Überblick: Gladbach sammelt ersten Auswärtszähler
Borussia Dortmund hat nach den drei schweren Spielen in Neapel (1:2), in Nürnberg (1:1) und 1860 (2:0 n.V.) im Heimspiel gegen den SC Freiburg wieder die alte Leichtigkeit zurückgewonnen. Der BVB, der ohne Schmelzer antreten musste, gewann gegen die in der Liga weiter sieglosen Breisgauer mit 5:0. Trotz zahlreicher Chancen reichte es im ersten Abschnitt nur zu einer 2:0-Führung, die Reus per Doppelpack besorgte. Vor dem zweiten Tor zog Diagne gegen Lewandowski die Notbremse und sah dafür die Rote Karte. Naturgemäß waren die Freiburger in Unterzahl gegen die Dortmunder Maschinerie im zweiten Durchgang klar unterlegen – Lewandowski erzielte das sehenswerte 3:0 und das artistische 4:0, für den Polen waren es der siebte und achte Treffer gegen den SC im siebten Spiel. Den 5:0-Endstand besorgte der eingewechselte Blaszczykowski.
Zähes “Wiesn-Spiel” – 1:0 gegen Wolfsburg
Bayern München mühte sich gegen die dicht gestaffelten Wolfsburger 45 Minuten lang. Der Triplesieger, bei dem Götze 90 Minuten auf der Bank saß, konnte gegen die Niedersachsen zunächst nicht sein gefürchtetes Kombinationspiel aufziehen, zudem hatte Rückkehrer Luiz Gustavo eine bemerkenswerte Kopfballchance, die der Ex-Münchner jedoch ausließ. Bayern-Trainer Pep Guardiola ließ seine Startformation noch bis zur 62. Minute unverändert, dann holte er Schweinsteiger und Robben runter. Unter anderem brachte der Spanier Shaqiri, der schon zwei Minuten später das 1:0 für Müller zusammen mit Ribery auflegte. Im Gegensatz zu den jüngsten Auftritten war es etwas zäher, dennoch bleiben die Münchner nach Punkten am BVB dran.
Hannover bleibt gern gesehen – 0:2 bei Bayer
Die zuletzt souveränen Leverkusener kamen gegen Hannover 96 etwas schwer in Tritt, doch eine Standardsituation löste den Knoten bei den Westdeutschen. Rolfes nickte eine Freistoßflanke per Kopf ein und brachte so die Bayer-Elf auf Touren. Nach klasse Steilpass von Kießling tauchte der pfeilschnelle Sam alleine vor 96-Keeper Zieler auf und schlenzte den Ball mit dem linken Außenrist gekonnt ein. Damit war für Hannover schon die Messe gelesen, das auswärts weiter ohne Punkt bleiben. Zudem verletzte sich auch noch der gerade erst wieder genesene Diouf, der nach 18 gespielten Minuten wieder raus musste.
Wie immer – Scheibenschießen im Kraichgau
Schalke 04 legte bei der TSG Hoffenheim los wie die Feuerwehr und führte schon nach 147 Sekunden mit 1:0. Boateng, der wegen der Erkrankung von Szalai in vorderster Front auflief, markierte nach schönem Zuspiel von Meyer den bisher schnellsten Saisontreffer. Als Matip kurz darauf auf 2:0 stellte, schien das brisante Trainerduell zwischen TSG-Coach Markus Gisdol und Schalkes Jens Keller eine klare Sache für die Königsblauen zu werden. Allerdings schlugen die Kraichgauer durch Modeste zurück und behielten den Kopf auch oben, als Höger mit einem beherzten Sololauf das 3:1 markierte – direkt nach dem Seitenwechsel verkürzte Firmino per Elfmeter. Das Spiel blieb also weiterhin auf des Messers Schneide, wobei Hoffenheim immer mehr aufdrehte. Belohnt wurde die TSG durch einen Freistoßtreffer von Abraham, der zuvor bei den Gegentreffern nicht allzu gut aussah. Fast hätte Firmino und Schipplock noch das 4:3 erzielt, doch der Brasilianer traf nur die Latte, der Joker vertändelte den Ball fast auf der Torlinie.
Mit Joker Allagui kippt das Spiel
Die ersten 45 Minuten im Berliner Olympiastadion zwischen Hertha BSC und dem 1. FSV Mainz 05 waren kein wirklicher Leckerbissen. Mit der Ausnahme von Müllers sechstem Saisontor – der 05-Torjäger spitzelte den Ball aus kurzer Distanz ins Netz – hatten beide Teams viel Leerlauf in ihrem Spiel. In der Halbzeitpause reagierte Berlins Coach Jos Luhukay und brachte Allagui. Keine schlechte Idee, denn schon in der 48. Minute war der tunesische Stürmer zur Stelle. Allagui war es dann auch, der mit seinem zweiten Treffer das Spiel endgültig drehte, Ben-Hatira besorgte den 3:1-Endstand. Damit kassieren die Mainzer die fünfte Pflichtspiel-Niederlage in Folge.
Nächster Tiefschlag bei van Marwijks Einstand
Der Hamburger SV feiert unter Bert van Marwijk mit dem 2:2 in Frankfurt einen Teilerfolg, am Samstagabend kam der kriselnde Bundesliga-Dino zu einem schmeichelhaften 2:2-Remis. In den ersten 45 Minuten konnte der HSV seine Verunsicherung noch nicht wirklich ablegen. Sie standen zwar in zwei engen Viererreihen relativ sicher, dennoch kassierten sie einen vermeidbaren Gegentreffer. Aigner schüttelte Djourou ab und bediente Flum mustergültig, der nur noch einschieben musste. Als alles schon nach einer 1:0-Pausenführung für die Hessen aussah, köpfte Lasogga mit der letzte Aktion vor dem Halbzeitpfiff das 1:1. Im zweiten Durchgang blieben die Hessen klar tonangebend. Nachdem Aigners Treffer wegen Abseits noch aberkannt wurde, legte die Hintermannschaft des HSV bei einer Freistoßvariante der Eintracht ein Nickerchen ein und die Veh-Elf machte im Tiki-Taka-Stil den 2:1-Führungstreffer durch Russ. Ab der 70. Minute wagte Hamburg ein bisschen mehr Offensive, aber echte Chancen konnten die Hanseaten zunächst nicht mehr herausspielen. Doch vier Minuten vor dem Ende fasste sich Jansen ein Herz und erzielte mit rechts den Ausgleichstreffer.
Schäfer: “Wir müssen jetzt auch einmal einen Dreier einfahren”
Am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr) will Werder “weiterkämpfen” (Elia). Der 2:0-Derbysieg beim HSV “könnte uns einen Schub geben und dafür sorgen, dass wir wieder ruhiger arbeiten können”, glaubt Kapitän Fritz. Vor allem Stürmer Petersen löste seine 1.367 Minuten andauernde Ladehemmung und ballerte sich mit zwei Toren den Frust von der Seele. Das soll jetzt auch der FCN zu spüren bekommen. Die Nürnberger warten noch immer auf den ersten Saisonsieg, zeigten sich beim 1:1 gegen Dortmund aber zumindest verbessert. “Das war noch nicht die Wende”, warnt Torwart Schäfer, der fordert, diese Leistung nun “Woche für Woche abzurufen”. “Wir müssen jetzt auch einmal einen Dreier einfahren”, so der Kapitän. Das aber ohne Stürmer Ginczek, der sich im Training einen Zehenbruch zuzog und operiert werden musste – sechs Wochen Pause!
Braunschweig mit Mentalität – Stuttgart mit dem “neuen Gomez”
Am Sonntagabend (17.30 Uhr) hofft Aufsteiger Braunschweig auf den lang ersehnten ersten Sieg. Trainer Torsten Lieberknecht sieht das Tabellenschlusslicht bei nur drei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz sogar “im Soll”. Fakt ist aber auch, dass die Eintracht erst einen einzigen Punkt ergattern konnte. “Aber die Mentalität stimmt. Unsere Mannschaft ist dabei, sich zu finden”, sagt der formstarke Flügelflitzer Bellarabi. Gefunden haben sich die Gäste aus Stuttgart. Unter dem neuen Trainer Thomas Schneider sind die Schwaben noch ungeschlagen und haben ihr Punktekonto binnen drei Spielen von null auf sieben aufgestockt. Die Stimmung beim VfB ist sprunghaft gestiegen, was sich auch auf dem Rasen wiederspiegelt. Vor allem Youngster Werner macht momentan Spaß. Der erst 17-Jährige scheint sich in der Startelf festzuspielen und wird bereits mit Mario Gomez verglichen. “Dieser Vergleich ist eine Ehre für mich”, so der Stürmer.
Remis! Gladbach bricht beim FCA den Auswärtsfluch
Am Freitagabend feierte Borussia Mönchengladbach seinen ersten Auswärtspunkt nach drei Pleiten auf fremden Plätzen. Die Favre-Elf spielte beim FC Augsburg 2:2. Den letzten Treffer in einer unterhaltsamen Partie markierte FCA-Joker Milik, zuvor hatte der ebenfalls eingewechselte Hrgota die Partie für die Westdeutschen gedreht. Vor dem 1:2 verzeichneten die Augsburger eigentlich die besseren Aktionen Richtung Gladbacher Tor, doch scheiterten sie an VfL-Keeper ter Stegen oder zielten zu ungenau. Im ersten Abschnitt brachte der agile Hahn die Fuggerstädter zunächst in Front, Kruse glich noch vor dem Seitenwechsel nach einer gelungenen Stafette aus. Unter dem Strich war es eine gerechte Punkteteilung.
vorheriges Bild
nächstes Bild