcelona hat sich zum Auftakt der neuen Champions-League-Saison mit einem Remis begnügen müssen. Die AS Roma trotzte den Katalanen am Mittwochabend zu Hause ein 1:1 ab. Der FC Bayern mit David Alaba startete hingegen mit einem 3:0 bei Olympiakos Piräus nach Maß. Chelsea sorgte mit einem 4:0-Heimsieg über Maccabi Tel Aviv für den einzigen englischen Erfolg der Auftaktrunde.
Arsenal musste sich bei Dinamo Zagreb nämlich überraschend 1:2 geschlagen geben. Erfolge holten auch Bayer Leverkusen und Zenit St. Petersburg. Neuling KAA Gent erkämpfte zu neunt ein 1:1 gegen Lyon. Aleksandar Dragovic holte mit Dynamo Kiew ein 2:2 gegen den FC Porto.
Roma ermauert sich 1:1
Barcelona übernahm in Rom wie nicht anders zu erwarten rasch das Kommando, erspielte sich viel Ballbesitz und drängte die Roma in die eigene Spielhälfte. Lionel Messi schoss in seinem 100. Spiel in der Königsklasse bereits in der 4. Minute knapp über das Gehäuse, in der 21. Minute war es schließlich soweit. Luis Suarez verwertete eine Rakitic-Hereingabe aus kurzer Distanz per Kopf.
Für den regierenden Champions lief alles nach Plan, ehe die Hausherren die rund 65.000 Zuschauer im Stadio Olimpico mit einem Zaubertor von den Sitzen rissen. Rechtsverteidiger Alessandro Florenzi bewies Übersicht und Schussgewalt, als er aus 55 Metern abzog. Der Ball senkte sich über Barca-Keeper Marc-Andre ter Stegen millimetergenau via Innenstange ins Tor.
In der zweiten Spielhälfte hatte Barcelona zunächst Glück, dass eine Attacke von Javier Mascherano an Radja Nainggolan im Strafraum ungeahndet blieb. Im Finish drückte die Elf von Ex-Roma-Coach Luis Enrique dann aber wieder auf das Tempo. Messi traf die Lattenoberkante (78.), ehe Roma-Torhüter Morgan de Sanctis gegen Andres Iniesta rettete (80.).
Müllers Sonntagschuss bringt Bayern auf Schiene
Der in Piräus als Innenverteidiger aufgebotene David Alaba holte mit den Bayern indes den anvisierten Auftaktdreier. Deutschlands Meister dominierte bei seinem 200. Champions-League-Auftritt die Partie, die Führung gelang dennoch erst in der 52. Minute – dies aber äußerst sehenswert. Thomas Müller nahm von Rechtsaußen Maß und überraschte Olympiakos-Torhüter Roberto mit einem Kunstschuss ins Kreuzeck. Der Goldschuss war allerdings gar nicht als Torschuss geplant, wie Müller nach dem Abpfiff verriet.
Nach einer Unsicherheit von Alaba kam Olympiakos durch Leandro Salino noch zu einer guten Möglichkeit, ehe die Bayern im Finale alles klar machten. Der eingewechselte Mario Götze (89.) und Müller per Foulelfmeter (92.) sorgten noch für einen Sieg nach Maß für den Titelkandidaten.
Arsenal rutscht in Zagreb aus
Siegreich blieb auch Ligarivale Leverkusen dank schnellen Toren zu Beginn der ersten und zweiten Spielhälfte. Admir Mehmedi (4.) und Hakan Calhanoglu (47.) trafen für die Elf von Ex-Salzburg-Trainer Roger Schmidt. Gegner BATE Borisow schaffte nur den zwischenzeitlichen Ausgleich. Der erstmals in Leverkusens Startelf stehende Javier Hernandez (59.) und erneut Calhanoglu (75./Elfmeter) legten weiter nach.
Eine unerwartete Niederlage kassierte Arsenal. Nachdem bereits Manchester City und Manchester United am Vortag verloren hatten, mussten sich auch die “Gunners” geschlagen geben. Die Londoner schwächten sich in Zagreb durch Gelb-Rot für Olivier Giroud kurz vor der Pause auch selbst. Junior Fernandes gelang in der 58. Minute nach einem Eckball die Vorentscheidung für die nun 42 Pflichtspiele ungeschlagenen Kroaten. In der Gruppenphase der Champions League war Dinamo davor zuletzt 1999 gegen Sturm Graz (3:0) erfolgreich.
Kantersieg für Chelsea
Zumindest Chelsea holte einen Sieg für die Premier League. Gegen Maccabi Tel Aviv rotierte Trainer Jose Mourinho bei den zuletzt wenig erfolgsverwöhnten “Blues” an sechs Positionen. Sein Team ließ sich dann auch von einem früh verschossenen Elfer von Eden Hazard (6.) nicht irritieren. Gäste-Torhüter Predrag Rajkovic wurde zunächst von einem Willian-Freistoß überrascht (15.), ehe Oscar tief in der Nachspielzeit nach einem Foul am eingewechselten Diego Costa per Elfer nachlegte. Costa selbst und Cesc Fabregas trafen nach Seitenwechsel ebenfalls.
Aleksandar Dragovic erkämpfte mit Dynamo Kiew im Heimspiel gegen den FC Porto zumindest einen Punkt. Der ukrainische Meister legte durch Kapitän Oleg Gusew (20.) zwar vor, fast postwendend gelang den Portugiesen durch Vincent Aboubakar (23.) aber der Ausgleich. Dragovic stand bei der Flanke auf den Torschützen schlecht. Aboubakar traf in der 81. Minute zur vermeintlichen Entscheidung für Porto, ehe Kiew in der 89. Minute noch der zweite Treffer gelang.
Ausschreitungen vor Bayern
Vor dem Spiel in Piräus war es im Stadion zu Krawallen gekommen. Nachdem eine kleinere Gruppe von teils vermummten Bayern-Fans in ihrem Zuschauer-Block offenbar die Anhänger von Gastgeber Piräus mit Worten und Gesten provoziert hatte, griffen die Sicherheitskräfte ein und gingen mit Schlagstöcken gegen die Münchner Anhänger vor. Mindestens ein Bayern-Fan wurde verletzt aus dem Stadion transportiert.
(APA/SID/Red.)