Borussia Dortmund: Drei Wege aus der Krise

Jürgen Klopp (M.) verlor mit dem BVB zuletzt fünf Bundesliga-Spiele in Folge.
© getty

München – Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Es ist ein altes Sprichwort, für das man im “Doppelpass” garantiert drei Euro ins Phrasenschwein werfen müsste.

Genau in dieser Fernseh-Sendung musste Hans-Joachim Watzke reichlich Spott über sich ergehen lassen. Aufgrund von Borussia Dortmunds Formschwankungen zwischen Bundesliga und Champions League und dem Abrutschen auf Platz 16 – erst durch Freiburgs Sieg in Köln wenige Stunden später ging es sogar noch einen weiteren Platz runter auf 17 – wurde Watzke gefragt, ob er denn wisse, ob sich Relegation und Champions-League-Finale nicht in die Quere kommen würden.

Relegation nah am Champions-League-Finale

Geantwortet hat Watzke darauf nicht. Wahrscheinlich wusste er es nicht. Aber die Antwort wäre leicht gewesen: Nein, aber es liegt eng beieinander.

Das Relegations-Rückspiel findet laut Rahmenkalender der DFL zwischen dem 1. und 3. Juni statt, am 6. Juni wartet dann erst das Endspiel der Königsklasse. Sicherlich nicht die beste Vorbereitung auf das Finale, aber immerhin wäre es aufgrund der Entfernung zum Berliner Olympiastadion, wo das Endspiel 2015 ausgetragen wird, nicht ganz so tragisch.

Sampdoria macht Hoffnung

Spinnt man die Idee weiter und fragt sich, ob denn eine Mannschaft, die es ins Endspiel um die Krone Europas geschafft hat, schon einmal abgestiegen ist, lautet auch hier die Antwort “Nein”.

Die schlechteste Liga-Platzierung im Jahr des Finaleinzugs weist der FC Chelsea mit Rang sechs in der Saison 2012 auf. Auch Sampdoria Genua kam in der letzten Spielzeit des Pokals der Landesmeister in der Serie A nicht über Rang sechs hinaus, lag am 12. Spieltag sogar nur auf Rang 14. Dortmund darf also hoffen.

Geht man noch weiter in der Historie zurück, trifft man in der Saison 1981/82 auf Europapokal-Sieger Aston Villa als Tabellen-Elften in Englands erster Liga. Das Endspiel mit den schlechtesten Liga-Platzierungen ist das Finale von 1974/75. Der FC Bayern gewann als Bundesliga-Zehnter gegen Englands Neunten Leeds United.

45 Minuten besser als Bayern

Aber zurück zu Borussia Dortmund. Vor dem Champions-League-Spiel gegen Galatasary Istanbul stellt sich die Frage: Wie kommt der BVB aus der Krise?

Jürgen Klopp analysierte nach der 1:2-Niederlage beim FC Bayern passend: “Wir müssen die Dinge mitnehmen, die funktioniert haben. Und es hat einiges gepasst.”

Aber was hat denn gepasst? Worauf kann Dortmund aufbauen? 45 Minuten lang spielte die Borussia besser als der FC Bayern, dem stimmte auch Bayern-Coach Pep Guardiola zu. Und Klopp sprach sogar von der “besten Halbzeit der Saison”. ran.de gibt einen Überblick.

Darauf kann der BVB aufbauen: Taktische Ausrichtung

Klopps Plan, Shinji Kagawa auf Bayerns Denker und Lenker Xabi Alonso anzusetzen, ging auf. Der Spanier konnte sich nicht entfalten, nahm lang nicht so viel Einfluss auf das Spiel der Münchner wie in den bisherigen Bundesliga-Spielen. Auch im Spiel nach vorne zeigte Dortmund mehr Durchschlagskraft, nicht nur im schnellen Umschalten nach vorne wie beim Führungstor. Zwölf Sekunden benötigten die Gäste da nur. Abwurf Weidenfeller, Hackenablage Aubameyang und Doppelpass mit Kagawa, Flanke Aubameyang, Kopfball Reus. Tor.

Hans-Joachim Watzke zweifelt an einem Verbleib von Marco Reus. Sollte der BVB die Champions League verpassen, wovon derzeit auszugehen is…

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02.11.

“Wir hatten nicht nur den Plan, auf Konter zu spielen, aber es war ein Mittel”, meinte auch Klopp und sah dies gut umgesetzt. “Wir hatten auch gute Möglichkeiten, wo wir nicht nur mit Tempo uns durchgespielt haben. Wir waren im Abschluss nicht konsequent genug.”

Darauf kann der BVB aufbauen: Pressing

Ging einher mit der Maßnahme, Kagawa gegen Alonso zu stellen. Aber auch Aubameyang, Mkhitaryan und Reus übten gehörig Druck auf das Aufbauspiel der Bayern aus, Kehl und Bender machten die Zentrale dicht.

Erst mit der Umstellung auf ein 4-4-2-Sysem, um Bayerns Außen besser in den Griff zu bekommen, und der nachlassenden Kraft ging Klopps Maßnahme nicht mehr auf.

Darauf kann der BVB aufbauen: Torwartleistung

Roman Weidenfeller hielt gegen Bayern überragend, vereitelte zahlreiche hochkarätige Möglichkeiten der Münchner und schaltete sich auch in den Spielaufbau ein – zu sehen beim Führungstor durch Reus.

Gegen Köln und Hannover kosteten seine Patzer den BVB noch Punkte und Mats Hummels übte nicht zu Unrecht Kritik am Weltmeister.

Problem Spielgestaltung

Klar ist allerdings auch, dass der BVB gegen andere Gegner als Bayern selbst mehr die Spielgestaltung übernehmen muss. Und hier haperte es zuletzt. Der Auftritt in München – vor allem die ersten 45 Minuten – gibt jedoch Hoffnung, dass sich die Erfolge in den nächsten Partien wieder einstellen können.

© ran.de / Rainer Nachtwey

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