Herr Götze, der 2:1-Sieg in Stuttgart war eine ganz enge Geschichte – Thiagos Siegtor fiel erst in der Nachspielzeit. Macht es eine Spitzenmannschaft aus, auch solche Spiele zu gewinnen?
Mario Götze: Das war ein Weltklassetor von Thiago. Der Sieg hat uns gutgetan, weil wir den Vorsprung in der Tabelle erweitert haben. Es war nicht unser bestes Spiel, daraus müssen wir unsere Lehren ziehen. Aber der Wille, die Moral – das hat uns ausgezeichnet.
Sie haben nun 13 Punkte Vorsprung auf Bayer Leverkusen – ist die Meisterschaft schon durch?
Götze: Es ist noch gar nichts durch. Wir müssen konzentriert bleiben, unsere Spiele gewinnen, dann haben wir eine sehr, sehr gute Chance. Wir haben einen großen Vorsprung, den sollten wir nicht verspielen.
Sonntag geht es gegen Eintracht Frankfurt. Worauf wird es ankommen?
Götze: Es ist unser erstes Heimspiel im Jahr 2014. Wir sind zu Hause – mit den Fans im Rücken – noch stärker als auswärts.
Meister waren Sie bereits in Dortmund – ist die Champions League deshalb noch wichtiger für Sie?
Götze: Man kann nie genug Titel kriegen. Die Champions League ist etwas Besonderes, weil es mein erster Titel in diesem Wettbewerb wäre. Aber der Fokus liegt auf allen drei Wettbewerben.
Zuletzt haben Sie bei den Bayern immer ganz vorne gespielt – fühlen Sie sich dort am wohlsten?
Götze: Ich habe schon auf vielen Positionen gespielt. Ob außen oder im Zentrum, das spielt keine so große Rolle. Natürlich fühle ich mich am wohlsten im Zentrum und möglichst weit vorne. Im Endeffekt entscheidet der Trainer, ich bin flexibel einsetzbar.
Wie gefällt Ihnen die Zusammenarbeit mit Trainer Pep Guardiola?
Götze: Es ist ein besonderes Erlebnis unter ihm zu spielen. Mit seiner Philosophie, mit seinen Anweisungen, so wie er die Mannschaft führt – das ist positiv für jeden Einzelnen.
Wo ist der Unterschied zwischen ihm und ihrem letzten Trainer Jürgen Klopp?
Götze: Beides sind sehr gute Trainer, aber sie haben ihre eigenen Philosophien, daher kann man sie schwer vergleichen. Beide sind sehr, sehr gute Typen.
Zuletzt wurde Mario Mandzukic wegen schlechter Trainingsleistung nicht berücksichtigt. Kapitän Philipp Lahm sprach anschließend davon, dass es mehrere Härtefälle geben werde. Haben Sie Angst, dass es auch mal Sie treffen könnte?
Götze: Ich habe da keine Angst. Jeder hat die Möglichkeit zu spielen, wenn er vernünftig trainiert und gut arbeitet. Es ist gut, wenn jeder sich voll reinhängt und die Konkurrenz hochgehalten wird. Dann holt jeder das Bestmögliche aus sich heraus.
Es wird spekuliert, dass Toni Kroos nach Manchester United gehen könnte …
Götze: Das ist die Entscheidung von Toni und den Verantwortlichen, wie es weitergeht. Ich persönlich wünsche mir, dass er bleibt. Er ist ein junger und sehr, sehr guter Spieler.
Im Sommer steht die WM an. Wie sehen Sie Ihre Chancen auf einen Stammplatz?
Götze: Mein Fokus liegt erst einmal auf den drei Wettbewerben mit Bayern. Das wird ein großartiges Ereignis im Sommer. Ich bin sehr positiv gestimmt, dass ich spielen werde.
Gerade auf den Außenbahnen herrscht große Konkurrenz: Wie sehen Sie die Chancen, ganz vorne zu spielen?
Götze: Die Möglichkeit besteht auf jeden Fall, ich habe dort auch schon in der Nationalmannschaft gespielt. Ich bin flexibel einsetzbar.
Was rechnen Sie sich mit dem Team aus?
Götze: Wir haben große Ziele – und das auch zu Recht bei den Kader. Aber es entscheiden Kleinigkeiten, da kann alles passieren.
Sie wollen aber schon unbedingt einmal Weltmeister werden …
Götze: Definitiv. Jeder will den Titel mal haben, mir geht’s genau so.
In Brasilien wird es sehr heiß. Wir kommen Sie persönlich mit so warmen Temperaturen klar?
Götze: Da muss man sich dran gewöhnen. Das darf aber keine Ausrede sein, diese Bedingungen haben andere Mannschaften auch.
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