Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) betonte am Dienstag, dass die Wirtschaftsregion den Flughafen Salzburg brauche. In den vergangenen Monaten hatte sich ein Streit um den Airport entwickelt. Ramsauer will den Fluglärm über Bayern reduzieren, den Flugzeuge im Anflug auf Salzburg produzieren. Die Stadt Salzburg sieht dadurch den Flughafen in seinem Bestand gefährdet. Der von Ramsauer ins Spiel gebrachte Anflug aus dem Süden funktioniert dem Salzburger Airport zufolge nicht.
Der Verkehrsminister betonte nun, dass statt derzeit 90 Prozent künftig nur noch 70 Prozent aller Landungen über deutschem Gebiet erfolgen sollten. In der Vergangenheit war von sogar 30 Prozent die Rede gewesen. Zeitungen in Österreich sprachen daher von der „deutschen Kriegserklärung“ und von einem „Luftkrieg mit Deutschland“. Österreichs Verkehrsministerin Doris Bures hatte einen Gang vor den Europäischen Gerichtshof nicht ausgeschlossen. An diesem Donnerstag wollen beide Minister nun in Brüssel über das Problem reden.
«Wir müssen sauber deeskalieren», wird Ramsauer nun zitiert. Der Betrieb des Airports solle nicht eingeschränkt werden. Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) betonte, dass die Umstellung der Landungen auf die Süd-Route Zeit brauche. Der Anflug mache zusätzliche technische Ausrüstungen der Maschinen notwendig, Piloten müssten speziell geschult werden. Wie der Bayerische Rundfunk schreibt, forderte Schaden, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren.