Als sich die restlos geschlauchten BVB-Profis die Endspiel-T-Shirts mit dem Aufdruck “FINALE – schn, wieder hier zu sein!” berzogen, wurde Hans-Joachim Watzke in Sekundenschnelle eines klar: “Wir haben wieder eine tolle Saison gespielt.”
“Fantastische Geschichte”
Voller Stolz zog der Geschftsfhrer von Borussia Dortmund das Vorab-Fazit eines schwarzgelben Fuballjahres, das nach dem 2:0 (2:0) gegen den VfL Wolfsburg mit der sechsten Teilnahme am DFB-Pokalendspiel ein weiteres Highlight haben wird. Watzke lobte: “Die Mannschaft hat fantastische Arbeit geleistet.”
Der 17. Mai im Berliner Olympiastadion kann kommen. “Das ist fr den Klub und die Zuschauer eine fantastische Geschichte”, kommentierte Watzke.
Drei Jahre, drei Finals
Binnen drei Jahren haben Coach Jrgen Klopp und seine Kicker drei bedeutende Finals erreicht: 2012 das mit 5:2 gegen die Bayern gewonnene DFB-Pokalendspiel, 2013 das Knigsklassen-Duell in Wembley gegen die Mnchner (1:2), nun erneut das nationale Cup-Endspiel. Da traute sich der BVB-Chef schon jetzt eine neuerliche Kampfansage an den Branchen-Primus von der Isar zu: “Nachhaltiger kann man nicht beweisen, dass man mit uns rechnen muss.”
Das mssen die Bayern wohl mehr denn je. Denn wer sich im 46. Pflichtspiel (30 in der Bundesliga, fnf im DFB-Pokal, zehn in der Champions League, Supercup-Finale) voller Aufopferung durchkmpft und im nationalen Cupwettbewerb ohne Gegentor blieb, hat hchsten Respekt verdient.
Ende eines Marathons
Und den zollte Klopp seinem Team, das gegen die Niedersachsen “auf der Felge” ging: “Am Ende dieses Marathons ist das eigentlich unfassbar. Wir freuen uns alle wie Bolle auf Berlin. Das wird ein groartiges Event.”
Choreografie vor Wolfsburg-Spiel:
Die besten Bilder vom BVB-Konfetti-Regen
Das Halbfinale im DFB-Pokal konnte am Dienstagabend in Dortmund erst mit Versptung angepfiffen werden. Grund: Der gelbe Konfetti-Regen von der Sdtribne. Doch es gibt beeindruckende Bilder der Choreografie. mehr…
Doch bis es soweit war, musste die Klopp-Elf vor 80.200 Zuschauern im ausverkauften BVB-Stadion Schwerstarbeit verrichten. Allein die Tatsache, dass Dortmund durch Henrikh Mkhitaryan (12. Minute) und den knftigen Mnchner Robert Lewandowski (43.) mit seinem 100. Pflichtspieltreffer im 182. Einsatz traf, bewahrte Klopp vor noch mehr Herzklopfen: “Ich htte Panikattacken gehabt, wenn wir in die Verlngerung gemusst htten.” Marco Reus bereitete beide Tore vor und ist jetzt an zwlf der letzten 13 BVB-Pflichtspieltreffer beteiligt.
Hoffen auf Gndogan
Die Reaktionen der Gewinner waren trotz des Sieges zurckhaltend. “Es war nicht so berschwnglich, wie man das vielleicht erwartet htte”, rumte Borussia-Kapitn Sebastian Kehl ein. Viel mehr freuten sich alle Dortmunder ber die vorzeitige Verlngerung des Vertrags mit dem derzeit verletzten Ilkay Gndogan bis 2016.
Die BVB-Profis feiern den Einzug ins Pokalfinale
“Wir hoffen, dass Ilkay sein ganzes Potenzial ab der kommenden Saison wieder fr den BVB einbringen wird”, sagte Sportdirektor Michael Zorc. Watzke ist sicher, dass Klopp und Co. die Bayern mit dem Knnen des 23-jhrigen Gndogan wieder intensiv fordern knnen: “Das macht uns ein bisschen strker”, sagte Watzke.
Platz zwei verteidigen
Noch sieht der BVB-Boss zwei kleinere Baustellen: den fehlenden Saisontitel und die Wiedereroberung des Ranges hinter Meister Bayern: “Wir wrden gern den zweiten Platz verteidigen und auch gern das Pokalfinale gewinnen.” Alles scheint mglich.
Denn das Potenzial eines Teams, das whrend der gesamten Spielzeit erhebliche Ausfall- und Verletzungsprobleme hatte, ist zweifelsfrei enorm – bewiesen nicht zuletzt durch das 2:0 in der Champions League gegen Real Madrid und das 3:0 bei den Bayern. Watzke: “Was die Truppe in dieser Woche geleistet hat, ist schon auergewhnlich.”
Guter Rat von Hecking
Fr Klopp war am Ende alles gut, obwohl er auch Kritik bte. “Das war nicht wahnsinnig clever. Dadurch haben wir uns brutal viel Laufarbeit aufgebrdet”, meinte der 46 Jahre alte Schwabe.
Die Rume fr Wolfsburg seien viel zu gro gewesen, zudem htte seine Elf mangels “Sauerstoffzufuhr” am Ende der durchaus dramatischen 90 Minuten keine richtige Entscheidung mehr treffen knnen: “Das hat richtig wehgetan gegen brutal starke Wolfsburger.” Deren Trainer Dieter Hecking gab dem BVB am Schluss noch einen guten Rat fr die Zukunft: “Zeigt den Bayern, dass die anderen da sind.”
Von dpa