Borussia Dortmund vor Derby gegen Schalke – Projekt im Steigflug

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Kein Großklub in Europa wächst schneller als Borussia Dortmund. Trotzdem ist der Abstand zu Real Madrid, dem FC Chelsea und dem FC Bayern noch gewaltig. Reicht das, um Schlüsselspieler wie Reus oder Gündogan dauerhaft zu halten?

Nicht einmal Kevin Großkreutz, Borussia Dortmunds Experte für Schalke-Beschimpfungen, hat sich dieses Mal hinreißen lassen. “Man wird reifer”, ließ der Erz-Dortmunder vor dem Ruhrpott-Derby beim ewigen Rivalen FC Schalke 04 etwas freudlos wissen.

Schalkes Manager Horst Heldt hat sich gar öffentlich entschuldigt für seine Ankündigung vor der Saison, man sei “auf Augenhöhe” mit dem BVB. Heldt ist das offenkundig unangenehm, bei acht Punkten Rückstand. Und selbst manchen Fans in beiden Lagern scheint inzwischen zu dämmern, dass man angesichts brisanter Champions-League-Duelle mit Chelsea oder Arsenal nicht mehr an dem Mythos festhalten kann, nichts sei wichtiger als Siege im Derby.

Dortmunds Sportmanager Michael Zorc, der in früheren Jahren gelegentlich den Großkreutz gab, wenn es um Schalke ging, mag sich inzwischen auch nicht mehr zu großen Provokationen verleiten lassen – jedenfalls nicht öffentlich. “Die beiden Klubs haben ja nicht unähnliche Voraussetzungen”, lässt sich Zorc allenfalls entlocken, “aber vielleicht hat uns unsere Kontinuität in den entscheidenden Positionen in den letzten Jahren geholfen, uns ein bisschen besser aufzustellen.” Das grenzt schon an Diplomaten-Latein.


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Vorschau auf den 10. Bundesliga-Spieltag
Revierderby für Dortmund, Bayern trifft auf Hertha BSC

Nach den Erfolgen in der Champions League geht es für die Spitzenteams wieder um wichtige Punkte in der Liga: Borussia Dortmund will das Revierderby gegen Schalke für sich entscheiden. Bayern München trifft auf das “Überraschungsteam” Hertha BSC.


(Video: dpa-rufa)

Aber Borussia Dortmund ist im Herbst 2013 ja auch auf europäischer Ebene angekommen, weniger diplomatisch als fußballerisch. Der Saisonstart in der Bundesliga, mit nur einem Punkt Rückstand auf die Übermannschaft des FC Bayern, hat das bestätigt. Experten rechnen vor, dass Dortmund mit kaum zwei Dritteln des Gehaltsniveaus der Münchner dennoch auf Augenhöhe spielt – jedenfalls, so lange keine Verletzungen den kleineren BVB-Kader zu sehr schwächen.

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Der Sieg im Champions-League-Gruppenspiel am Dienstag beim englischen Tabellenführer FC Arsenal hat das Selbstbewusstsein in Dortmund noch gesteigert. Die Final-Teilnahme in Wembley im Sommer war offenbar kein Ausreißer, der BVB scheint dauerhaft in die Phalanx der Großklubs eingebrochen zu sein.

Der Ruhrpott staunt

Bayern und Dortmund rauschen im eigenen Erste-Klasse-Abteil durch die Bundesliga – aus der bescheidenen Welt des Ruhrpotts betrachtet, kommt das einem Wunder gleich. Zorc würde es deshalb so selbstbewusst auch nicht formulieren. Aber er sagt: “In England hast du inzwischen die Situation, dass sich fünf bis sechs Klubs mit ihren Gehaltsbudgets vom Rest der Liga weit abgesetzt haben. Kollegen der normalen Klubs geben gut 50 Millionen Pfund aus, was so in etwa unseren Möglichkeiten entspricht. Die großen Sechs dagegen können 100 Millionen Pfund für Gehälter ausgeben, bis zu 220 Millionen bei Chelsea. Der Rest spielt immer nur um den Titel best of the rest.”

Die Bayern werden auf 140 bis 150 Millionen Euro Gehaltsniveau taxiert, Real Madrid auf 250 Millionen. In dieser Welt muss sich Dortmund bewegen – im Vergleich zu anderen deutschen Klubs selbst ein bisschen reich, aber chancenlos beim Wettbieten mit Großklubs aus England oder Spanien. Oder mit den Bayern. “Man muss sich den Unterschied im Gehaltsniveau zwischen uns und München etwa so vorstellen”, sagt Zorc: “Ein Topspieler kostet fünf Millionen. Also kann sich Bayern 14 Topspieler mehr leisten als wir – oder sechs Ribérys.”

Dortmund hat kürzlich über 300 Millionen Euro Umsatz für das vergangene Geschäftsjahr ausgewiesen, die Bayern legten mit über 400 Millionen nach. Schalke dürfte bei knapp 190 rangieren, auch dank relativ regelmäßiger Teilnahme an der Champions League, die mit ihren überdimensionierten Geld-Ausschüttungen auch den innerdeutschen Wettbewerb inzwischen zu einer Zwei- oder Drei-Klassen-Gesellschaft macht. Schalke werde, so prophezeit Günter Vornholz, Professor an der Bochumer EBZ Business-School, “bis zum Ende des Geschäftsjahres um die zehn Millionen Euro Schulden abbauen”, bleibe aber gefangen in seinen massiven Altlasten: über 170 Millionen Verbindlichkeiten.

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