Düsseldorf. Borussia wird das „Bayern München des Tischtennis-Sportes“ genannt. Was den Verwaltungsratschef der Grafenberger, Ex-Nationalspieler Hans-Wilhem Gäb, freut. Denn der 61. Titel, den die Grafenberger in Stuttgart am vergangenen Sonntagabend mit dem 3:1-Pokalsieg über den TTC Fulda-Maberzell vor den Augen von Gäb holten, sorgte auch für einen Gleichstand beim Titelzählen mit den Vorzeige-Fußballern aus der Bayern-Metropole. In deren Verwaltungsrat Gäb übrigens 1996 berufen wurde. Der Finalsieg der Borussen sorgte für tiefe Zufriedenheit beim Ehrenpräsidenten des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB).
Für Borussia-Manager Andreas Preuß war der Familienausflug nach Stuttgart das „versöhnliche Ende eines Jahres mit ständig sportlicher Achterbahnfahrt“. Und der Start in einen kurzen Urlaub mit Frau Romina und den drei Töchtern.
Vertragsverhandlungen auf dem Plan
Im neuen Jahr will Preuß sich mit Vertragsgespächen – nur Timo Bolls Vertrag läuft nicht aus – befassen. Wobei in Stuttgart gemunkelt wurde, dass es zwischen Pokal-Vize Fulda und Borussia zu einem „Patrick-Tausch“ komme: Patrick Franziska, der in Düsseldorf wohnt, wird mit Borussia in Verbindung gebracht, Baum mit Fulda. Nationalspieler Franziska gab dazu keinen Kommentar. Er lobte den Cup-Sieger: „Borussia hat drei Superspieler und verdient gewonnen. Timo hat toll gespielt, aber ich hatte auch einfach zu viel Respekt vor ihm.“
Schließlich stellten die Grafenberger mit Timo Boll (5:0 Spiele) die beste Nummer Eins und mit Kamal Achanta die beste Nummer Drei des Pokal-Final-Turniers. Dass „Patti“ Baum nach seinem 2:3 gegen Fuldas China-Ass Wang Xi haderte, war verständlich. Denn trotz 5:1-Führung beim Seitenwechsel im Entscheidungssatz unterlag der Linkshänder, der konzentriert und taktisch diszipliniert agierte. Schließlich hatte Xi im 41-Minuten-Duell beim Punkt zum 9:8 jenen sagenhaften Netzball, der erst auf Baums Tischhälfte sprang und dann direkt zurück auf Xis Spielfeldseite. Baums Matchball beim Stand von 10:9 wehrte der Chinese mit Glück ab, kam dann mit unüberwindlicher Abwehr zum Sieg.
Der DTTB-Präsident Thomas Weikert und Nico Stehle, Geschäftsführer der Deutschen Tischtennis-Liga (TTBL) waren vom Stuttgarter Pokal-Wochenende hörbar angetan. „Das war ein würdiger Rahmen für großen Tischtennis-Sport“, so Weikert bei der Siegerehrung. Stehle lobte, dass nebenan in der Schleyer-Halle Nachwuchs- und Betriebssport-Turniere stattfanden. „Tischtennis lebt!“ lautete sein Fazit.
Sauer auf Sicherheitsleute
Sauer waren nur jene Borussia-Fans, die nach dem Finale von Sicherheitsleuten daran gehindert wurden, „ihre Lieblinge“ zu beglückwünschen. Und dafür rund 700 Kilometer Fahrt und eine Hotelübernachtung auf sich genommen hatten.
Übrigens: Nach ein paar Erholungstagen geht es für die Tischtennis-Asse der Borussia in der Bundesliga zügig weiter. Am 14. Januar (Dienstag, 19 Uhr) steht das Heimspiel gegen den TTC Hagen am Staufenplatz auf dem Plan, am 19. Januar (Sonntag, 15 Uhr) geht es zum Pokalviertelfinalgegner TTC Mühlhausen.