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Verstört bis wütend reagieren bayerische Unternehmer auf die Forderung nach einem Burka-Verbot. Das Kalkül von Wirtschaftsministerin Aigner funktioniert nicht.
Bei ihrem Antrittsbesuch vor ein paar Wochen in Teheran trug Ilse Aigner Kopftuch und knielangen Mantel. Die bayerische Wirtschaftsministerin machte den iranischen Politikern ihre Aufwartung, weil auch Bayern beim erwarteten Wirtschaftswunder in Iran ganz vorne dabei sein will.
Ausgerechnet mit diesem Erlebnis begründet die CSU-Politikerin jetzt, dass sie hierzulande ein sogenanntes Burka-Verbot unterstütze, ein Verbot also, den ganzen Körper zu verhüllen. Es soll auch für Touristinnen aus der arabischen Welt gelten.
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Dieser Vorstoß verwundert, denn Bayern profitiert seit Jahren von den arabischen Gästen – auch weil es anderswo, etwa in Frankreich, Vorbehalte gegen religiös gekleidete Menschen gibt. Die Übernachtungen von Gästen aus dem arabischen Raum sind in Bayern stark gestiegen und ein Wirtschaftsfaktor. Es profitieren Hoteliers, Chirurgen, Boutiquenbesitzer und Bergbahnbetreiber. Verstört bis wütend reagiert die bayerische Wirtschaft. Selbst CSU-nahe Verbände verweisen auf die große Weltoffenheit Bayerns – und den wirtschaftlichen Nutzen.
Aigners Kalkül ist klar: Mit ihrer populistischen Forderung versucht sie, im Wahlkampf um das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten zu punkten. Aber die Wirtschaft wird ihr das übel nehmen, denn mit dem Ruf nach Burka-Verbot handelt sie dem zuwider, was man von einer Wirtschaftsministerin erwartet.