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Der digitale Wandel ist im Gange, doch auch in Bayern können viele Firmen nur von schnellem Internet träumen. Was wird 2016?
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Bayern investiert in Breitband-Ausbau
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München.Die Geduldsprobe beginnt in manchen Büros täglich neu direkt nach dem Hochfahren des Rechners: E-Mails gehen nur stockend über den Draht, die wichtige Internetplattform öffnet sich erst beim fünften Anlauf, und an Videokonferenzen ist erst gar nicht zu denken – noch immer fehlt vielen Unternehmen vor allem in ländlichen Regionen der Anschluss an die schnelle Datenautobahn. Abhilfe soll jetzt auch mit dem Milliarden-Förderprogramm für den Breitbandausbau des Bundesverkehrsministeriums geschaffen werden. Ob es Deutschland damit aber wie geplant schafft, in Sachen Digitalisierung und Industrie 4.0 an der Spitze mitzumischen, bleibt vorerst abzuwarten.
Insgesamt 2,7 Milliarden Euro an Fördermitteln haben Bund und Länder für den Breitbandausbau eingeplant, die ersten Gelder sind schon auf dem Weg. Ehrgeiziges Ziel dabei: Bis 2018 sollen damit die letzten weißen Flecken auf der Landkarte verschwinden und flächendeckend alle Regionen mit Übertragungsgeschwindigkeiten von 50 Megabit pro Sekunde versorgt sein.
Löchriges Netz in Bayern
Bisher kann man davon mancherorts nur träumen. In Bayern etwa, das sich sonst oft als High-Tech-Standort rühmt, bleibt das Netz trotz aller Ausbaupläne bisher löchrig, wie der Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages, Peter Driessen, beklagt. Immer wieder komme es vor, dass ganze Gewerbegebiete beim Breitbandausbau schlicht vergessen würden. „Dann schauen die Unternehmen in die Röhre oder müssen sich um teure Ersatzlösungen kümmern.“ Dabei gelte die Breitbandversorgung mittlerweile bei vielen Unternehmen als wichtigstes Infrastrukturkriterium – „noch vor der Energieversorgung oder der Verkehrsanbindung“, sagt Driessen.
Leidvolle Erfahrungen mit dem Thema hat beispielsweise die Firma Amenda Transporte im oberbayerischen Markt Hohenwart gemacht. Seit vielen Jahren plagen sich Dispositionsleiterin Petra Amenda und ihre Mitarbeiter mit der schlechten Netzanbindung. Probleme bereitet das nicht nur bei der Auftragsabwicklung, sondern auch bei der elektronischen Fehlersuche in der firmeneigenen Lkw-Werkstatt. Nun soll das Warten endlich ein Ende haben: „Zufrieden und glücklich“ sei man, dass bis Ende März endlich eine schnelle Verbindung zur Verfügung stehen soll, sagt Amenda.
Moderne Arbeitswelt braucht Geschwindigkeit
Beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) kennt man solche Klagen vor allem von Mittelständlern in ländlichen Regionen. Dabei steht viel auf dem Spiel für die Wirtschaft, wie BDI-Experte Jan Christian Sahl deutlich macht: Neben der IT-Sicherheit gehörten schnelle Internetzugänge zu den wichtigsten Voraussetzungen für den digitalen Wandel. Der hat mittlerweile alle Branchen und Betriebsbereiche erfasst, wie der Hauptgeschäftsführer des IT-Branchenverbandes Bitkom, Bernhard Rohleder, betont: Vom Sportartikelhersteller bis zum Architekten und von der Produktentwicklung bis zum Kundenservice.
Auch für Beschäftigte verändert sich die Arbeitswelt massiv: Mehr Freiberufler buhlen um Aufträge im Netz und wo es passt, nutzen Mitarbeiter Möglichkeiten, im Homeoffice zu arbeiten. Das macht besonders für solche Menschen Sinn, die längere Anfahrtswege zum Arbeitsplatz haben und dank flexibler Modelle Job und Familie besser unter einen Hut bekommen wollen. Doch auch dafür braucht es möglichst gute Internetverbindungen.
Dass vom Gelingen der Digitalisierung viel abhängt, dürfte heute kaum noch jemand bezweifeln. Grundsätzlich sei Deutschland hier auf einem guten Weg, sagt Rohleder. „Aber die Unternehmen müssen das Tempo beibehalten beziehungsweise weiter erhöhen, wenn sie in Zukunft konkurrenzfähig bleiben wollen.“ (dpa)
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Kommentar
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