Karin Gabler

England-Fans: Die Erfinder des Victorian House, Jonathan Phelps (links) und Uwe Lindner

Themen-Gastro

Tee, hausgemachte Scones und englisches Frhstck kommen auch in Bayern an. Das Victorian House hat inzwischen vier Ableger.

MNCHEN. Uwe Lindner ist gebrtiger Niederbayer und hat ein besonderes Faible: Er liebt das Britische. Diese Vorliebe setzt der gelernte Koch und Hotelfachmann gemeinsam mit seinem Geschftspartner, dem Londoner Restaurantfachmann Jonathan Phelps, seit 2001 im Victorian House in Mnchen erfolgreich um. Mittlerweile gibt es nicht nur einen, sondern fnf VH-Betriebe mit anglophilem Konzept.

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Die Idee fr das Victorian House entstand in den Neunzigerjahren, als sich die beiden bei der Arbeit auf einem Schiff kennenlernten. Sie wollten ihre unternehmerischen Ideen ursprnglich in Mittelengland realisieren, da gab es aber behrdliche Probleme. Lindner nahm daher ein Angebot am Marktplatz von Ktzting, seinem Heimatort im Bayerischen Wald, an das war 1991 der Grundstein fr das Victorian House. Dieses erinnerte gestalterisch an ein typisch englisches Haus, wo auf drei Etagen jeder Raum ein anderes Bild ergab: mal Kche, mal Wohnzimmer, mal Schlafzimmer und mal Wintergarten.

Ktzting erwies sich als Sprungbrett fr die beiden Gastronomen. Nach zehn Jahren wagten sie den Schritt nach Mnchen. Sie nahmen den Restaurantkaufmann Tobias Woitzik mit ins Boot und starteten in der Frauenstrae direkt am Viktualienmarkt. Hier werden Frhstck, Lunch, Afternoon Tea und Dinner geboten. In Ktzing sind sie inzwischen nicht mehr aktiv, ein kleineres Viktorian House wird dort aber jetzt von Lindners Cousine betrieben.

In Mnchen kommt das Britische gut an, besonders bei englischsprachigen Einwohnern und den hier lebenden Japanern. Highlight ist der Afternoon Tea mit den hausgemachten Scones dem typisch britischen Gebck und der aus Cornwall importierten Clotted Cream, traditionell hergestelltem Rahm. Auch die rund 80 Tees sowie Kuchen und Pies aus der eigenen Konditorei sind beliebt. Als Top-Umsatzbringer erweist sich allerdings das englische Frhstck es wird bis abends nachgefragt. Beeindruckend sind die 13 Frhstcks-Varianten und 17 Extras vom gekochten Haferbrei ber Rhreier bis zum Bacon. Auerdem gibt es einen tglichen Business-Lunch, auch mit englischen Speisen wie Fish and Chips oder Shepherds Pie, ein Auflauf mit Hackfleisch.

Der Erfolg am Mnchner Viktualienmarkt machte Mut fr mehr. Als weiteres Standbein kam 2003 das Teegeschft Sconery Tea to Go in den Fnf Hfen dazu, 2004 startete in der Trkenstrae Browns Tea Bar, eine Art Selbstbedienungsshop vor allem fr Schwabinger Studenten. Ein Jahr spter bertrug man den Gastronomen das Cafe Klenze in der Alten Pinakothek, das nicht allzu britisch ist, aber trotzdem ihre Handschrift trgt, und 2009 erffnete das Victorian House auch am Rotkreuzplatz. Jede Dependance hat ihren eigenen Charme und fasziniert einen Kundenkreis vom Schler bis zum Pensionr. Besonders Frauen mgen das heimelige Ambiente mit Sofas, dunklem Holz, Bcherregalen, Kissen und edlen Stoffen.

Die Gsteansprache erfolgt in erster Linie ber die Homepage, auch mit kleinem Online-Shop. Darber hinaus realisieren die Gastronomen das seit fnf Jahren erfolgreiche Projekt Kunst Genuss: Wir starten immer mit dem Frhstck im Cafe Klenze, erlutert Lindner, anschlieend werden verschiedene Museen unter kunsthistorischer Leitung besucht. Die Aktion ist gleichsam WerbungTeilbereich des Kommunikationsmixes. Mediawerbung.
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